Günter Hüdepohl, Ralf Tönjes

Am 9. und 10. Mai 2017 fand die 22. ITG - Fachtagung Mobilkommunikation in Osnabrück statt. Die Schwerpunktthemen der diesjährigen Tagung waren 5G und Industrial Radio. Auf der gut besuchten Tagung präsentierten Forscher, Entwickler und Anwender aus Industrie, Hochschulen und Forschungsinstituten ihre aktuellen Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus der Praxis.

Die mobile und drahtlose Kommunikation wächst weiterhin und erschließt neue Anwendungsbereiche. Erstmalig überschreitet der Datenverkehr von Smartphones und Tablets denjenigen von Desktop-PCs. Hier sind Hersteller und Netzbetreiber gefordert umgehend kosteneffiziente drahtlose Lösungen für  hohe Datenraten bereitzustellen. Zeitgleich revolutioniert das Internet der Dinge die Kommunikation, indem nicht nur Menschen, sondern Milliarden von Geräten direkt miteinander kommunizieren. Hinzu kommen harte Echtzeitanforderungen der Anwendungen von Industrie 4.0 bis zu autonomen Fahrzeugen. Dies erfordert ganz neue Paradigmen für die Kommunikation. All diese Herausforderungen waren genug Anreiz, wieder die ITG Fachtagung Mobilkommunikation an der Hochschule Osnabrück durchzuführen.

Die Fachtagung gliederte sich in sieben Sitzungen, in denen 21 Referenten über aktuelle Themengebiete der Mobilkommunikation informierten. Zudem fanden am ersten Tagungstag zwei hochinteressante Key Notes aus der Industrie statt. Sie präsentierten die Herausforderungen für 5G auf dem Weg zum automatisierten Fahren und das Potential des Internet of Things für die Organisation von Smart Cities. Die erste Fachsitzung analysierte die Einsatzmöglichkeiten und Genauigkeiten von Lokalisierungssystemen für Fahrzeuge und Indoor-Anwendungen basierend auf OFDM-Radar bzw. UWB. In zwei weiteren Sitzungen wurden die Technologieentwicklungen und Standardisierungsaktivitäten von Funktechnologien im industriellen Umfeld vorgestellt.  Die beiden Sitzungen gaben einen guten Überblick über die derzeitigen BMBF-Projekte des Förderprogramms "Zuverlässige drahtlose Kommunikation in der Industrie (ZDKI)". Am zweiten Konferenztag stand zunächst das Thema einer Kommunikation für kritische Infrastrukturen auf der Agenda. Vertreter aus Industrie, Hochschulen und Forschungsinstituten präsentierten Architekturen und Technologien für sichere und zuverlässige Kommunikation in der Energieversorgung und Industrie 4.0. Es folgten spannende Vorträge über das Management von „Network Slicing“ und über die Evolution der Netze. In der letzten Sitzung wurde über die Unterstützung von Diensten der 5. Mobilfunkgeneration berichtet.

Diese Fachtagung hatte wieder den Charakter eines Workshops, so dass es im Anschluss der Vorträge zum ausgiebigen Dialog zwischen dem Referenten und den Teilnehmern kam. In den Vortragspausen konnten sich die Teilnehmer Demonstrationen von aktuellen Forschungsprojekten der Hochschule Osnabrück erklären lassen. Zudem stellte ein Messgerätehersteller sein neuestes Equipment aus dem Bereich der Mobilkommunikation vor. Im Anschluss des ersten Tagungstages wurde zudem ein gemütliches Abendessen in der Osnabrücker Altstadt angeboten.