Forschungsstelle Duales Studium
Auftrag der Forschungsstelle
Mit dem Erfolg des dualen Studiums ist der Hochschulforschung ein neuer Forschungsgegenstand zugewachsen. Ziel der Forschungsstelle ist die Steigerung des Erkenntnisgewinns zu den Qualitätsdimensionen des dualen Studiums und deren Umsetzung in dualen Studiengang- und Weiterbildungskonzepten. Dabei steht die Theorie-Praxis-Relation und deren Beiträge zur Kompetenzentwicklung sowie das im Spannungsfeld von Wissenschaftlichkeit und Praxisbezug ausgebildete Kompetenzprofil im Fokus.
Darüber hinaus ist es das Ziel, die Kenntnisse zu den Beiträgen des dualen Studiums zur Personal- und Organisationsentwicklung der beteiligten betrieblichen Kooperationspartner unter Fokussierung der unterschiedlichen Funktionen des Lernortes Betrieb zu steigern. Dabei ist auf die Anforderungen an die betriebliche und hochschulische Betreuung der dual Studierenden sowie an die Beratung der Betriebe durch die Hochschule ein besonderes Augenmerk zu richten.
Ferner ist es das Ziel, die Kenntnisse zu den Zielgruppen des dualen Studiums und deren Erwartungen zu erhöhen. Im Fokus dieser Betrachtungen steht auch die berufliche Entwicklung dual Studierender nach dem Studienabschluss. Als Studienform mit engem Bezug zum Berufsfeld rückt damit auch der Beitrag des dualen Studiums zur Arbeitsforschung einerseits sowie zu der Entwicklung neuer Berufsfelder andererseits in den Blick.
Im dualen Studium sind neben den Studierenden auch die betrieblichen Kooperationspartner unmittelbar über das gesamte Studium hinweg eine beteiligte Personengruppe. Hieraus ergeben sich Herausforderungen für die hochschulische Organisation. Insofern ist es ein Ziel der Forschungsstelle, die Kenntnisse zu gelingenden Konzepten der Hochschulorganisation rund um das duale Studium zu steigern. Damit gewinnt auch die Frage an Aufmerksamkeit, wie die Hochschule der Gesamtverantwortung für das duale Studium an beiden Lernorten gerecht werden kann. Ferner ist die Kenntnis zu Formen der Praxisforschung im dualen Studium zu steigern und die Voraussetzungen zu deren Umsetzung im Hochschulsystem zu klären.
Den Entscheidungsprozess von Schüler*innen für oder gegen ein duales Studium tiefergehend erforschen: Mit diesem Ziel startete 2021 eine langfristig angelegte Befragung von Schüler*innen. Die Forschungsstelle Duales Studium möchte auf diese Weise mehr über die Einstellungen von Studieninteressierten zu dualen Studienmöglichkeiten erfahren. Zum einen soll ermittelt werden, inwieweit sich Schüler*innen ein duales Studium sowie den damit verbundenen Bewerbungsprozess zutrauen. Ergänzend hierzu wird zudem nach dem Umgang mit Stress in der Berufsorientierungsphase und nach wichtigen Bezugspersonen, wie z. B. Eltern, Freund*innen und Lehrer*innen, die durch ihre Ratschläge Einfluss auf die Studienentscheidung nehmen, gefragt. Zum anderen wird untersucht, inwieweit junge Menschen duale Studiengänge als einen guten Einstieg ins Berufsleben und als solides Fundament für eine weiterführende Karriere betrachten. Auf Basis der Studie können die Teilnehmenden hinsichtlich ihrer Einstellung gegenüber dualen Studienoptionen in drei Gruppen eingeteilt werden: Befürworter*innen, Zweifelnde und Ablehnende. Diese Kategorisierung kann nicht nur das Verständnis für die Entscheidungsparameter von Schüler*innen für oder gegen duale Studienprogramme erhöhen, sondern auch wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der Studienberatung liefern. Letzteres verdeutlicht, dass dieses Forschungsprojekt neben einem wissenschaftlichen auch einen praxisorientierten Nutzen aufweist. Da mit der Studie angestrebt wird, die Einstellungs- und Entscheidungsfaktoren auch im Zeitablauf auszuwerten, werden weiterhin Teilnehmende gesucht. Wir freuen uns über jede Antwort und ebenfalls auch über die Verbreitung des Befragungslinks.
Seit rund vierzig Jahren existiert in Deutschland mit dem dualen Studium ein Format, das die Wissenschaftlichkeit und den Praxisbezug im Studium durch die Verbindung von mindestens zwei Lernorten erschließt: Hochschule und Kooperationsunternehmen/-einrichtungen sowie, je nach Studiengang und Konzeption, Fach- bzw. Berufsschule. Die enge Verzahnung von Theorie und Praxis im Studienverlauf ist prägend für das duale Studium.
Das duale Studium in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren etabliert und bildet 18,1% am Studiengesamtangebot (vgl. Hofmann, S., König, M., Brenke, P., 2023, S. 8). So ist nicht nur die Nachfrage seitens der Studierenden und der Kooperationsunternehmen/-einrichtungen kontinuierlich gestiegen, sondern es hat sich auch das Studienangebot der Hochschulen immer vielfältiger entwickelt. Die Angebote unterscheiden sich durch die Gestaltung der akademischen und praxisbasierten Lernphasen und die daraus resultierende Beziehung der Lernorte. Zudem entwickeln sich zusätzlich zu den dualen Bachelorstudiengängen duale Masterstudiengänge, die das duale Studium auch für die akademische Weiterbildung erschließen.
Der Fokus des Formatangebots dualer Studiengänge verschiebt sich weiter in die Richtung praxisintegrierender dualer Studiengänge. Der Anteil dieses Studienformats liegt 2022 bei 52,6 Prozent (2019: 50,5 %), im Vergleich zu ausbildungsintegrierenden Studiengängen mit 32,5 Prozent (2019: 34,9 %; vgl. Hofmann, S., König, M., Brenke, P.,2023, S. 9).
Forschungsprojekte
- KOMPETENZENTWICKLUNG, -MESSUNG UND –EVALUATION IM DUALEN STUDIUM
- KOMPETENZ- UND PERSONALENTWICKLUNG UNTER BETRACHTUNG DER FUNKTIONEN DES LERNORTES UNTERNEHMEN/EINRICHTUNG IM DUALEN STUDIUM
- QUALITÄT IN DER THEORIE-PRAXIS-VERZAHNUNG
- BERATUNG UND BETREUUNG IM DUALEN STUDIUM
- ERWARTUNGSBILDUNG ZWISCHEN STUDIERENDEN UND UNTERNEHMEN/EINRICHTUNGEN IM DUALEN STUDIUM
- ENTWICKLUNG VON STUDIENANGEBOTEN UND NEUEN BERUFSBILDERN
- VERBLEIB VON DUAL STUDIERENDEN IN DEN KOOPERATIONSUNTERNEHMEN/-EINRICHTUNGEN
- BEITRAG DES DUALEN STUDIUMS ZUR ORGANISATIONSENTWICKLUNG
- PRAXISFORSCHUNG UND TRANSFER IM DUALEN STUDIUM
- LEHR-LERN-FORSCHUNG
Publikationen
Arens-Fischer, W. & Boos, F. (2023): Das Profilmerkmal ,,dual" im internen Qualitätssicherungssystem einer systemakkreditierten Hochschule. In: Duales Studium, Ausgabe 2/2023, Stuttgart: Steiner, S. 51-59.
Arens-Fischer, W.; Boos, F.; Danne, H.; Dinkelborg-Ripperda, K.; Faller, S.; Hänsel, A.; Kurzawa, T. & Nitsche-Ruhland, D. (2022): Vertragliche Verzahnung der Lernorte. In: Duales Studium, Ausgabe 1/2022, Stuttgart: Steiner, S.27-40.
Arens-Fischer, W. & Dinkelborg-Ripperda, K.(2023): Absorptive Capacity. In: Duales Studium, Ausgabe 1/2023, Stuttgart: Steiner, S.91-101.
Arens-Fischer, W. & Dinkelborg-Ripperda, K. (2023): Arbeitsplatzanalyse Teil 1. In: Duales Studium, Ausgabe 2/2023, Stuttgart: Steiner, S. 77-87.
Dinkelborg-Ripperda, K. & Arens-Fischer, W. (2023): Realitycheck im dualen Studium: Es ist komplexer, als es auf den ersten Blick erscheint. In: Duales Studium, Ausgabe 1/2023, Stuttgart: Steiner, S.53-73.
Dinkelborg-Ripperda, K. & Eck, K. (2023): Ergebnisse und Prognose zur Beziehung zwischen dualem Ausbildungs- und Studienangebot in Unternehmen: Einblicke in Studienergebnisse der Systemstudie Duales Studium Deutschland. In: Duales Studium, Ausgabe 2/2023, Stuttgart: Steiner, S. 11-16.
Dinkelborg-Ripperda, K. & Eck, K. (2023): vertragliche Situation von Kooperationsunternehmen und Studierenden im dualen Studium - Ergebnisse der Systemstudie duales Studium Deutschland. In: Duales Studium, Ausgabe 1/2023, Stuttgart: Steiner, S.10-13.
Arens-Fischer, W. ; Boos, F. & Ott, R. (2022): Standortbestimmung von Studienformaten in der Weiterbildung. Berufsintegrierend. Berufsbegleitend. Nebenberuflich. In: Duales Studium, Ausgabe 2/2022, Berlin: DUZ, S. 39-48.
Arens-Fischer, W.; Dinkelborg, K.; Danne, H. et al. (2022): Vertragliche Verzahnung der Lernorte. Von wegen wenig Spielraum. In: Duales Studium, Ausgabe 1/2022, Berlin: DUZ, S. 27-40.
Arens-Fischer, W.; Dinkelborg, K.; Grunwald, G. (2022): Kompetenzorientierte Modulevaluation im dualen Studium. In: Duales Studium, Ausgabe 1/2022, Berlin: DUZ, S. 59-71.
Arens-Fischer, W. ; Dinkelborg, K. & Kizinna, S. (2022): Anforderungen und Erwartungen an ein ePortfolio. Workshopkonzept zur Erhebung der Studierendenperspektive. In: Duales Studium, Ausgabe 2/2022, Berlin: DUZ, S. 97-107.
Arens-Fischer, W. & Pool, F. (2022): Praxisrahmenplan. Zentrales Instrument der Lernortverzahnung. In: Duales Studium, Ausgabe 2/2022, Berlin: DUZ, S. 65-74.
Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2021): Arbeitsplatzanalyse. Ein Rahmenmodell für die Entwicklung akademischer Kompetenzen in der Praxisroutine. In: Duales Studium, Ausgabe 1/2021, Berlin: DUZ, S. 71-83.
Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2021): Dimensionen des Transfers in der Theorie-Praxis-Verzahnung. Eine kompetenzorientierte Analyse. In: Duales Studium, Ausgabe 2/2021, Berlin: DUZ, S. 33-42.
Dinkelborg, K., Arens-Fischer, W., Alpmann, J. (2021): Erwartungen dual Studierender systematisch ableiten. In: Duales Studium, Ausgabe 1/2021, Berlin: DUZ, S. 85-91.
Dinkelborg, K., Arens-Fischer, W., Alpmann, J. (2021): Erwartungen von Unternehmen/Einrichtungen des dualen Studiums systematisch und methodisch nachvollziehbar entwickeln. In: Duales Studium, Ausgabe 2/2021, Berlin: DUZ, S. 85-91.
Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2020): Je mehr, desto besser? – Lernortvernetzung und Betreuungskonzepte im dualen Studium in Abhängigkeit von den Funktionen des betrieblichen Lernorts. In: Duales Studium, Ausgabe 1/2020, Berlin: DUZ, S. 59-73.
Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2020): Strukturmodelle der Theorie-Praxis-Verzahnung. In: Duales Studium, Ausgabe 2/2020, Berlin: DUZ, S. 87-96.
Dinkelborg, K. & Tränkner, E. (2020): Institutionelle Verankerung der personalen Betreuung im dualen Studium - Fachleitungs- und Clusterkonzept. In: Duales Studium, Ausgabe 2/2020, Berlin: DUZ, S. 67-73.
Futterer, T.; Harnisch, J. & Arens-Fischer, W. (2020): Entwicklung eines Leitfadens zur Evaluation dualer Studiengänge. In: Duales Studium, Ausgabe 1/2020, Berlin: DUZ, S. 83-92.
Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2019): Erwartung an die Rolle dual Studierender und Impulse zu ihrer Betreuung in der Studieneingangsphase. In: Duales Studium, Ausgabe 1/2019, Berlin: DUZ, S. 47-60.
Arens-Fischer, W.; Dinkelborg, K. & Biedendieck, J. (2019): Die Bedeutung der Theorie-Praxis-Relation für den Übergang in die lebensbegleitende akademische Kompetenzentwicklung von Gesundheitsfachpersonal. In: Siegmüller, J. & Winny, St. (Hrsg.): Professionalisierung durch Akademisierung. Hamburg: Kovac-Verlag.
Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2018a): Dimensionen des Transfers zwischen Hochschule, Wirtschaft und Gesellschaft durch Praxisforschung im dualen Studium. Konferenzbeitrag Zukunft Duales Studium, 13./14. September 2018.
Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2018b): Betreuungskonzepte im dualen Studium in Abhängigkeit von der Funktion des Lernortes Betrieb im dualen Studiengangkonzept. Konferenzbeitrag Zukunft Duales Studium, 13./14. September 2018.
Dinkelborg, K. (2018): Geplantes Verhalten dual Studierender zur Entwicklung betrieblicher Veränderungsimpulse als Beitrag zur Theorie-Praxis-Verzahnung. Konferenzbeitrag Zukunft Duales Studium, 13./14. September 2018.
Dinkelborg, K. & Arens-Fischer, W. (2018): Erwartungen an das duale Studium und Rollen dual Studierender. Konferenzbeitrag Zukunft Duales Studium, 13./14. September 2018.
Arens-Fischer, W.; Dinkelborg, K. & Grunwald, G. (2017): On the Importance of Combining Theory and Practice for Competence Development in Dual Study Programs. In: Application-Oriented Higher Education Research, Vol. 2, No. 3, S. 34-41 (in chinesischer Sprache). Deutschsprachige Veröffentlichung: Bedeutung der Theorie-Praxis-Relation zur Kompetenzentwicklung im dualen Studium. In: Cai, J. & Lackner, H. (Hrsg.): Jahrbuch Angewandte Hochschulbildung 2017. Wiesbaden: Springer, S. 177-190.
Dinkelborg, K. & Arens-Fischer, W. (2017): Didaktische Herausforderungen in der Kompetenzentwicklung berufstätig Studierender im Rahmen der Theorie-Praxis-Relation in dualen Studiengängen. In: Heuchemer, S., Szczyrba, B, van Treeck, T. (Hrsg.): Hochschuldidaktik als Akteurin der Hochschulentwicklung. Bielefeld 2020.
Arens-Fischer, W.; Biedendieck, J.; Braun von Reinersdorff, A.; Dinkelborg, K.; Thiele, H. & Wolf, A. (2016): Theorie-Praxis-Transfer in der Gesundheitsversorgung – Durch wissenschaftliche Berufsfeldreflexion zum Versorgungsexperten. International Journal of Health Professions 1, 7180.
Arens-Fischer, W.; Dinkelborg, K. & Grunwald, G. (2016). Theorie‑Praxis‑Vernetzung und Kompetenzentwicklung in dualen Studiengängen. In: Hochschule und Weiterbildung 2: 67-75.
Bloem, J. (2016): Commitment in dualen Studiengängen. Konferenzbeitrag Zukunft Duales Studium, 22./23. September 2016.
Dinkelborg, K. (2016): Haltung von dual Studierenden in der Analyse und Reflexion praxisbasierter Erfahrungen. Konferenzbeitrag Zukunft Duales Studium, 22./23. September 2016.
Grunwald, Guido; Arens-Fischer, W. & Dinkelborg, K. (2016). Kompetenzentwicklung im Spannungsfeld von Erkenntnis- und Handlungsorientierung im dualen Studium. Konferenzbeitrag Zukunft Duales Studium, 22./23. September 2016. Veröffentlichung in: Handbuch duales Studium, erscheint 2020.
Suilmann, T. & Dinkelborg, K. (2016): Betriebliche Barrieren in der Theorie-Praxis-Relation. Konferenzbeitrag Zukunft Duales Studium, 22./23. September 2016.
Arens-Fischer, W., Bode, D., Böggemann, M., Braun von Reinersdorff, A., Dinkelborg, K., Goy, I., Grygo, H., Hotze, E. Kühne C. & Thiele, H. (2015): Dimensionen der Fachstudienberatung im Spannungsfeld individualisierter Personalentwicklung und funktionsorientierter Organisationsentwicklung. In: Freitag, W. K., Buhr, R., Danzeglocke, E., Schröder, S. & Völk, D.(Hrsg.): Übergänge gestalten. Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung erhöhen. Münster, New York: Waxmann: 69-91.
Arens-Fischer, W.; Dinkelborg, K.; Grunwald, G.; Häring, H.; Winopall, T. (2014): Role behavior in organizations – The art of (re-)acting the role between the poles of role flexibility, improvisation and company routine behavior, Paper presented at the Conference Art and Management, Copenhagen, 2014.
Arens-Fischer, W.; Dinkelborg, K. & Häring, B. (2014): Rollenimprovisation in offenen Technologieanalyseprozessen. In: Klatt, R. (Hrsg.): praeview – Zeitschrift für innovative Arbeitsgestaltung und Prävention, 5. Jahrgang, 2014, S. 20-21.
Arens-Fischer, W.; Ruping, B. (2013): Reflexion des Verhaltens – Bedeutung und Umsetzung im Netzwerkmanagement. In: Sydow, J.; Duschek, S. (Hrsg.): Netzwerkzeuge, Springer Verlag, Wiesbaden, S. 87-96
Arens-Fischer, W.; Bloem, J.; Häring, B.; Renvert, E.; Ruping, B. & Wittlerbäumer, P (2012): Verhalten in Organisationen dialektisch verstehen – Ein Ansatz zum Management von Ungewissheit und Innovation. In: Böhle, F.; Busch, S. (Hrsg.): Management der Ungewissheit – Neue Ansätze jenseits von Kontrolle und Ohnmacht. Bielefeld: Transcript Verlag.
Arens-Fischer, W. (2011): Gestus, Haltung, Habitus – Begriffskonzepte sozialen Verhaltens. In: Hentschel, U.; Hruschka, O.; Koch, G.; Linck, D.; Ruping, B. & Vaßen, F. (Hrsg.): Zeitschrift für Theaterpädagogik, Ausgabe 1/2011, Heft 59, S. 64-69.
Arens-Fischer, W.; Bloem, J. & Dinkelborg, K. (2011): Individualisierung des Wissenstransfers durch Vernetzung von Lerninhalten und Unternehmenspraxis. In „Über viele Brücken“ … – Neue Architekturen in Fernstudium und Weiterbildung, Schriftenreihe zu Fernstudium und Weiterbildung 6, 717.
Arens-Fischer, W.; Renvert, E. & Ruping, B. (2010): Szenische Aktionsforschung. Beiträge zur Ersten Tagung des Förderschwerpunktes des BMBF. In: Jacobsen, Heike / Schallock, Burkhard (Hrsg.): Innovationsstrategien jenseits traditionellen Managements. 2010, S. 190-199.
Neues aus der Forschung - Rekrutierung für das duale Studium
Wie sich Studieninteressierte informieren und beraten lassen, wenn sie dual studieren möchten.
Anfang August fiel der Startschuss für das Wintersemester 22/23 der dual Studierenden am Campus Lingen. Die Studierenden starteten in ihren Kooperationsunternehmen/-einrichtungen und quasi zeitgleich begann in vielen Personalabteilungen die Suche nach dual Studierenden für den Studienstart 2023. In Vorbereitung auf den neuen Durchlauf reflektieren die Verantwortlichen, welche Maßnahmen des Personal- bzw. Studierendenmarketings im vergangenen Jahr wirkungsvoll waren. Im Vordergrund steht, wie sich das Studienwahl- und Informationsverhalten der Zielgruppen verändert.
Passend dazu untersucht die Forschungsstelle Duales Studium der Hochschule Osnabrück am Campus Lingen den Informations- und Studienwahlprozess der Studieninteressierten. Dafür werden jährlich Erstsemesterstudierende der dualen Bachelor- und Masterstudiengänge des Instituts für Duale Studiengänge (IDS) rückblickend zu ihrer Studienwahl befragt. Unter anderem beantworten die Studierenden, mit wem sie über ihre Studienwahl gesprochen haben und wie wichtig die Meinung der jeweiligen Personen rückblickend für sie war. Außerdem werden sie gefragt, welche Informations- und Beratungsangebote sie genutzt haben und wie sinnvoll diese waren. Dieses Jahr nahmen 237 duale Bachelorstudierende und 32 duale Masterstudierende des IDS an der Befragung teil, davon 228 in ausbildungs- und praxisintegrierenden Bachelorstudiengängen (Berufseinsteiger*innen nach dem Schulabschluss) und 41 in berufsintegrierenden (weiterbildenden) Studiengängen.
Katrin Dinkelborg-Ripperda leitet das Büro für Studierenden- und Unternehmensbetreuung im IDS und ist zudem in der Forschungsstelle Duales Studium der Hochschule Osnabrück tätig. Sie erklärt: „Wenig überraschend zeigt die Befragung, dass die Eltern am häufigsten zu Rate gezogen werden, wenn es um die Studienwahl geht. Danach folgen bei dualen Bachelorstudierenden, die frisch von der Schule kommen, die Freund*innen und Geschwister und bei Studierenden in der Weiterbildung (Ehe-) Partner*innen bzw. Lebensgefährt*innen sowie Kolleg*innen und Fachvorgesetzte.“ Dabei nehme die Relevanz der Meinung der Eltern mit steigender Vorerfahrung ab: Studierenden, die nach ihrem Schulabschluss in das duale Studium starten, ist die Meinung der Eltern deutlich wichtiger, als Studierenden, die in Weiterbildungsstudiengängen. Letzteren ist die Meinung des*der Partner*in deutlich wichtiger, dicht gefolgt von der Meinung von Fachvorgesetzten.
Kritischer Blick auf betriebliche Karrierewebseiten
Bei den Beratungsangeboten wurden die Webseiten der Kooperationsunternehmen/-einrichtungen laut Befragung der Bachelorstudierenden am häufigsten genutzt. Danach folgten die Webseiten der Hochschulen, Praktika, Ausbildungsmessen, Flyer/Broschüren und Social-Media-Auftritte der Kooperationsunternehmen/-einrichtungen, sowie Informationstage für Schüler*innen von Hochschulen und deren Social-Media-Präsenzen. Diese Angebote wurden von den Studierenden auch überwiegend als sehr sinnvoll und sinnvoll bewertet. Es zeigt sich, dass sich Interessierte als Erstes und überwiegend über die Kooperationsunternehmen/-einrichtungen informieren und erst später über die Hochschulen. Laut den Erhebungsergebnissen sollten Kooperationsunternehmen/-einrichtungen daher an einer Stelle selbstkritisch reflektieren: 14.5 % der Befragten gaben an, dass die Webseiten teilweise oder weniger sinnvoll waren. „Hieraus erwächst ein Anspruch an die Gestaltung und die Inhalte der Webpräsenzen der Kooperationsunternehmen/-einrichtungen“, so Dinkelborg-Ripperda. Sie empfiehlt: „Kooperationsunternehmen/-einrichtungen sollten die Chance nutzen und mit ihren Azubis und dual Studierenden die entsprechenden Karriereseiten offen und ehrlich reflektieren, um kein Potential zu verschenken. Die Berufseinsteiger*innen wissen genau, worauf sie Wert gelegt haben und welche Informationen ihnen fehlten.“
Die dualen Masterstudierenden nutzen am häufigsten Informationsmaterial von Hochschulen und den Austausch mit Kolleg*innen, die sich in einer Weiterbildung befinden. Diese Möglichkeiten wurden von den Befragten im Schnitt als sinnvoll bewertet. Dinkelborg-Ripperda rät: „Hier könnten Unternehmen anknüpfen und Angebote schaffen, die eine Vernetzung unter Weiterbildungsinteressierten und Personen in Weiterbildung fördern. Solche Angebote können durch unsere Studienberatung unterstützt werden. Dafür können sich interessierte Kooperationsunternehmen/-einrichtungen gerne bei uns melden.“
Neben der Befragung der Erstsemesterstudierenden führt die Forschungsstelle auch ganzjährig eine Befragung von Schüler*innen durch, um Unterschiede im Informations- und Studienwahlprozess von Personen auszumachen, die sich im laufenden Studienwahlprozess befinden. Außerdem wird derzeit eine deutschlandweite Systemstudie zum dualen Studium durchgeführt. „Ziel ist es, die Qualitätsmerkmale dualer Studiengänge zu untersuchen und zu prüfen, wie das Zusammenspiel zwischen Hochschulen, Unternehmen/Einrichtungen und Studierenden im Alltag des dualen Studiums verläuft“, erklärt Dinkelborg-Ripperda. Die Studie ist als Panel angelegt, sodass wiederkehrend befragt wird und Ergebnisse im Zeitverlauf bewertet werden können. Die erste Auswertung wird im Herbst, voraussichtlich im Oktober, erscheinen und auf der Website der Forschungsstelle hs-osnabrueck.de/forschungsstelle-duales-studium/ veröffentlicht. Dort werden auch Termine für Präsentationen der Forschungsergebnisse veröffentlicht, zu denen sich Interessierte anmelden können.
Hier finden Sie alle aktuellen Informationen zur Systemanalyse des dualen Studiums in Deutschland und die Vorstellung unserer deutschlandweiten Studie zur Vielfalt dualer Studiengänge.
Projektleitung:
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Arens-Fischer
Studiendekan
Institut für Duale Studiengänge
Kaiserstraße 10b
49809 Lingen
Raum: LK001
Tel.: 0591 80098-739
Fax: 0591 80098-797
E-Mail: forschungsstelle_dualesstudium@hs-osnabrueck.de
Wissenschaftliche Mitarbeiterin:
Katrin Dinkelborg-Ripperda
Kaiserstraße 10b
49809 Lingen
Raum: LK001
Tel.: 0591 80098-739
Fax: 0591 80098-797
E-Mail: forschungsstelle_dualesstudium@hs-osnabrueck.de
Kooperationspartner:
- NHL-STENDEN HOGESCHOOL
- RIJNLAND INSTITUUT
- UNIVERSITÄT OSNABRÜCK
- UNIVERSITÄT PADERBORN
- FORSCHUNGSCLUSTER FÜHRUNG – TECHNOLOGIE - ORGANISATION
Konferenz zur Zukunft des Dualen Studiums
Die "Konferenz Zukunft Duales Studium" greift aktuelle Themen zur Forschung des dualen Studiums und dessen Entwicklung auf und diskutiert diese Themen im Kreise der unterschiedlichen Anspruchsgruppen: Wissenschaftler*innen, Lehrende, Unternehmen/Einrichtungen und Studierende.
Während der Konferenz werden folgende Schwerpunkte betrachtet:
- konstitutive Merkmale des dualen Studiums: strukturelle und institutionelle Verzahnung der Lernorte, Theorie-Praxis-Relation, Wissenschaftlichkeit und Praxisbezug im dualen Studium
- der Wissenschaftstransfer sowie der Beitrag zur Personal- und Organisationsentwicklung
- die Lehr-Lern-Bedingungen und die Didaktik dualer Studienkonzepte
- quantitative Entwicklungsdimensionen des dualen Studiums.
Im Jahr 2021 standen die Qualitätsdimensionen und Entwicklungstreiber des dualen Studiums im Fokus. Einen Eindruck der Konferenz können Sie sich mit unserem Blogbeitrag Teilnahmerekord bei der virtuellen Konferenz „Zukunft Duales Studium“ verschaffen.
Sobald die Planung der nächsten Konferenz startet, werden hier alle wichtigen Informationen veröffentlicht.