Projekt- und Blockwoche 2020
Was bedeutet Projekt- bzw. Blockwoche?
80 interdisziplinäre Projekte und Blockveranstaltungen statt regulärer Vorlesungen und Seminare bestimmten die zweite Novemberwoche an der Hochschule Osnabrück: Vom 9. bis 13. November haben rund 1.250 Studierende Lösungen für spannende Fragestellungen entwickelt, Vorschläge für eine bessere Zukunft erarbeitet oder ein aktuelles gesellschaftliches Thema untersucht. Es ging dabei um große Fragen wie Demokratie oder Umweltschutz, um technische Problemlösungen oder Seminare und Workshops in den Bereichen Kommunikation, Wirtschaft und Soziales. Mehrere Teams befassten sich mit unterschiedlichen Aspekten der Corona-Pandemie – beispielsweise mit deren Auswirkungen auf den Rechtsstaat, Einflüssen auf die Luftqualität in Osnabrück oder neuen Herausforderungen für Medien und Medienakteure in Zeiten von Corona. Eine Gruppe hat zudem zwei Varianten einer Covid-19-Ampel entwickelt.
Die Pandemie hat auch den Ablauf der sogenannten Projekt- bzw. Blockwoche der Fakultäten Ingenieurwissenschaften und Informatik (IuI); Management, Kultur und Technik (MKT) sowie Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo) beeinflusst: Während technische Projekte meist von kleinen Teams in Laboren auf dem Campus bearbeitet wurden, trafen sich größere Gruppen zur gemeinsamen Arbeit im virtuellen Raum.
Projektwoche der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik (IuI)
Ob im Home-Office oder in den Hochschul-Laboren: Studentische Teams der Fakultät IuI haben während der Projektwoche 39 Projekte in den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Informatik und Design umgesetzt. Auf der digitalen Projektmesse der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik am 13. November informierten sich rund 260 Gäste über technische Lösungen studentischer Teams. Organisiert wurde die Projektwoche IuI von Tanja Ollermann.
Die drei besten Projekte der IuI-Projektwoche 2020
Eine Jury – bestehend aus Lehrenden, Mitarbeitenden und Studierenden der Fakultät IuI – wählte auf der digitalen Projektmesse am 13. November die drei besten Projekte aus. Der diesjährigen Jury gehörten an: Mikolaj Abroszkiewicz, Sabrina Adelmund, Prof. Susanne Düchting, Marika Gervens, Lisa-Marie Kobusch, Prof. Thorsten Krumpholz, Gabriel Meyer, Prof. Michaela Ramm und Hannelore Schmidt.
Die ausgezeichneten Teams erhielten Preise in Höhe von 500 Euro, gestiftet von zwei Osnabrücker Unternehmen – der örtlichen Niederlassung von FERCHAU und dem Software-Entwickler Netrocks. Herzlichen Dank an die beiden Sponsoren!
Projektteam:
- Marius Brüning Genannt Wolter, Media & Interaction Design, 3. Semester
- Charlotte Deuper, Dentaltechnologie, 3. Semester
- Finja Kösters, Media & Interaction Design, 3. Semester
- Julia Schlinge, Dentaltechnologie, 3. Semester
- Janina Zoglauer, Dentaltechnologie, 3. Semester
Betreuerin: Monika Strickstrock (Verwaltung der Professur für Keramische Beschichtungen und metallische Dentalwerkstoffe)
Was war Ihre Projektaufgabe und wie haben Sie sie gelöst?
Es wurde die Aufgabe an uns herangetragen, ein Lernkartensystem zu erstellen, welches zum einen „studienmotivierend“ als Werbung wirkt und zum anderen auch sinnvoll in den ersten Semestern angewendet werden kann. Dazu haben wir dann das bekannte Lern- und Arbeitsprinzip der Lernkarte mit dem spielerischen Grundgedanken des „Tabu“-Spiels verbunden. So entstand „DENTABU“ – ein spannendes, interaktives Lernspiel. Die Auf- und Wiedergabe des Themas über mehrere Sinnesmodalitäten sorgt nicht nur für ein besseres Erinnern, sondern resultiert auch im Verstehen. Mithilfe von konstruktiven Fachgesprächen, „Probespiel-Runden“ und Vordrucken haben wir es geschafft, innerhalb von vier Tagen ein Spiel zu konzipieren, welches komplexe Sachverhältnisse kompakt offenlegt.
Was haben Sie im Laufe der Projektwoche gelernt?
Jede Fachrichtung hat ihre eigenen Schwerpunkte und Sprache, es ist spannend, sich auszutauschen. Wir konnten nicht nur unseren fachlichen Horizont erweitern, sondern haben verstanden, wie wichtig ein kollegialer Umgang mit themenfremden Mitmenschen und inzwischen Freunden ist.
Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?
Die interdisziplinäre Arbeit hat viel Spaß gemacht und uns in unseren bisherigen Fertigkeiten bekräftigt. Insbesondere die Probespielrunden waren sehr spaßig.
Projektteam: Studierende des 3. Semesters im Studiengang Media & Interaction Design
- Bick, Felix
- Bünnemeyer, Jan Bernd
- Eden, Michael
- Fußhöller, Aaron
- Hermeling, Nils
- Jürgens, Jonas
- Knopf, Lea-Carina
- Mönkhoff, Nele
- Nguyen Ngoc, Phuong Linh
- Pönopp, Roman
- Schönhoff, Nils
- Schumacher, Niklas
- Ziegann, Emilio
Betreuende Lehrende:
- Prof. Dr. Claudia Hellmers (WiSo)
- Andrea Klätte (WiSo)
- Prof. Dr. Frank Thiesing (IuI)
Was war Ihre Projektaufgabe und wie haben Sie sie gelöst?
Unsere Aufgabe bestand darin, eine digitale Lösung zur Erfassung von Fallzahlen und Tätigkeitsbereichen im Rahmen des berufspraktischen Teils der akademischen Qualifikation zur Hebamme zu entwickeln. Dies haben wir nicht nur prototypisch mit einer App und einer dazugehörigen Webseite umgesetzt, sondern auch dazugehörig mit einem representativem Logo. Die App soll zum Wintersemester 20/21 den Studierenden des neuen dualen Studiengangs der Hochschule Osnabrück Hebammenwissenschaft erleichtern.
Was haben Sie im Laufe der Projektwoche gelernt?
Grundsätzlich wurde man in der Projektwoche nochmal aufmerksam, was zu einer Projektarbeit alles dazugehört, wie z. B. das Logo, eine Dokumentation über die Leitlinien des gesamten Projekts, eine Dokumentation über die Entwicklung des Projekts, das eigentliche Projekt an sich und die Organisation von Beginn bis zum Ende.
Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?
Besonders große Freude hat es uns gemacht, dass wir innerhalb einer Woche einen Prototyp für die Hebammenwissenschaft entwickelt haben, welcher auch wirklich umgesetzt wird. Der ständige Austausch mit den anderen Teammitgliedern hat uns schnell zum Ergebnis und schließlich zum Erfolg geführt.
Projektteam:
- Oliver Kubut (Maschinenbau im Praxisverbund)
- Claas Nicolai (Maschinenbau im Praxisverbund)
- Tim Rinas (Maschinenbau im Praxisverbund)
- Moritz Stöttner (Maschinenbau)
- Jannik Weerts (Maschinenbau im Praxisverbund)
Betreuer/in:
- Prof. Dr. Thomas Mechlinski
- Gerlinde Hammer
Was war Ihre Projektaufgabe und wie haben Sie sie gelöst?
Moritz Stöttner: Unsere Aufgabe war es, eine mittels Propeller angetriebene Plattform zu konstruieren und programmieren, die sich auf eine voreingestellte Höhe fahren lässt und diese beibehält. Diese haben wir am Computer in Siemens NX entworfen und im 3D-Drucker gedruckt. Die PID-Regelung, die sich dem Optimalwert durch Einpendeln möglichst schnell annähert, wurde über das Programm Node-Red erstellt und auf einen Raspberry Pi Minicomputer übertragen.
Was haben Sie im Laufe der Projektwoche gelernt?
Moritz Stöttner: Während unserer Arbeit haben wir festgestellt wie wichtig Projekt- und Risikomanagement ist, um die Zielsetzung in der gegebenen Zeit umzusetzen. Am wichtigsten ist aber eine gute Zusammenarbeit im Team.
Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?
Moritz Stöttner: Wir sind auf Vorschläge der anderen eingegangen, haben uns gegenseitig angestachelt und wiederaufgebaut, falls es Rückschläge gab. So konnten wir uns ein sehr gutes Ergebnis erarbeiten und hatten auch noch richtig Spaß dabei.
Projekte zur Vermarktung eigener Ideen und Produkte / Firmengründung
Weitere Preise, diesmal von den Sponsoren Honeywell Kromschröder, Netrocks, Seedhouse und SWO Netz, erhielten sechs Teams, die sich in einem fachübergreifenden Projekt mit der Vermarktung eigener Ideen und Produkte befasst haben. 40 Studierende aus 14 Studiengängen der Fakultäten IuI und WiSo wurden dabei von einem ebenfalls interdisziplinären Team betreut: Reinhard Hoffmann vom Gründungsservice der Osnabrücker Hochschulen und die Professoren Torsten Arnsfeld (Betriebswirtschaftslehre) und Clemens Westerkamp (Informatik) haben den Studierenden Kreativitäts- und Fachmethoden verschiedener Disziplinen nähergebracht und sie bei der Gründung ihrer fiktiven Firmen unterstützt. Der 1. Preis ging an das Projekt "Wrap-n-Hold", s. u.
Projektteam:
- Carla Borgerding (Soziale Arbeit),
- Lukas Grewe (Informatik - Medieninformatik),
- Jule Helms (Internationale Betriebswirtschaft und Management),
- Marius Mielke (Internationale Betriebswirtschaft und Management),
- Alexander Ostendarp (Kunststofftechnik),
- René Schoppa (Wirtschaftsrecht),
- Sophia Wehning (Wirtschaftspsychologie)
Betreuer:
- Prof. Dr. Torsten Arnsfeld, Fakultät WiSo
- Reinhard Hoffmann, Gründungsservice der Osnabrücker Hochschulen
- Prof. Dr.-Ing. Clemens Westerkamp, Fakultät IuI
Was war Ihre Projektaufgabe und wie haben Sie sie gelöst?
René Schoppa: Die Projektaufgabe war es, anhand des Geschäftsmodells Canvas eine eigene Idee umzusetzen. Wir haben eine Wraphalterung entwickelt und uns im Zuge des Canvas Modells überlegt, wer potentielle Kunden, Schlüsselpartner und Kosten sind.
Was haben Sie im Laufe der Projektwoche gelernt?
René Schoppa: Wir haben gelernt, wie viele Aspekte man berücksichtigen muss und wie komplex sich so eine Ideenausarbeitung gestalten kann - aber auch wie wichtig es ist, verschiedene Perspektiven zu involvieren.
Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?
René Schoppa: Am meisten Spaß hat es gemacht, im Team zu arbeiten und der theoretischen Idee praktische Züge zu verpassen.
Ergebnisse der Projektwerkstatt „WIR in der Gesellschaft“
Unter dem Dach der Projektmesse fanden sich unterschiedliche Veranstaltungen mit einem gemeinsamen thematischen Bezug zusammen.
Auch im Wintersemester 2020/21 bildeten die 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der UN Agenda 2030 die übergreifende Klammer. Im Rahmen der Projektwerkstatt haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Blick darauf etwas mehr geschärft und sich auf drei konkrete SDGs konzentriert:
- Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3)
- Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (SDG 8)
- Nachhaltige/r Konsum und Produktion (SDG 12)
Blockwoche der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (WiSo)
In 33 Blockveranstaltungen befassten sich rund 700 Studierende mit aktuellen Themen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.
Das breite Angebot der WiSo-Blockwoche umfasste zudem Planspiele, Workshops zum Erlernen kreativer Techniken und Veranstaltungen in englischer Sprache mit internationalen Referentinnen und Referenten.