Der ICCA Kongress 2018 - Ein Erfahrungsbericht von Carla Marsland, Studentin der Hochschule Osnabrück Samstag, 2. März 2019

© ICCA; 57. Congress 2018

Die ICCA vergibt jedes Jahr Stipendien an ihre Mitgliedshochschulen, darunter auch an die Hochschule Osnabrück. Zusammen mit 15 anderen Hochschulstipendiaten aus verschiedensten Teilen der Welt hatte Carla Marsland das Glück, auf den ICCA Kongress eingeladen zu werden. Ihre Erfahrungen hat sie für uns niedergeschrieben und appeliert an alle Interessierten, sich für den nächsten Kongress 2019 in Houston zu bewerben.

ICCA Kongress Dubai 2018

Als ich am auf dem Weg nach Dubai zum ICCA Kongress machte, hatte ich noch keine genaue Vorstellung, was mich dort erwarten würde. Rückblickend kann ich sagen, dass all meine Erwartungen übertroffen wurden - diese Woche war auf jeden Fall ein Highlight meines Studiums!

Aber wofür steht ICCA eigentlich? Einmal im Jahr versammeln sich die über 1000 Mitglieder zum Kongress der International Congress and Convention Association. An vier Tagen bietet die ICCA ein vielfältiges Programm bestehend aus spannenden Workshops, Sessions und einem wirklich fantastischen  Abendprogramm. Und als wäre das nicht schon genug, findet das Ganze jedes Jahr in einem anderen Land der Welt statt. Der ICCA Congress ist DER Kongress in der MICE Branche (Meetings, Incentives, Conferences, Exhibitions). Erst vor Ort ist mir richtig bewusst geworden, wie groß und vor allem facettenreich diese Industrie wirklich ist. Hier versammeln sich Mitglieder aus aller Welt, von großen Metropolen wie Shanghai und London, bis hin zu keinen Städten irgendwo in Norwegen. Kleine PCOs (private conference organizers) treffen hier auf große Convention Bureaus, um Wissen über Themen wie Transport, Organisation, Locations und Destinationen auszutauschen und natürlich um zu Netzwerken.

Für viele dieser Mitglieder steht der ICCA Kongress allerdings noch für viel mehr. Neben dem Geschäftlichen schafft dieser Kongress eine Gemeinschaft, die unter den Mitgliedern auch liebevoll als ICCA Family bezeichnet wird. Man sagte mir, dass auf keinem anderen Kongress so viel Raum für persönliche Gespräche und Austausch geboten wird wie auf diesem Kongress – und das merkt man! Bereits bei der Eröffnungszeremonie  wurden die Präsidentin Nina Freysen-Pretorius und der Interim CEO Dennis Speed euphorisch bejubelt und man konnte gar nicht anders, als sich von der positiven Stimmung anstecken zu lassen.

Meine Highlights

Die Auswahl an Workshops und Sessions, an denen man tagsüber teilnehmen konnte, war so umfangreich, dass es unmöglich war, an allen teilnehmen zu können. Besonders begeistert hat mich die Session „How to Pitch - Masterclass”, in der David Beckett, ein renommierter Pitching Coach, seine Tipps und Tricks für erfolgreiches Präsentieren mit uns teilte. Die Kunst, in nur wenigen Minuten seine Ideen überzeugend zu verkaufen, ist gar nicht so leicht und erfordert eine gut durchdachte Struktur und die richtige Vorbereitung. Abgesehen von dem theoretischen Teil ließ er Raum, um das Pitchen mit einem Partner zu üben. So konnte man zum einen das Vermittelte direkt anwenden, zum anderen bot sich aber auch eine gute Gelegenheit,  andere Teilnehmer kennenzulernen und wertvolles Feedback von Profis zu bekommen.

Ein weiteres Highlight für mich war der Workshop „Predicting the future of meetings: Kings versus magicians”. Dieser war das Ergebnis des Wettbewerbs „The Futur belongs to us“, der im vergangenen Jahr auf dem ICCA Kongress in Prag stattgefunden hatte. Geleitet wurde der Workshop von einer Studentin unseres Partnerstudiengangs in Shanghai, die sich mit ihrer Idee durchgesetzt hatte. Es ging darum, die Relevanz von Inhalt im Verhältnis zum Erlebnisfaktor auf Events zu diskutieren. Der Workshop war wie eine Debatte aufgebaut, die aber von einer wunderbaren Geschichte untermalt wurde, in der man entweder die Seite der Magier oder die der Könige einnehmen musste. Im Nachhinein hätte ich auch an dem Wettbewerb teilnehmen sollen, der auch dieses Jahr stattfand, und Millenials (jungen Menschen) die Möglichkeit gibt, ein Konzept für einen möglichen Workshop vorzustellen. Der Gewinner darf dann seinen Konzeptvorschlag für den nächsten Kongress umsetzen und bekommt oben drauf auch noch den Besuch auf dem nächsten Kongress finanziert. Ein guter Grund also, über seinen Schatten zu springen und sich zu bewerben.

„What to learn from astronauts“ war die letzte Session, an der ich teilnahm. Sie war ein gutes Beispiel für die Vielfältigkeit des Programms auf dem ICCA Kongress. Wie können wir die Erkenntnisse aus einem Astronautentraining auf unseren Alltag übertragen? Welche Parallelen kann man im Bereich  Führung, Work-life Balance und Disziplin ziehen? Dies waren Fragen, die Frau Winterling eine ehemalige Astronauten Instruktorin aus Köln, in dieser Session thematisierte. Besonders fasziniert hat mich hierbei das Thema Fokus. Im Astronautentraining müssen die angehenden Astronauten Tests durchlaufen, die regelrecht dafür gemacht sind, dass man irgendwann versagt. Das Ziel: man soll nicht aus Panik in ein Chaos verfallen, sondern dazu in der Lage sein, sich ab einem Punkt wieder zu fokussieren und Leistungen erbringen zu können.

Neben dem wirklich spannenden Tagesprogramm wurde auch ein absolut spektakuläres Abendprogramm geboten. Vom Abendessen am Fuße des Burj Khalifa bis hin zum finalen Abendessen mitten in der Wüste wurden keine Kosten und Mühen gescheut, um uns zu zeigen, was sowohl die ICCA als auch die Destination Dubai zu bieten haben. Ein weiteres Highlight war die, auch unter den ICCA Mitgliedern sehr beliebte CAT night. Nach einem wie immer köstlichen Essen wurden lustige Wettkämpfe veranstaltet, in denen Teams, bestehend aus einzelnen Regionen gegeneinander antraten. Abgerundet wurde der Abend mit dem Auftritt einer live Band und einer großen Party. Diejenigen, die tagsüber noch in Anzug gekleidet waren, tanzten hier unbeschwert zur Musik. Außerdem war es schön festzustellen, dass man mittlerweile viele Gesichter bereits kannte.

Alles in allem war der ICCA Kongress für mich ein unvergessliches Erlebnis. Ich kann nur jedem empfehlen, sich für diesen Kongress zu bewerben. Wenn man sich einen kleinen Ruck gibt und einfach auf die Menschen zugeht, kann man wirklich viel von diesem Kongress mitnehmen. Ich habe Menschen aus allen Teilen der Welt kennengelernt, viele wertvolle Kontakte geknüpft und mir im Nachhinein sogar einen Praktikumsplatz gesichert.  Einige andere Stipendiaten und ich haben uns vorgenommen, eines Tages wieder auf den Kongress zurück zu kehren ;). Die Chance, eine tolle Destination in einem solchen Rahmen kennenzulernen, sollte man sich meiner Meinung nach nicht entgehen lassen. Wenn ich könnte, würde ich mich gleich ein zweites Mal für den nächsten ICCA Kongress in Houston 2019 bewerben!

Text: Carla Marsland

 

Der Bewerbungszeitraum des ICCA Stipendiums für die Teilnahme am 58. ICCA Kongress in Houston, Texas/USA läuft und ihr könnt eure Bewerbungsunterlagen bis zum (spätestens) 1. Mai einreichen. Für Rückfragen und weitere Informationen steht euch Frau Prof. Dr. Werner gerne zur Verfügung.

 

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