Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen
Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen
Die Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen hat zum Ziel, zu einer Optimierung der Qualität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Patientenversorgung und des Managements von Gesundheitseinrichtungen beizutragen. Sie veröffentlicht regelmäßig den IT-Report Gesundheitswesen mit aktuellen Daten aus der IT-Landschaft der Gesundheitseinrichtungen in Deutschland.
Das Forschungszentrum für Gesundheits- und Sozialinformatik veröffentlicht regelmäßig den IT-Report Gesundheitswesen. Der Report spiegelt den aktuellen Stand der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen in Deutschland und Österreich wider.
Den aktuellen IT-Report Gesundheitswesen finden Sie hier.
Das GKV-Versorgungsstrukturgesetz 2012 sowie das Versorgungsstärkungsgesetz 2015 haben das Entlassungsmanagement als ein Teil der Krankenhausbehandlung definiert. Die Krankenhäuser sind hierbei verpflichtet, ein Versorgungsmanagement zur Gewährleistung des nahtlosen Übergangs von der Krankenhausbehandlung in eine stationäre oder ambulante Rehabilitation oder Pflege sicherzustellen. Ein solches nahtloses Versorgungsmanagement bedarf eines kontinuierlichen Informationsflusses.
Ähnlich dem Arztbrief dient der Pflegebericht in Verlegungs- oder Entlassungsszenarien als Dokument zur Informationsweiterleitung (hier: pflegerischer Informationen) über Institutionsgrenzen hinweg. Dies gilt unabhängig von der Form der Versorgung oder Institution.
Mithilfe des Pflegeberichts aggregieren ausgebildete Pflegekräfte ihre Pflegedokumentation, die auf dem gesetzlich festgeschriebenen Pflegeprozess basiert. Der Pflegebericht bildet auf diesem Wege die Basis für die Kommunikation mit nachgeordneten pflegerischen Einrichtungen, darf aber nicht als Weiterleitung der pflegerischen Verlaufsdokumentation gesehen werden. Bisherige Pflegeberichte sind oftmals formularbasiert ("Pflegeüberleitungsbogen"), wobei sich die Struktur oder die abgefragten Inhalte zwischen einzelnen Einrichtungen deutlich unterscheiden können.
Der ePflegebericht geht einen neuen Weg, indem eine am Pflegeprozess orientierte Struktur vorgegeben werden, die übermittelten Inhalte jedoch teilweise offengelassen werden.
Ausgehend auf einem regionalen Datensatz wurde dieser erweitert und die Ergebnisse auf regionaler und nationaler Ebene im Konsensus-Verfahren abgestimmt.
Der resultierende Bogen wurde einer Evaluation unterzogen und mit insgesamt 114 Überleitungsbögen aus deutschen Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten abgeglichen auf die Frage, ob die in den Überleitungsbögen dargestellten pflegerischen Inhalte im ePflegebericht abgebildet werden können, was bejaht werden konnte.
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mit realen Verlegungen wurde erprobt, ob Pflegeüberleitungs-Berichte mit Struktur und Inhalten des ePflegeberichts technisch und organisatorisch machbar und für die Pflegenden und Pflegebedürftigen von Nutzen sind. Als Ergebnis zeigte sich, dass eine elektronische Überleitung mittels des ePflegeberichts sich in den pflegerischen Alltag integrieren lässt, technisch machbar ist, und die übermittelten Informationen diejenigen in herkömmlichen Überleitungsbögen an Quantität und Relevanz übertrafen
Im Laufe der Zeit wurde der ePflegebericht bei HL7 vorgestellt und jeweils ein Implementierungsleitfaden für HL7 CDA und HL7 FHIR erstellt. Der CDA Leitfaden befindet sich aktuell im Abstimmungsprozess. Der präfinale Zustand kann unter http://wiki.hl7.de/index.php?title=IG:Pflegebericht eingesehen werden. Der FHIR Leitfaden befindet sich aktuell noch im Aufbau, soll aber zeitnah ebenfalls in den Abstimmungsprozess gehen. Er kann unter https://simplifier.net/guide/igepflegebericht/home eingesehen werden.
Publikationen zum Thema
Schulte G, Hübner U, Rienhoff O,Quade M, Rottmann T, Fenske M, Egbert N, Kuhlisch R, Sellemann B.Evaluation einer elektronisch unterstützten pflegerischen Überleitung zwischen Krankenhaus und Pflegeheim unter Nutzung einer Test-Telematikinfrastruktur: eine Fallanalyse. GMS Med Inform Biom Epidemiol 2017; 13(1):Doc02 (20170718)
Hübner U, Schulte G, Sellemann B, Quade M, Rottmann T, Fenske M, Egbert N, Kuhlisch R, Rienhoff O. Evaluating a Proof-of-Concept Approach of the German Health Telematics Infrastructure in the Context of Discharge Management. Stud Health Technol Inform. 2015;216:492-6.
Sellemann B, Schulte G, Egbert N, Hübner U, Rienhoff O. Erprobung des ePflegeberichts als Proof-of-Concept-System der elektronischen Patientenakte gemäß § 291a SGB V in der Region Osnabrück. In: Semler C, Schmücker P, Dujat C (Hrsg.): Tagungsband TELEMED 2014. 19. Nationales Forum für Gesundheitstelematik und Telemedizin. Berlin, 2014, S. 179-186.
Schulte G, Flemming D, Hübner U. Die Zukunft ist elektronisch. ePflegebericht. Die Schwester Der Pfleger; 5/2013: 494-498.
Schulte G, Hübner U, Flemming D. Versorgungskontinuität durch Information: Evaluation des HL7-Standards für den ePflegebericht. Tagungsband der 58. gmds Jahrestagung Lübeck 2013. http://www.egms.de/static/de/meetings/gmds2013/13gmds104.shtml
Flemming D, Schulte G, Hübner U. Evaluation des Deutschen HL7 CDA basierten elektronischen Pflegeberichts. Tagungsband eHealth 2013 Wien. Wien, Österreichische Computer Gesellschaft books@ocg.at., 2013, S. 86-92.
Hübner U, Flemming D. Standardizing the Electronic Nursing Summary: Motivation, Methods and Results. In: Weaver C, Delaney C, Weber P, Carr R (eds.) Nursing and Nursing Informatics for the 21st century: An International Look at Practice, Trends and the Future. 2nd edition. Chicago, HIMSS Press, 2010, S. 193-199.
Hübner U, Flemming D, Heitmann KU, Oemig F, Thun S, Dickerson A, Veenstra M. The Need for Standardised Documents in Continuity of Care: Results of Standardising the eNursing Summary. Stud Health Technol Inform. 2010;160: 1169-73.
Flemming D, Hübner U. Der elektronische Pflegebericht. Die Schwester der Pfleger. 2010;49 (5): 500-503.
Flemming D, Hübner U. Das Nursing Summary auf Basis der HL7 CDA. HL7-Mitteilungen Nr. 25. 2009:13-15.
Flemming D, Giehoff C, Hübner U (2008) Entwicklung eines Standards für den elektronischen Pflegebericht auf der Basis der HL7 CDA Release 2, Pflegewissenschaft - www.printernet.info 12/2008, 676-682.
Das Zentrum für Multimedia und IT-Anwendungen (ZeMIT) ist eine übergreifende Einrichtung der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Seine Aufgaben sind der Support und die Unterstützung für spezifische IT-Anwendungen für Unternehmungen und Institutionen in verschiedenen Branchen, wie z.B. e-Commerce und e-Health oder auch ERP (Enterprise Resource Planning)-Software. Das ZeMIT dient darüber hinaus als Kompetenzzentrum für e-Learning-Anwendungen an der Fakultät WiSo und betreibt das Multimedia-Spachlabor der Fakultät sowie drei IT-Schulungsräume mit modernster Ausstattung.
Das ZeMIT ist ein eigenständiges, studiengangübergreifendes Labor, dessen Mitglieder Professoren bzw. Professorinnen und Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen der Fakultät sind. Es bündelt die in der Fakultät vorhandene Kompetenz für hoch-innovative und komplexe Anwendungen. Das Labor kooperiert mit weiteren Laboren der Fakultäten der Hochschule Osnabrück und nutzt u.a. deren IT-Basis-Services. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des ZeMIT.