Unser Ziel: Zusammen Open Innovation Prozesse gestalten
Technologischer Fortschritt, kürzere Innovationszyklen, intensiver Wettbewerbsdruck sowie ein erhöhter Bedarf an nachhaltigen Produkten und Produktionsprozessen erfordern neue Wege der Entwicklung von Innovationen. Vor diesem Hintergrund ist Open Innovation, als strategische Öffnung des Innovationsprozesses und planvolle Einbindung der Unternehmensumwelt, eine Möglichkeit, diesen Anforderungen gerecht zu werden. Insofern verstehen wir Innovations- und Wertschöpfungsprozesse als offene Systeme, die Wissen mit ihrer Umwelt austauschen.
Unsere Forschung: Praxisnahe und lösungsorientierte Aktionsforschung

Open Innovation Maßnahmen ermöglichen Unternehmen - insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) - ihre Innovationskraft zu steigern, indem sie externes Wissen und kreative Impulse in ihre Prozesse einbinden.
Durch die Zusammenarbeit regionaler Unternehmen in ihren angrenzenden Wertschöpfungsbereichen sowie Institutionen im Bereich Wissens- und Transfermanagement und der Wirtschafts- und Innovationsförderung können Synergien enstehen, um Marktpotenziale gemeinsam zu erschließen.
Wir unterstützen bei der Umsetzung systemischer Innovationen durch partizipative Transformationsprozesse und Innovationsmethoden. Indem wir gemeinsam Open Innovation Maßnahmen entwickeln, erproben und evaluieren, regen wir über Organisations- und Branchengrenzen hinweg zu co-kreativen Innovationen an.
Unsere Aktionen: Connect! Create! Change!
Connect! (System-)Innovationen erfordern ein spezifisches Wissen, das über Open Innovation Prozesse zusammengebracht wird. Zu diesem Zweck "matchen" wir Stakeholder entlang der Wertschöpfungskette über Veranstaltungen zu den jeweiligen Fokusthemen, zum Beispiel präzise Fermentation oder biogene Kunststoffe.
Create! Das GROWTH-Team als neutrale Akteur*in konzipiert nutzerzentrierte Strategieprozesse und Open Innovation Maßnahmen. Uns geht es dabei nicht nur um Innovationsstrategien und -strukturen, sondern auch um die Entwicklung von Menschen und Organisationskulturen, um die Öffnung des Innovationsprozesses zu gestalten.
Change! Diese Prozesse führt das GROWTH Team gemeinsam mit den Partnerunternehmen unter Anwendung unterschiedlichster Methoden des Innovationsmanagements durch und erforscht sowie optimiert diese.




Unsere Innovationsräume
Der Fokus in diesem Cluster liegt auf der Entwicklung nachhaltiger Werkstoffe und Technologien unter anderen im Bereich der biogenen Kunststoffe, in der Region insbesondere auch in der Sparte Landtechnik, die sich durch eine hohe Werkstoffintensität auszeichnet. Hier bietet sich großes Potential für Energieeinsparungen und Dekarbonisierung durch effizienten Werkstoffeinsatz. Die Notwendigkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren sowie den Einsatz nachhaltiger Materialien zu erhöhen, erzeugt einen hohen Innovationsdruck zur Transformation. Dabei liegen die zentralen Schwerpunkte auf Innovationsthemen wie:
- Langlebige und recyclingfähige Werkstoffe für den Leichtbau und verschleißintensive Anwendungen in der Landtechnik
- Berücksichtigung des CO2-Fußabdrucks in der datengesteuerten Werkstoffentwicklung, -verarbeitung und -anwendung,
- Verfahrens- und Prozessentwicklung (Additive Fertigung, nachhaltige Prozessketten, H2-Infrastruktur) und
- Recycling und Kreislaufwirtschaft.
Präzise Fermentation ist eine Methode, bei der mikrobiologische Prozesse gezielt gesteuert werden, um spezifische Enzyme, Proteine oder Aromen zu erzeugen. Dabei werden Mikroorganismen, wie Bakterien, Hefen oder Pilze eingesetzt, um gezielt bestimmte Inhaltsstoffe herzustellen. Diese Technik ermöglicht es, tierische Proteine zu ersetzen oder neuartige pflanzliche und mikrobiell erzeugte Zutaten für den Lebensmittelmarkt zu erschließen.
Deshalb ist die präzise Fermentation eine Schlüsseltechnologie in der emissionsarmen und ressourcenorientierten Herstellung von Lebensmitteln, wie zum Beispiel pflanzliche Milchalternativen oder Fleischprodukte, die gegenüber konventionellen Produkten einen weitaus geringeren CO2-Fußabdruck aufweisen. Die hergestellten Nahrungsmittel sind dabei nicht nur umweltfreundlich, sondern können auch in Geschmack, Konsistenz und Nährwert optimiert werden.
Das GROWTH-Team gestaltet und begleitet gemeinsam mit den Projektpartner*innen den Prozess der Entwicklung von Lebensmitteln, die nicht nur nachhaltig sind, sondern auch den Erwartungen und Bedürfnissen der Verbraucher gerecht werden.
Dabei stehen auch lebensmittelrechtliche Fragestellungen im Fokus, die sich mit der (EU-weiten) Zulassung von Produktinnovationen sowie Prozessinnovationen beschäftigen. Drei Beispiele: Welche Produkte der präzisen Fermentation im Lebensmittelbereich müssen welche Zulassungsvoraussetzungen erfüllen? Welche Kriterien gelten laut (EU-)Richtlinien für den Verfahrensprozess der Präzisen Fermentation? Und, wie sieht der Zulassungsprozess konkret aus?
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Digitalisierung bietet enormes Potential im Bereich Nachhaltigkeitsdokumentation und -management. Durch digitale Technologien können Unternehmen ihre Umwelt- und Sozialleistungen präzise erfassen, analysieren und transparent dokumentieren.
Zudem vereinfacht Digitalisierung die Erhebung und Auswertung von Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette, was besonders für Nachhaltigkeitsberichte wichtig ist. Mit automatisierten Systemen lassen sich große Datenmengen zuverlässig verarbeiten und für Berichte nach Nachhaltigkeitsstandards (z. B. Global Reporting Initiative (GRI), Sustainable Development Goals (SDGs)) aufbereiten. Diese Transparenz stärkt das Vertrauen von Kund*innen und Investor*innen und trägt dazu bei, die Umweltbilanz kontinuierlich zu verbessern.
Zielsetzung des Vorhabens ist es zunächst, unter Einbezug unterschiedlicher Stakeholder, die Anforderungen und Möglichkeiten eines AI-Systems zur Identifikation von Risiken in Raffinerien und petrochemischen Produktionsketten zu erarbeiten. Gemeinsam sollen Konzepte entwickelt werden, wie historische Daten und Echtzeitinformationen genutzt werden können, um potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen.
In einem zweiten Schritt geht es dann um die Bewertung der Risiken mit Unterstützung von AI: Es werden Konzepte entwickelt, wie maschinelles Lernen eingesetzt werden kann, um die Wahrscheinlichkeit und den potenziellen Einfluss identifizierter Risiken zu bewerten und auf diese Weise die Entscheidungsfindung zu verbessern.
Und nicht zuletzt geht es um die Einführung eines AI-gestützten Risikoüberwachungssystem. Das Ziel ist, gemeinsam mit Expert*innen ein Konzept zu entwickeln, wie Betriebsdaten kontinuierlich überwacht und Anomalien oder Abweichungen, die auf mögliche Risiken hinweisen, erkannt werden, um proaktiv handeln zu können.
Rechtssicherheit im Innovationsprozess

Grundvoraussetzung für das Gelingen der Open Innovation ist ein ausgewogenes Nutzen-Beitrags-Verhältnis aller beteiligten Akteur*innen. Um dies zu gewährleisten, ist die rechtliche Gestaltung des gemeinsamen "Denk- und Handlungsraumes" bedeutsam. Dies betrifft Themen zum geistigem Eigentum, Datenschutz, Geheimhaltung und Haftung in der Kollaboration zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und externen Partner*innen bis hin zum Umgang mit konkreten Konfliktsituationen.
Wie lässt sich rechtliche Sicherheit in Open Innovation Projekten gewährleisten?
Unser aktueller Aufsatz beleuchtet die wichtigsten rechtlichen Aspekte anhand von exemplarischen Klärungssituationen und gibt praktische Empfehlungen für Unternehmen und Innovator*innen. Bitte hier klicken, um den vollständigen Aufsatz (erschienen in Transfer & Innovation, Ausgabe 3/2024, www.transfer-und-innovation.de, DUZ Verlags- und Medienhaus GmbH, Berlin) zu lesen.
Vertraulichkeitsvereinbarung für Unternehmen: Muster auf Anfrage
Vertraulichkeitsvereinbarungen (NDAs) sind ein zentraler Bestandteil von Open Innovation Prozessen, da sie den Schutz sensibler Informationen, wie zum Beispiel vertrauliche Daten, Ideen und Technologien, gewährleisten. Eine gut durchdachte NDA schafft klare Regeln, welche Informationen geschützt sind und wie diese genutzt werden dürfen.
Unterschiedliche Branchen, Projektanforderungen und Partnerstrukturen erfordern dabei maßgeschneiderte Klauseln, um sowohl die Innovationsfreiheit als auch den Schutz geistigen Eigentums zu gewährleisten.
Benötigen Sie eine Vertraulichkeitsvereinbarung für Ihren Open Innovation Prozess? Wir stellen Ihnen gerne ein Muster zur Verfügung, das an Ihre individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann. Wenden Sie sich dazu bitte an Dr. Pamela Wehling oder Annika Tara über die angegebenen Kontaktmöglichkeiten.
Aktuelles & Kontakt
Das Teilvorhaben Open Innovation führt unterschiedliche Veranstaltungen und Events mit ausgesuchten Unternehmen und Netzwerkpartner*innen aus der Wertschöpfungskette des spezifischen Branchenumfeldes durch. Diese Formate und Events sind nicht generell öffentlich, aber sofern Sie sich als dazugehörige Branchenakteur*in für Open Innovationen interessieren, nehmen Sie Kontakt mit uns auf. So wachsen wir gemeinsam.
Das Projekt GROWTH setzt sich aus verschiedenen Teilthemen zusammen und alle arbeiten mit Interessierten und Akteur*innen aus Wirtschaft & Politik, Gesellschaft & Bürger*innen sowie mit Schulen & Schüler*innen in der Region zusammen. Hierfür gibt es vielfältige Angebote der Zusammenarbeit und des Austauschs, um Veränderungen und Innovationen für diese Region gemeinsam zu gestalten. Unter GROWTH aktuell finden Sie Angebote & Events des Projektes.
Wir arbeiten in der Region eng mit Partner*innen zusammen. Nur so lassen sich Forschungsvorhaben praxisnah aufsetzen, um gemeinsam anwendungsorientierte Lösungen zu entwickeln. Nähere Informationen über die regionalen Partner*innen von GROWTH bekommen Sie hier.
Das Projekt GROWTH arbeitet mit vielen Teilvorhaben über die gesamte Hochschule Osnabrück hinweg. Und auch das Vorhaben "Open Innovation" ist interdisziplinär aufgestellt. Die einzelnen Themenbereiche und und dazugehörige Kontaktdaten finden Sie hier. Schreiben Sie uns gerne eine Email.
Team Open Innovation
Weitere Forschung & Transferarbeit an der Hochschule Osnabrück
Die Hochschule Osnabrück gehört zu den führenden Forschungsinstitutionen in Niedersachsen. Einer unserer drei Forschungsschwerpunkte befasst sich mit den Themen Nachhaltige Technologien & Prozesse. Wollen Sie als Branchenakteur*in mehr über die vielen themenspezifischen Projekte an der Hochschule erfahren und in den Austausch mit den Forschenden kommen, wenden Sie sich gerne auch an unser Transfer- und Innovationsmanagement.