KlimaEvent

Veröffentlichungen

Literatur und Veröffentlichungen

Pressemitteilung vom 17.05.2023

 

Veranstaltungen stark vom Klimawandel betroffen

Forschungsprojekt „Klima Events“ von Hochschule und Universität Osnabrück sowie der Gemeinde Bad Essen untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf Veranstaltungen und entwickelt Werkzeugkoffer für bessere Anpassung.

(Osnabrück, 17. Mai 2023) Die Eventbranche zählt zu den klimasensiblen Branchen. Sie ist von den Auswirkungen des Klimawandels unmittelbar betroffen, wenn aufgrund von Starkregen, Sturm oder Hitze und Trockenheit Veranstaltungen abgebrochen oder verschoben werden müssen.

„Trotz der großen Herausforderungen hat sich die Branche bisher nur wenig mit dem Klimawandel auseinandergesetzt. Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir deshalb zwei Fragen beantworten: Welche Herausforderungen durch den Klimawandel sind für die Eventbranche besonders bedeutsam? Und, wie kann eine klimaangepasste Wertschöpfungskette die Resilienz der Branche auf regionaler und unternehmerischer Ebene erhöhen?“, fasst Projektleiterin Prof. Dr. Kim Werner, von der Hochschule Osnabrück, das Forschungsvorhaben während des Kick-Offs im Bad Essener Rathaus zusammen. Am Ende soll ein „Werkzeugkoffer“ Akteur*innen der Eventbranche und Kommunen bundesweit zu Klimaanpassungen befähigen.

Drei Veranstaltungen der Gemeinde Bad Essen dienen als Fallbeispiele Als Modellkommune für die zweite Frage dient dem Forscherteam die Gemeinde Bad Essen mit den dort beheimateten Events „Historischer Markt“, „Culinaria“ und „Bad Essener Hafenfest.“ „Die Zahl kommunaler Events im Rahmen des Stadtmarketings hat in den vergangenen Jahren in Deutschland erheblich zugenommen. Damit sind sie zu einem wichtigen Arbeitsfeld der Eventbranche geworden,“ erläutert Wirtschaftsgeograph Prof. Dr. Martin Franz von der Universität Osnabrück.

„Auch unsere Gemeinde ist bereits direkt vom Klimawandel betroffen. Insbesondere Wassermangel, erhöhte Temperaturen aber auch Starkregen haben uns in den letzten Jahren zugesetzt. Die Forschungsergebnisse und konkreten Handlungsempfehlungen können uns helfen zukünftig die enormen negativen Folgewirkungen für Veranstaltungen in Bad Essen einzudämmen,“ ist Bürgermeister Timo Natemeyer überzeugt.

In vier Schritten zur Klimaanpassungsstrategie

Das Forschungsprojekt gliedert sich in vier Phasen und beginnt mit der Analyse der Bad Essener Veranstaltungen hinsichtlich ihrer bisherigen Klimaresistenz. Mittels Literaturrecherche, Workshops und Interviews mit Veranstaltern und involvierten Unternehmen werden Probleme in der Wertschöpfungskette und Potenziale für mehr

Widerstandsfähigkeit identifiziert. In Phase drei packen die Forschenden einen praxistauglichen „Werkzeugkoffer“ mit Maßnahmen und einer Risikomanagementstrategie, der in der letzten Phase in Bad Essen erprobt, überarbeitet und schließlich als Schablone für lokale Veranstaltungen bundesweit zur Verfügung gestellt wird.

Zum Hintergrund Das Forschungsprojekt „Klimaangepasste Events durch resiliente Wertschöpfungsketten – ein Pilotprojekt in Bad Essen“, wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit insgesamt rund 300.000 Euro für drei Jahre gefördert. Verbundpartner sind die Hochschule Osnabrück, die Universität Osnabrück und die Gemeinde Bad Essen. Zu den Kooperationspartnern zählen das GCB German Convention Bureau e.V., der Landkreis Osnabrück und das LEADER-Regionalmanagement Wittlager Land. Die Eventbranche ist Deutschlands sechstgrößte Wirtschaftsbranche, mit etwa 1,5 Millionen Mitarbeiter*innen und einem Umsatz von knapp 130 Milliarden Euro.

Quelle: Hochschule Osnabrück (https://www.hs-osnabrueck.de/nachrichten/2023/05/veranstaltungen-muessen-klimaresistenter-werden/)

Pressespiegel

Literatur

  • Bayerisches Landesamt für Umwelt (2021). Klimaanpassung – Risiken, Chancen und Handlungsfelder für Unternehmen. Abrufbar unter www.umweltpakt.bayern.de/energie_klima/fachwissen/350/klimaanpassung-risi-ken-chancen-handlungsfelder-unternehmen (Abgerufen: 15 November 2021).
  • Drengner, J. & Griese, K.-M. (2015). Nachhaltige Veranstaltungen statt »Green Meetings«: Eine empirische Stu-die zur Bedeutung der ökologischen, sozialen und ökonomischen Dimension der Nachhaltigkeit aus Sicht von Veranstaltungsstätten. In: Große Ophoff, M. (Hrsg.): Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement, Green Mee-tings als Zukunftsprojekt für die Veranstaltungsbranche, oekom Verlag, München, S. 121-134.
  • Die ZEIT (2016): 25 Verletzte bei Unwettern auf Southside Festival. Abrufbar unter www.zeit.de/gesell-schaft/zeitgeschehen/2016-06/baden-wuerttemberg-southside-unwetter-abbruch (Abgerufen: 10. August 2020).
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ (2016): Festivalbesucher stecken noch im Schlamm fest. Abrufbar unter: www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/besucher-des-hurricane-festivals-stecken-im-schlamm-fest-14310965.html (Abgerufen: 10. August 2020).
  • Getz, D. (2019): Shifting the paradigm: a theory of change model. Journal of Policy Research in Tourism, Leisure and Events, 11(1), S. 19-26.
  • Griese, K.-M., Franz, M., Eyer, J.N., & Isensee, C. (2021b). The acceptance of climate adaptation measures for transport processes. A Conceptual and Empirical Overview. Paper submitted; currently under review.
  • Große Ophoff, M. (2016). Nachhaltiges Veranstaltungsmanagement: Green Meetings als Zukunftsprojekt für die Veranstaltungsbranche. Munich, Germany: Oldenbourg.
  • Jones, M. (2014). Sustainable Event Management: A Practical Guide. London: Routledge.
  • Kaspar, F., Friedrich, K., & Imbery, F. (2020). 2019 global zweitwärmstes Jahr: Temperaturentwicklung in Deutsch-land im globalen Kontext. Deutscher Wetterdienst. 28.1.2019. Abrufbar unter www.dwd.de/DE/leistun-gen/besondereereignisse/temperatur/20200128_vergleich_de_global.pdf (Abge-rufen: 05.Juli 2021).
  • KlAnG (2019): KlAnG-Projekt. Abrufbar unter: klimaangepasst.de (Abgerufen: 06. Oktober 2020).
  • Mair, J. (2011): Events and climate change: an Australien perspective. International Journal of Event and Festival Management, 2(3), S. 24-253.
  • Marscheider, N., Schäfer, L., & Rotter, M. (2013): Arbeitspapier zur Vorbereitung des Stakeholderdialogs zur Klimaanpassung – Logistik und Suppy Chain. IÖW – Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, Berlin.
  • Olya, H.G.T. (2017): A call for weather condition revaluation in mega-events management. Current Issues in Tou-rism, 22(1), S. 16-20.
  • Pröbstl-Haider, U., Lund-Durlacher, D., Olefs, M., & Prettenthaler, F. (2021). Tourismus und Klimawandel. Sprin-gerSpektrum.
  • Research Institute for Exhibitions and Live-Communication, RIFEL (2020): Die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Veranstaltungsbranche. Abrufbar unter: rifel-institut.de/fileadmin/Rifel_upload/3.0_Forschung/Meta-Studie_gesamtwirtschaftliche_Bedeutung_der_Veranstaltungsbranche_RIFEL.pdf (Abgerufen: 13. Juli 2020).
  • Sakschewski, T., Paul, S. (2017): Veranstaltungsmanagement: Märkte, Aufgaben und Akteure. Wiesbaden: Sprin-gerGabler.
  • Schäfer, R. (2021). Landkreis Osnabrück sucht Wege zur Klimaneutralität. Abrufbar unter: www.noz.de/lo-Spöcker, C. (2021). Landesgartenschau 2023 im Ahrtal abgesagt. Abrufbar unter: www.swr.de/swraktu-ell/rheinland-pfalz/koblenz/landesgartenschau-2023-im-ahrtal-abgesagt-100.html (Abgerufen: 12. November 2021).
  • Stecher, T. & Fichter, K. (2010): Anpassung an den Klimawandel als betriebswirtschaftliche Herausforderung: eine Journalauswertung. In uwf, 18, S. 53-60.
  • Umweltbundesamt. (2021). Anpassung an den Klimawandel. Abrufbar unter: www.umweltbundes-amt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/anpassung-an-den-klimawandel-0 (Abgerufen: 05. Juli 2021)
  • UNFCCC (2015). The Paris Agreement. United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC), Bonn. Abrufbar unter: unfccc.int/resource/docs/2015/cop21/eng/l09r01.pdf (Abgerufen: 07. Juli 2021).
  • Werner, K., Griese, K.-M., Hoth, L. & Topphoff, K. (2021). The event industry and climate change: resulting challenges and a framework for climate change adaptation. Research paper, Hochschule Os-nabrück.
  • Werner, K., Griese, K.-M., & Bosse, C. (2020a): The role of slow events for sustainable destination development: a conceptual and empirical review. Journal of Sustainable Tourism. doi.org/10.1080/ 09669582.2020.1800021.
  • Werner, K., Griese, K.-M., & Bosse, C. (2020b): Slow Events: Assessing the Potential for the Event Industry of the Future. In: Werner, K. & Ding Ye (eds.) (2020). Events: Future, trends, perspectives. München: UTB Verlag.
  • Werner, K., Griese, K.‑M., & Hogg, J. (2017): Service dominant logic as a new fundamental framework for analyzing event sustainability: A case study from the German meetings industry. Journal of Convention & Event Tourism, 18(4), 318–343.
  • Werner, K., Griese, K.-M., & Faatz, A. (2019): Value co-creation processes at sustainable music festivals: A grounded theory approach. International Journal of Event and Festival Management, 10(3), S. 1-17.
  • Wittlager Land. (2019): Landkreis Osnabrück erarbeitet Klimafolgeanpassungskonzept. Abrufbar unter: www.wittlagerland.eu/229-landkreis-osnabr%C3%BCck-erarbeitet-klimafolgenanpassungskon-zept.html (Abgerufen: 15. November 2021).
  • Wittlager Land. (2020): Wie umgehen mit den Klimafolgen? Abrufbar unter: www.wittlagerland.eu/263-wie-umgehen-mit-den-klimafolgen.html (Abgerufen: 15. November 2021).