Binnenforschungsschwerpunkte
Unsere Binnenforschungsförderung
Hausgemachte Forschungsförderung: So lässt sich die Idee der Binnenforschungsschwerpunkte (BFSP) vereinfacht zusammenfassen. In einem internen Wettbewerb konnten Professorinnen und Professoren der Hochschule Osnabrück Anträge für die Förderung eines innovativen Forschungsprojektes stellen.
Natürlich geht es dabei um wissenschaftliche Exzellenz in der anwendungsorientierten Forschung und ausgewiesene Interdisziplinarität. Die Antragsstellenden mussten aber auch aufzeigen, wie sich das Forschungsvorhaben nach dem Ende der internen Hochschulförderung weiterentwickeln kann. Oder inwiefern der BFSP zu den Querschnittszielen der Hochschule – etwa Internationalisierung, Nachhaltigkeit und Diversity – beitragen kann. Zudem spielt die Einbindung des wissenschaftlichen Nachwuchses eine große Rolle.
Die Binnenforschungsschwerpunkte sind für die Hochschule Osnabrück ein Instrument zur weiteren Schärfung des Forschungsprofils. Und sie legen Grundsteine für zukünftige Forschungsideen, die aus der fächerübergreifenden Zusammenarbeit entstehen.
Unsere aktuell laufenden Binnenforschungsschwerpunkte
Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekt EN ROUTE werden Konzepte und Strategien für ein nachhaltiges Unterwegssein im Hochschulkontext entwickelt. Demnach gibt es sowohl reale Räume und als auch virtuelle Umgebungen, die sozial, ökologisch und ökonomisch für Studierende, Mitarbeiter*innen und Dozent*innen relevant sind. Ziel von EN ROUTE ist es, die Potenziale dieser Räume durch ein neues Verständnis vom Unterwegssein zu erschließen. Bei diesem neuen Verständnis von Unterwegssein gehen die Forschenden davon aus, dass dank Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) die Akteure der Hochschule Osnabrück physisch und virtuell über klassische Raum- und Zeit-Grenzen hinweg unterwegs sein können. Dieses umfassende, digital getriggerte Unterwegssein birgt Potenziale für die Neuorganisation von Lern- und Lehrszenarien und der hochschulbezogenen Mobilität. Hier liegen Ansatzpunkte, um Bildungslandschaften zukünftig nachhaltiger und resilienter zu gestalten.
Das Projekt läuft von 2021 - 2025
Das Projekt SPINE widmet sich den Anwendungsmöglichkeiten und Auswirkungen Künstlicher Intelligenz (KI). Die Fragestellungen lauten unter anderem: Wie kann KI Prozesse in der Wirtschaft automatisieren und optimieren? Und wie kann die Akzeptanz von KI gestärkt werden? Das sind zwei Fragen, mit denen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Projekt befassen. „Wir möchten unter anderem Softwarelösungen entwickeln, mit denen Unternehmen ihre Geschäftsprozesse digital unterstützen können. In der unternehmerischen Praxis fehlt es häufig noch an Expertise bei der Umsetzung solcher Lösungen“, erläutert Prof. Dr. Ralf Buschermöhle, Professor für Wirtschaftsinformatik und Projektsprecher. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Bereichen Gesundheit und Pflege, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft und der Produktionswirtschaft. Das sind Sektoren, in denen KI bereits in vielen Facetten zum Einsatz kommt, aber noch nicht mit vollem Potenzial eingesetzt wird.
Das Projekt läuft von 2021 - 2025
Unsere beendeten Binnenforschungsschwerpunkte
Ab 2012 arbeitete fachübergreifend ein Forschungsteam der Hochschule Osnabrück an einem übertragbaren Konzept für eine effiziente und stabile Energieversorgung für städtische Siedlungsräume der Zukunft. Dieses Konzept beruhte auf regenerativen Energieformen und der intelligenten Kooperation von Strom- und Wärmeenergieerzeugern sowie den zugehörigen Verbrauchern und Speichern. Die Forschenden im Binnenforschungsschwerpunkt „CityGrid“ haben mit ihren Projektpartnern die Grundlagen gelegt, um mittlerweile Szenarien simulieren zu können, die sich künftig einstellen könnten. Welche Auswirkungen hat es auf das Netz, wenn jeder oder jede Zehnte ein E-Auto fährt? Und wie reagiert das Netz auf die zunehmende dezentrale Strom-Erzeugung, etwa durch Fotovoltaik-Anlagen? Aber auch die Datenschutz-Problematik, die durch intelligente Stromzähler entstehen kann, nahmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den Blick. „CityGrid“ widmeten sich noch vielen weiteren Fragestellungen, zu denen Sie auf der Projekt-Homepage weitere Hintergründe finden.
Projektlaufzeit von 2012 - 2017
Der Binnenforschungsschwerpunkt „Inklusive Bildung - Teilhabe als Handlungs- und Organisationsprinzip“ arbeitete ab 2012. Das Projektteam konzentrierte sich auf die Erforschung von Inklusion in Kindertagesstätten, Schulen und Institutionen der Berufsbildung und Arbeit. Die Umsetzung der Inklusion bringt einen enormen Forschungsbedarf mit sich auf den Gebieten der Organisations- und Personalentwicklung, der rechtlichen Ausgestaltung sowie der konkreten kommunalen Umsetzung. Wie sehr die Forschungsarbeiten des Teams am Puls der Zeit lagen, zeigte die große bundesweite Resonanz. Als Referentinnen und Referenten, Autorinnen und Autoren oder als Impulsgeberinnen und -geber auf Tagungen im Dialog mit der Praxis waren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bundesweit gefragt. Beispielhaft steht dafür, dass Prof. Dr. Stephan Maykus 2014 von der Bundesregierung in die Sachverständigenkommission berufen wurde, die den 15. Kinder- und Jugendbericht erstellt. Im Beltz Juventa Verlag gibt die Forschungsgruppe mittlerweile geschäftsführend eine eigene Buchreihe heraus.
Projektlaufzeit von 2012 - 2017
Zukunft Lebensraum Stadt - Urbane AgriKultur als Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt: So lautete der Titel des dritten Binnenforschungsschwerpunktes, der an der Hochschule Osnabrück etabliert wurde. Unterstützt von vier wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeiteten in diesem Projekt elf Professorinnen und Professoren der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur zusammen. Sie alle brachten ihre Kernkompetenzen unter dem Oberbegriff Urbane AgriKultur ein. Das gebündelte Fachwissen aus folgenden Bereichen kam zusammen: Agrarmarketing, Bodenkunde, Gemüseproduktion und -verarbeitung, Haushalts- und Wohnökologie, Landschaftsplanung und Regionalentwicklung, Landschaftsplanung und Landschaftspflege, Landwirtschaftliche Betriebswirtschaftslehre, Sozioökonomie räumlicher Entwicklung, Städtebau und Freiraumplanung, Umweltschonende Landbewirtschaftung sowie schließlich aus der Vegetationsökologie und Botanik.
Projektlaufzeit von 2014 - 2019
Website des Binnenforschungsschwerpunktes
Unter dem Kurztitel „MusikPhysioAnalysis“ hatte die Hochschule Osnabrück 2014 ihren vierten Binnenforschungsschwerpunkt (BFSP) benannt. Hier entwickelten die Forschenden auf verschiedene Instrumente abgestimmte, physiotherapeutische Präventionskonzepte, um die Gesundheit von Musikerinnen und Musikern zu erhalten. Expertinnen und Experten aus den Fachgebieten Physiotherapie, Musik und Medieninformatik arbeiteten zusammen. Zahlreiche internationale Erhebungen zeigten, dass gesundheitliche Probleme bei der Berufsgruppe der Musikerinnen und Musiker weit verbreitet sind. In Umfragen unter Orchestern sind es immer wieder mehr als 75 Prozent der Befragten, die vor allem über Muskel- und Skelettbeschwerden klagen. Weltweit betrachtet ist die Zahl der professionell organisierten Orchester in Deutschland am höchsten. Trotzdem steckt die physiotherapeutische Begleitung der Musikerinnen und Musiker in den Kinderschuhen. Die Hochschule Osnabrück mit ihrem Institut für Musik sowie ihrem Institut für angewandte Physiotherapie und Osteopathie hat sich in den zurückliegenden Jahren auch international als ein viel beachteter Taktgeber in Fragen der Musikergesundheit etabliert. Mit dem Binnenforschungsschwerpunkt, der auch auf ein hochmodernes Bewegungslabor zugreifen kann, konnte die Forschungsgruppe ihren Beitrag leisten, um die Beschwerden von Musizierenden zu lindern.
Projektlaufzeit 2014 - 2020
Eigentlich sollte man meinen, dass es im Zeitalter der mobilen Kommunikation einfacher denn je wäre, wichtige Informationen an den Mann oder die Frau zu bringen. Das gilt umso mehr, wenn die Informationen sowohl für die Geschäftsführung als auch für die Mitarbeitenden relevant sind. Die Realität ist eine andere: Da die Kommunikation in Organisationen – vor allem in großen Institutionen – aus verschiedenen Gründen ein Problem ist, beschäftigte sich der fünfte Binnenforschungsschwerpunkt der Hochschule Osnabrück mit diesem Thema. In „Potentials of Ambient Communication Environments – Wertschöpfung durch interaktive Technologien (PACE)“ ist der Name Programm: Acht Professorinnen und Professoren aus der Fakultät Management, Kultur und Technik, der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik, der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und dem Institut für Musik entwickelten gemeinsam neuartige, technikunterstützte Lösungen für Probleme in der Organisationskommunikation, um die Wertschöpfung in Unternehmen zu steigern.
Projektlaufzeit von 2016 - 2022