Veranstaltungen anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen
21.11.2025-10.12.2025
Gegen sexualisierte und geschlechtsbezogene Gewalt
sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt findet jeden Tag und in allen gesellschaftlichen Bereichen statt. In Deutschland erlebt jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben physische und/oder sexualisierte Gewalt (siehe BMBFSFJ). Hochschulen sind diesbezüglich leider keine Schutzräume, wie auch die Studie UniSAFE zeigt (weitere Hintergründe finden Sie hier).
An der Hochschule Osnabrück werden sexualisierte Diskriminierung, Belästigung und Gewalt nicht geduldet! Rund um den 25.11.2025, dem Tag gegen Gewalt an Frauen, bis zum 10.12.2025, dem Tag der Menschenrechte, bietet das Gleichstellungsbüro unterschiedliche Veranstaltungen an.
Veranstaltungen
Referentin: Katja Kolodzig, Dipl.-Pädagogin und WenDo-Trainerin
In WenDo-Kursen lernen Frauen*, sich gegen verschiedene Formen der Gewalt zu schützen und zu wehren. Gearbeitet wird an Körpersprache, Stimme, Wahrnehmung, Kraft und Durchsetzung.
Indem wir Handlungsmöglichkeiten in Alltagssituationen ausprobieren, wächst das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Selbstbewusstsein und das Wissen um die eigenen Stärken sind gute Voraussetzungen, um den vielfältigen Formen der Gewalt vorzubeugen, sie abzuwehren oder zu verhindern.
Im Vordergrund der Kurse stehen die eigenen Erfahrungen und Fragen der Teilnehmerinnen*. Jede Teilnehmerin* knüpft an ihre Fähigkeiten und Ressourcen an und findet damit ganz individuelle Lösungsansätze für grenzverletzende Situationen. In einer geschützten Atmosphäre wird das Wissen um die eigenen Stärken trainiert. Mithilfe von Rollenspielen werden die Handlungskompetenzen gestärkt und erweitert. Praktisches Üben zielt darauf, das eigene Verhaltensrepertoire zu erweitern, sich abzugrenzen oder Hilfe zu suchen. So kann der Lebensalltag selbstsicherer gestaltet werden.
Mit Selbstbehauptungsübungen sowie einfachen Techniken der Selbstverteidigung schult WenDo die starken Seiten von Frauen*.
Alle Teilnehmerinnen* entscheiden für sich, welche Übungen sie mitmachen möchten. Der Kurs ist offen für alle Frauen*. Das Sternchen (*) soll hierbei die Vielfalt innerhalb der Gruppe der Frauen symbolisieren. Körperliche Fitness ist nicht erforderlich. Wir empfehlen bequeme Kleidung.
Anmeldung via eventHOS. Die Plätze sind begrenzt.
Referentinnen: Sabrina Rosemann, Referentin für Digitale Gewalt & Jana Hofrichter, Sozialarbeiterin/-pädagogin von der Frauenberatungsstelle Osnabrück
Digitale Medien bieten Chancen – doch sie können auch als Mittel der Kontrolle, Einschüchterung und Gewalt eingesetzt werden. Besonders in Beziehungen, z.B. (Ex-)Partnerschaften oder beim Dating, zeigt sich digitale Gewalt in vielfältigen Formen: von übergriffigen Nachrichten über das heimliche Auslesen von Smartphones bis hin zu Stalking-Apps oder GPS-Tracking.
Die Frauenberatungsstelle Osnabrück stellt ihre Arbeit vor und gibt einen Einblick im Umgang mit digitaler Gewalt in Beziehungen:
- Welche Formen gibt es?
- Woran erkenne ich digitale Gewalt?
- Wie kann ich mich und andere schützen?
Der Vortrag richtet sich an Studierende, Lehrende und alle Interessierten, die mehr über diese oft unsichtbare Form der Gewalt erfahren möchten – und konkrete Handlungsmöglichkeiten kennenlernen wollen.
Das Gleichstellungsbüro bietet auch die Möglichkeit, online teilzunehmen. Die Veranstaltung wird via Zoom gestreamt.
Anmeldung via eventHOS. Sie wollen nur online zuhörend dabei sein? Dann melden Sie sich bitte per Mail an gleichstellung@hs-osnabrueck.de
Referentin: Christina Clemm, Fachanwältin für Familien- und Strafrecht
"Alle, wirklich alle Frauen können betroffen sein. Und alle, wirklich alle Männer können Täter sein.“ Die Rechtsanwältin Christina Clemm liest aus ihrem Buch "Gegen Frauenhass" und zeigt, wie allgegenwärtig die Gewalt gegen Frauen ist, und was wir verändern müssen – politisch wie privat.
In "Gegen Frauenhass" geht es um Lisa M. Lisa trifft Mirko im Studium. Sie verlieben sich, streiten kaum. Dann wird sie schwanger, sie ziehen zu seiner Mutter, haben bald drei Kinder. Eine Familie wie im Bilderbuch, wäre da nicht seine Wut. Anfangs muss Lisa die Hämatome noch verstecken, mit der Zeit wird er zielsicherer. Sie versucht zu fliehen, doch vergeblich.
Christina Clemm ist Strafverteidigerin, sie hat hunderte Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt vertreten. Und sie ist wütend – weil in Deutschland jeden dritten Tag eine Frau von ihrem (Ex-)Partner umgebracht wird. Weil Frauen beim Arzt, in der Arbeit und auf offener Straße Gewalt erleben und niemand etwas dagegen tut. Warum nicht? Ist es Unkenntnis, Hilflosigkeit, Desinteresse? Oder liegt dem Ganzen ein tief verwurzelter Frauenhass zugrunde? Christina Clemm führt uns durch die Spirale patriarchaler Gewalt und zeigt, was getan werden muss.
Anmeldung: Die Veranstaltung findet Online via Zoom statt. Die Zugangsdaten erhalten Sie nach einer kurzen Anmeldung per Mail an gleichstellung@hs-osnabrueck.de .
Referentin: Kristin Küter, Scicomm Support
Wissenschaftsfeindlichkeit und Hassrede gegen Wissenschaftler*innen, Wissenschaftskommunikator*innen und wissenschaftlichen Einrichtungen haben, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie, spürbar zugenommen. Forscherinnen erleben wissenschaftsfeindliche Angriffe häufig zugleich als geschlechtsspezifische Angriffe in Form von Herabwürdigung ihrer Kompetenz aufgrund ihres Geschlechts bis hin zu Androhungen sexualisierter Gewalt. Doch wie kann man in der Wissenschaftskommunikation auf solche Angriffe reagieren, sich darauf vorbereiten und Unterstützung finden? Dieser Workshop bietet Einblicke in das Themenfeld speziell für Wissenschaftlerinnen, stellt die Beratungs- und Unterstützungsangebote der nationalen Anlaufstelle Scicomm-Support vor und vermittelt durch interaktive Übungen praktische Handlungsmöglichkeiten. Gerne diskutieren wir auch Ihre persönlichen Erfahrungen und Fragen zu konkreten Vorfällen.
Folgende Aspekte stehen im Fokus:
- Strategien zum Umgang mit Hate Speech und Wissenschaftsfeindlichkeit
- Einblicke in rechtliche Rahmenbedingungen und erste Handlungsmöglichkeiten
- Interaktive Übung zur Unterstützung von Wissenschaftler*innen und Wissenschaftskommunikator*innen, die mit Feindseligkeiten und unobjektiven Anfeindungen konfrontiert sind.
Der Workshop richtet sich an weibliche und nicht-binäre Wissenschaftler*innen und Wissenschaftskommunikator*innen.
Mehr Informationen über den Scicomm-Support sind online zu finden: www.scicomm-support.de.
Anmeldung: Eine Anmeldung ist möglich via eventHOS. Die Teilnahmeplätze sind beschränkt.