Prof. Dr. Stephan Maykus Methoden und Konzepte der Sozialen Arbeit
- Telefon
- 0541 969-3543
- s.maykus@hs-osnabrueck.de
- Abteilung
- Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Raum
- Caprivistr. 30a, CF 0325
- Sprechzeiten
- nach Vereinbarung
- Web
- Internetseite
- Beschreibung
- Kommunale Sozialpädagogik
Pädagogik und Gesellschaftstheorie
Humanistische (Gestalt-) Pädagogik der Gemeinwirksamkeit
- seit 2008: Professor für Methoden und Konzepte der Sozialen Arbeit an der Hochschule Osnabrück (Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften)
- 2012-2023: Privatdozent für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg
- 2012: Habilitation (Dr. phil. habil.) im Fach Erziehungswissenschaft (Schwerpunkt Sozialpädagogik) an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg
- 2012: Ruf (abgelehnt) an die Universität Duisburg-Essen, Professur für Schule und Jugendhilfe
- 2004-2008: wissenschaftlicher Angestellter und Bereichsleiter im ISA Institut für soziale Arbeit e.V. Münster
- 2001–2004: Referent im Landesjugendamt des Landeswohlfahrtsverbandes Württemberg-Hohenzollern, Stuttgart; im Referat Jugendhilfeplanung, Qualitätsentwicklung, Fortbildung
- 2001: Promotion (Dr. phil.) im Fach Erziehungswissenschaft (Schwerpunkt Sozialpädagogik) an der Philosophischen Fakultät der Universität Greifswald
- 1998-2001: wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Greifswald
- 1998: Diplom (Dipl.-Sozialpäd.) im Studiengang Sozialpädagogik an der Universität Lüneburg
- 1991-1998: Studium der Erziehungswissenschaft/Sozialpädagogik an den Universitäten Göttingen und Lüneburg
Was hat die folgende Aussage von Paolo Freire (2013, S. 54 f.) mit sozialer Arbeit zu tun?
Als Mensch in der Welt zu sein, bedeutet "(...), mit der Welt und mit den anderen zu sein. In der Welt zu sein, ohne Geschichte zu machen, ohne von ihr geprägt zu werden, ohne kulturell tätig zu sein, ohne sich um die eigene Anwesenheit auf der Welt zu kümmern, ohne zu träumen, ohne zu singen, ohne zu musizieren, ohne zu malen, ohne das Feld zu bestellen, ohne zu bewässern und Gewässer zu bewirtschaften, ohne das Werk der eigenen Hände, ohne etwas zu formen, ohne zu philosophieren, ohne Meinung über die Welt, ohne Forschungen oder Theologie zu betreiben, ohne sich über ein Geheimnis zu wundern, ohne zu lernen, ohne Bildungstheorien, ohne Politik zu treiben, all das ist nicht möglich."
Die Beschäftigung mit dieser Frage prägt das Profil meiner Professur, die in einer erziehungswissenschaftlich begründeten Sozialpädagogik verortet ist - und ihr Verhältnis zur Öffentlichkeit in der Gesellschaft, zu Bedingungen sozialer Anerkennung und Demokratie zu bestimmen versucht. Basis meiner Arbeit sind die kritisch-konstruktive Erziehungswissenschaft und Sozialpädagogik (Klafki, Mollenhauer, Thiersch), Gesellschaftstheorien der Verständigung (Habermas) und Verbundenheit (Rosa) sowie die humanistische Psychologie mit person- und themenzentrierten Ansätzen (Rogers, Cohn, Perls) der Eröffnung einer Gestalt individueller, sozialer und sich im Gemeinwesen entfaltender Lebensfelder.
Lehre
Ich lehre im Bachelor- und Masterprogramm Soziale Arbeit an der Hochschule Osnabrück. Themenfelder sind vor allem: Das Verhältnis von Sozialer Arbeit, Gesellschaft und Kommune, Sozialpädagogik der Stadtgesellschaft sowie kommunale Jugendbildung im Netzwerk von Jugendarbeit, Vereinen und Verbänden sowie Schulen.
Theorieentwicklung „Kommunale Sozialpädagogik“ und Wissenschaftstransfer
Den Schwerpunkt meiner Theorieentwicklung bildet die Grundlegung einer kommunalen Sozialpädagogik, die im Kontext der (gesellschafts- sowie raum-) theoretischen Analyse von Stadtgesellschaft Konsequenzen für die Konzepte, Arbeits- und Organisationsformen der Sozialpädagogik entwirft. Ziel ist die Verhältnisbestimmung von Gesellschaftstheorie, Sozialpädagogik und einer lebensweltorientierten Professionalität der Partizipation in demokratischen Strukturen der Kommune. Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie der Wissenschafts-Praxis-Transfer im Zentrum für kommunale Sozialpädagogik e.V. (zekos) dienen der stetigen fachlichen Weiterarbeit an kommunaler Sozialpädagogik.
Meine Arbeit geht in diesem Sinne den oben erwähnten Überlegungen von Paolo Freire nach, der Ästhetik des Sozialen und ihrer Lebensweltlichkeit, sie übersetzt sie in fachliche Fragen: Was verleitet Menschen dazu, sich im Stadtteil oder in der Gemeinde für andere einzusetzen? Wie kann die lebensweltliche Aktivierung solidarischen Handelns und Zusammenlebens geschehen? Was kann Sozialpädagogik zur Entwicklung einer kommunalen Gesellschaft beitragen?
Masterstudiengang Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung sozialer Teilhabe
- Soziale Arbeit, Gesellschaft und Kommune
- Partizipation und Ermächtigung
- Quartiersmanagement
- Soziale und (inter-) professionelle Netzwerke
- Forschungswerkstatt
Bachelorstudiengang Soziale Arbeit
- Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit: Sozialräumliche Methoden und Konzepte
- Theorien sozialer Räume aus interdisziplinärer Perspektive
Aktive Erfahrungen der Teilhabe und Teilnahme sind ein zentrales Fundament der Demokratiebildung junger Menschen. Dafür setzt sich eine Sozialpädagogik ein, die die Kommune ausdrücklich als Ort der Partizipation, des Zusammenlebens, des gemeinsamen Engagements – und damit als Ort der Persönlichkeits- und Gesellschaftsentwicklung gleichermaßen – ansieht. Kommunen verstehe ich daher als junge Bildungs- und Beteiligungsräume, in denen Kindern und Jugendlichen Gelegenheiten der Partizipation eröffnet werden sollten, um das Leben in Stadtteilen und Gemeinden zu bereichern. Hierbei sind alle kinder- und jugendorientierten Institutionen mit ihren Fachkräften im Verbund gefragt: Kommunale Sozialpädagogik ist ein grundlegendes Handlungsprinzip in der (vernetzten) Praxis von offener und verbandlicher Kinder- und Jugendarbeit, in Vereinen und Initiativen im Quartier, der sozialen Stadt- und Regionalentwicklung sowie der sozialräumlichen Verankerung von Ganztagsschulen. Der kommunale Raum ist Bindeglied dieser gemeinsamen Förderung von Gesellschaftlichkeit und hat eine eigene pädagogische Qualität im Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen - die es lebensweltlich zu ermöglichen gilt.
Vor diesem Hintergrund habe ich 2020 das Zentrum für kommunale Sozialpädagogik e.V. (zekos) mitgegründet. Dieser Verein möchte förderliche Bedingungen für demokratisch strukturierte Partizipation junger Menschen in ihren Stadtteilen und Gemeinden unterstützen. In der Region Osnabrück und darüber hinaus sollen Projekte und Aktivitäten entstehen, die die Förderung des Wissenschaft-Praxis-Transfers sowie von Konzept- und Netzwerkentwicklung kommunaler Sozialpädagogik weiter voranbringen. Die Gründungsmitglieder des zekos sind Lehrende und (ehemalige) Studierende des MA-Studiengangs Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung sozialer Teilhabe der Hochschule Osnabrück sowie Angehörige der Universität Osnabrück.
Neuerscheinung:
Hilfen zur Erziehung und Schule. Strukturen, Felder und Perspektiven der Kooperation. Beltz Juventa Verlag: Weinheim und Basel 2023 (mit H. Müller und E. C. Stuckstätte)
Warum sind Erziehungshilfen ein verbreiteter Teil der Schulorganisation? Was unterscheidet, verbindet aber auch die schulische und außerschulische Erziehungshilfe? Und wie könnte eine bedarfsgerechte, die individuelle Förderung der jungen Menschen unterstützende, Familien stärkende und die sozialräumliche Vernetzung voranbringende Kooperation zwischen Schulen und Erziehungshilfe aussehen? Diesen Fragen widmet sich dieses Buch ausgehend von lebensweltlichen Perspektiven junger Menschen in einer sehr grundlegenden Weise. Dabei werden nicht nur die Anlässe, Erscheinungsformen und Bedingungen der Arbeitsbündnisse von Schule und Erziehungshilfe erörtert, sondern auch ein neu gewichtetes und innovative Gestaltungsmöglichkeiten eröffnendes Verständnis von Schule und Erziehungshilfe.
in Vorbereitung:
Kinder- und Jugendhilfe. Einführung in Geschichte und Handlungsfelder, Organisationsformen und gesellschaftliche Problemlagen. 5. völlig überarbeitete Neuauflage. Weinheim und Basel 2024 (mit H. Müller und E. C. Stuckstätte)
Gemeinwirksamkeit. Eine interdisziplinäre Einführung in die sozialpädagogische Gesellschaftsbildung. Weinheim und Basel 2025
Fachverbände und Vereine
- seit 2020: Vorsitzender des Zentrums für kommunale Sozialpädagogik e.V. (zekos)
- seit 2019: Sektion Soziologische Theorie der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS)
- seit 2001: Sektion Sozialpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE)
- seit 1996: Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen/Sektion Deutschland (IGFH/FICE)
- seit 2008: Institut für soziale Arbeit e.V. (ISA)
- seit 2008: Verband Hochschule und Wissenschaft (VHW), Landesverband Niedersachsen, im dbb deutscher beamtenbund und tarifunion
Fachredaktionen
- seit 2020: Beirat neue praxis, Zeitschrift für Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Sozialpolitik
- 2021-2024: Mitherausgeber des Fachgebietes Bildungsorganisation, Bildungsplanung, Bildungsrecht der Enzyklopädie Erziehungswissenschaft Online (EEO) des Beltz Juventa Verlages
- 2015-2021: Beirat der Buchreihe "Jahrbuch Ganztagsschule" des Wochenschau Verlages
- seit 2012: Herausgebergruppe (geschäftsführend) der Buchreihe "Inklusive Bildung" im Beltz Juventa Verlag
Fachgremien
- seit 2016: Steuergremium der Bildungsregion Osnabrück
- seit 2016: Steuerkreis des Bildungskongresses Osnabrück (von Hochschule und Universität, Stadt und Landkreis Osnabrück)
- 2014-2023: Beirat der Transferagentur Nord-Ost für kommunales Bildungsmanagement (im Rahmen der Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement, gefördert durch das BMBF)
- 2014-2023: Beirat der Transferagentur Großstädte der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (im Rahmen der Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement, gefördert durch das BMBF)
- 2014-2018: Expertengremium zur Bildungsberichterstattung Ganztagsschule Nordrhein-Westfalen (BiGa NRW) des Forschungsverbundes Deutsches Jugendinstitut e.V./TU Dortmund
- 2014-2017: Sachverständigenkommission zum 15. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung
Hochschulselbstverwaltung
- seit 2015: Leiter des MA-Studiengangs Soziale Arbeit: Lokale Gestaltung sozialer Teilhabe
- 2019-2024: Studiendekan (2019-2023 Vorsitz der Studienkommission)
- 2011-2017: Fakultätsrat der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- 2009-2011: Sprecher der Fachgruppe Sozialarbeitswissenschaft