- Projekttitel: Gemeinsam Sorge tragen bei fortgeschrittenem Brustkrebs
- Akronym: Gesi-BK
- Fördergeber: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR)
- Laufzeit: 1. Förderphase 2022-2023, 2. Förderphase 2024-2026
- Projektleitung: Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler (Verbundkoordination UOS), Prof. Dr. Sara Marquard (HSOS), Dr. Regina Schmeer-Oetjen (MHH), Tanja Dietsch (aQua)
- Konsortium: Universität Osnabrück, Hochschule Osnabrück, Medizinische Hochschule Hannover, aQua-Institut Göttingen
- Kurzbeschreibung: Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Betroffen ist nicht nur die erkrankte Person, sondern ein ganzes Netzwerk aus nahestehenden Menschen. Deren Lebensqualität ist durch die belastende Situation stark beeinträchtigt und auch sie brauchen Unterstützung. Für die Sorgenetzwerke von Brustkrebspatientinnen und -patienten entwickelt das im Projekt forschende Team eine digital gestützte Anwendung. Diese App berücksichtigt die spezifischen Bedarfe alle Akteure und ermöglicht niedrigschwellig deren Vernetzung und Unterstützung entlang der unterschiedlichen Lebensphasen und -lagen. Auf Grundlage der Erkenntnisse aus der ersten Projektphase entwickelt das Forschungsteam in der zweiten Phase Angebote zur internetgestützten Information und persönlichen Beratung und Begleitung. Hierbei berücksichtigen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die unterschiedlichen Informationsbedarfe in den verschiedenen Phasen der Erkrankung. Die Entwicklung und Erprobung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit An- und Zugehörigen brust-krebserkrankter Menschen sowie mit etablierten Anbieterinnen und Anbietern von Hilfsangeboten wie Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen. Die Projektergebnisse eröffnen neue Möglichkeiten, Sorgenetzwerke regional und überregional zu organisieren, zu unterstützen und zu entlasten. Der Ansatz kann auf Sorgenetzwerke weiterer Krebserkrankungen übertragen und damit langfristig von Anbieterinnen und Anbietern aus Wohlfahrt und Sozialwirtschaft angeboten werden.
- Projekttitel: Pflegebedürftigkeit und onkologische Erkrankungen: Theoretische und methodische Weiterentwicklung zur Etablierung der Pflegeforschung in Deutschland
- Akronym: PoWEr
- Fördergeber: Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR)
- Laufzeit: 2025-2028
- Projektleitung: Prof. Dr. Sara Marquard
- Konsortium: Hochschule Osnabrück
- Kurzbeschreibung: Im Rahmen der Förderlinie zur Stärkung der Pflegeforschung in Deutschland verfolgt die erste Förderphase des Projektes drei Hauptziele:
1) Systematische und umfassende Erschließung und Verknüpfung onkologiespezifischer, pflegesensitiver Primär- und Sekundärdaten zur Verbesserung der Datenbasis in der Pflegewissenschaft: In Deutschland mangelt es an systematisch erhobenen und empirisch fundierten Daten, die den Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und Pflegebedürftigkeit adressieren. Im Projekt werden Routinedaten von Krankenkassen und Krebsregistern über das neu eingerichtete Forschungsdatenzentrum (FDZ) themenzentriert erschlossen und gezielt im Hinblick auf pflegefachliche Fragestellungen analysiert. Ziel ist die Ableitung einer theoretischen Rahmung, die aufzeigt, wie verfügbare Sekundärdaten aus pflegewissenschaftlicher Perspektive systematisiert und analysiert werden können.
2) Kritische Analyse und konsequente Weiterentwicklung theoretischer und methodischer Grundlagen zur wissenschaftlichen Fundierung in der onkologischen Pflegeforschung: Die Analyse von komplexen Pflegeverläufen, erfordert elaborierte theoretische Rahmungen sowie versierte methodische Betrachtungen. Mit der Teiltheorie „Pflegebedürftigkeit und Krebserkrankungen“ werden spezifische Verläufe bei krebskranken, pflegebedürftigen Menschen unter Berücksichtigung spezifischer Pflegephänomene empirisch untersucht und typisiert, um zentrale Forschungsthemen und Hinweise zum Versorgungsbedarf im Zusammenhang mit Krebserkrankungen abzuleiten. Hierbei kommen u. a. partizipative Methoden zum Einsatz, die neben dem empirischen Erkenntnisgewinn auch Aspekte der forschungspraktischen Machbarkeit und Plausibilität berücksichtigen.
3) Strategischer Aufbau eines Pflegeforschungsnetzwerkes zur Intensivierung pflegewissenschaftlicher Forschungsaktivitäten im onkologischen Kontext: Die Weiterentwicklung der onkologischen Pflegeforschung setzt eine systematische Vernetzung der relevanten Akteure sowie der interessierten Fachcommunity voraus. Das Projekt zielt daher darauf ab, (Pflege-)Fachpersonen in der Onkologie mit Forschungserfahrung bzw. Forschungsinteresse, über verschiedene Austauschformate zusammenzuführen. Die entsprechenden Netzwerkarbeiten adressieren vornehmlich Themen der Versorgungsforschung im Kontext onkologischer Pflege und werden damit die pflegewissenschaftlichen Forschungsaktivitäten in Deutschland stärken.