Antragsforschung
Die Urbanisierung nimmt weltweit zu, so auch in Deutschland. So werden voraussichtlich bis zu 84 % der Deutschen bis 2050 im städtischen Raum leben. Urbane Grünflächen werden aufgrund des Klimawandels neben der Nutzung als Erholungs und Aufenthaltsort auch für die psychische und physische Gesundheit der Bevölkerung immer wichtiger. Bis zu 60 % dieser Grünflächen bestehen aus wenig bis intensiv genutzten Rasenflächen. Städtische Rasenflächen haben Vor- und Nachteile. Ziel des Forschungsprojektes ist es, diese Vor- und Nachteile zu analysieren und und zu bewerten, um daraus nachhaltige Pflegemanagementansätze für urbane Rasenflächen zu entwickeln. Dabei sollen unter Berücksichtigung des Klimawandels soziale und ökologische Qualitäten verient werden. Dabei werden Pflegeintensität und Nutzbarkeit abgewogen.
Steckbrief Feldversuch FAIR-WATER WP3
Ziel: Untersuchung, ob Bodenbenetzungsmittel in Kombination mit trockenheitstoleranten Saatgutmischungen die Fairway-Performance auf sandigen Standorten verbessern können.
Standorte: Landvik (Norwegen), Osnabrück (Deutschland)
Zeitraum: Mai–September 2025 und Mai–September 2026
Projektleitung: Trygve Aamlid, NIBIO
Versuchsdesign:
• Versuchsaufbau:
Hauptparzellen: 3 Saatgutmischungen
1) Rohrschwingel-basiert
2) Rot-Schwingel-basiert
3) Standard-Fairwaymischung
Unterparzellen: 4 Behandlungen
a) Benetzungsmittel 1 (monatlich)
b) Benetzungsmittel 2 (monatlich)
c) Ohne Benetzungsmittel, unbehandelt
d) Kontrolle: Ohne Benetzungsmittel, aber regelmäßig bewässert (80 % ET-Ersatz)
• Parzellengröße: Landvik 2 × 3 m, Osnabrück 1,6 × 3 m
• Bewertungsfläche: zentrale 1 × 2 m
Bewirtschaftung:
• Schnitthöhe: ab Mai 18 mm, Mahd 2×/Woche
• Düngung: 30 g/N/m² p.a
• Bewässerung: Nur in Kontrollvariante (d); ansonsten natürliche Trockenphasen, ggf. Abdeckung bei Starkregen
Datenerhebung:
• Bedeckungsgrad (digitale Bildanalyse)
• Chlorophyllindex oder NDVI
• Gesamtaspekt (1–9) & Krankheitsbefall
• Blattoberflächentemperatur (IR-Thermometer)
• Bodenfeuchte (TDR-Messung)
Kernaussage:
Der Versuch soll zeigen, ob die Kombination von Saatgutmischung und Benetzungsmittel eine nachhaltige Strategie ist, um Trockenstress auf Golf-Fairways zu mindern.
Pflege hochwertiger Golfplatz-Fairways und Semiroughs ohne Herbizide und mit reduzierten Treibhausgasemissionen
Zielsetzung
Das Projekt hat zum Ziel, Bewirtschaftungsstrategien für Fairways und Semiroughs zu entwickeln und zu bewerten, die eine hohe Rasen- und Spielqualität gewährleisten, jedoch mit möglichst geringem Einsatz von Energie und Düngemitteln auskommen. Untersucht werden sollen der Einfluss unterschiedlicher Mähsysteme (robotisches vs. manuelles Mähen), Schnitthöhen und Düngungsniveaus.
Forschungsfragen
- Untersuchung der langfristigen Auswirkungen von robotischem Mähen auf die physikalischen Bodeneigenschaften von Golfplatz-Fairways.
- Analyse, wie die Kombination aus Mähsystem (robotisch vs. manuell), Schnitthöhe und Düngungsniveau den Befall einzelner Unkrautarten sowie weitere Aspekte der Rasenqualität auf Fairways und Semiroughs beeinflusst.
Anlass und Zielstellung
Regelmäßiger Rasenschnitt stellt für die Pflanzen einen abiotischen Stressfaktor dar (Bertucci und Boyd, 2018). Um eine hohe Pflanzenvitalität aufrechtzuerhalten, ist daher ein entsprechend hoher Ressourcenbedarf notwendig (Turgeon und Kaminski, 2019, S. 141 ff.). Gleichzeitig müssen bei der Bewirtschaftung die Leitlinien des integrierten Pflanzenschutzes berücksichtigt werden (Licht et al., 2013).
Das Ziel dieser Versuchsreihe liegt in der Entwicklung einer verbesserten Schnitttechnik im Vergleich zu den herkömmlichen Spindel- und Sichelmähwerken, um zum einen das Schnittbild zu verbessern, die Zellstrukturen zu schonen und die Krankheitsanfälligkeit zu minimieren, bzw. dessen Toleranz zu erhöhen.
Hintergrund und Ziel:
Das Projekt wurde im Rahmen des STERF/R&A-IPM-Programms durchgeführt. Ziel war es, alternative Methoden zur Fungizidreduktion auf Golfgrüns zu testen – speziell gegen Dollar Spot (Clarireedia spp.) und Microdochium Patch (Microdochium nivale).
Untersucht wurde UV-C-Bestrahlung in unterschiedlichen Dosierungen
Versuchsanlage:
- Ort: Golfplatz Osnabrück (Deutschland).
- Dauer: Mai 2020 – Juni 2022.
- Grün: Mischung aus Agrostis stolonifera und Poa annua.
- Methoden: Randomisierte Blockversuche, regelmäßige Bonituren (Qualität, Dichte, NDVI, Krankheitsbefall).
Ergebnisse:
- Dollar Spot:
- Mittlere und hohe UV-C-Dosis (35–40 bzw. 70–80 mJ/cm²) reduzierten Befall deutlich.
- Die niedrigste Dosis (7–8 mJ/cm²) zeigte keinen klaren Effekt.
- AUDPC-Werte und mittlere Befallsgrade waren bei höherer UV-C-Dosis signifikant niedriger.
- Microdochium Patch:
- Keine signifikante Krankheitsunterdrückung.
- Trend: Höhere Dosis (UV-C 3) senkte Befallsvariabilität und teilweise den Befall, aber keine zuverlässige Kontrolle.
- Rasenqualität & NDVI:
- Tendenziell bessere Qualität bei mittleren und hohen UV-C-Dosen.
- NDVI-Werte unterschieden sich kaum zwischen Varianten.
Schlussfolgerungen:
- UV-C ist vielversprechend zur Reduktion von Dollar Spot, besonders bei Dosierungen ≥ 35 mJ/cm².