Am Puls der Entwicklung: Student entwickelt spezialisierte Chatbots Montag, 2. Oktober 2023

Student, der einen Chatbot programmiert.
Student an der Hochschule Osnabrück, der einen Chatbot programmiert. (Bild erzeugt mit DALLE-E 3 von OpenAI)

Das Projekt zu domänenspezifischen Chatbots bereitet ein größeres Vorhaben vor und repräsentiert den ersten Schritt in einen neuen Forschungsschwerpunkt am Fachgebiet Wirtschaftsinformatik.

Im Oktober 2023 beginnt ein neues Projekt am Fachgebiet Wirtschaftsinformatik der Fakultät AuL. Dieses Projekt befasst sich mit der Entwicklung und Erforschung von Chatbots, die sich auf bestimmte Wissensdomänen spezialisieren. Fabian Stöppel, ein Student des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen Agrar/Lebensmittel (BWA) an der Hochschule Osnabrück, wird diese Aufgabe im Rahmen seines berufspraktischen Projekts übernehmen. Zur Vorbereitung hat Fabian alle Kurse des Fachgebiets Wirtschaftsinformatik in seinem Bachelorstudium erfolgreich absolviert.

Das Projekt wird gemeinsam von Prof. Dr. Nicolas Meseth und seinem Doktoranden Philipp Zmijewski betreut. Die Finanzierung kommt vom Food Future Lab, einem von den Stiftungen Aloys & Brigitte Coppenrath und Dieter Fuchs für fünf Jahre geförderten Forschungsprojekt der Hochschule Osnabrück.

Fabians Hauptaufgabe besteht in der Entwicklung eines Chatbot-Prototyps, der interessierten Bürger*innen Informationen über das Food Future Lab bereitstellt. Das Besondere dabei ist die Nutzung einer speziellen Wissensbasis, die das zugrundeliegende Sprachmodell der Künstlichen Intelligenz (KI) mit spezifischem, fachbezogenem Wissen erweitert. Dieses Wissen stammt von der Webseite des Food Future Lab, aus Veröffentlichungen und anderen internen Dokumenten. Diese Methode, auch als "Retrieval Augmented Generation (RAG)" bekannt, integriert eine strukturierte Wissensdatenbank in den Sprachgenerierungsprozess, um genauere und fundiertere Antworten zu ermöglichen.

Für die technische Umsetzung nutzt Fabian die Programmiersprache Python und experimentiert mit den neuesten KI-Sprachmodellen, einschließlich der von OpenAI entwickelten Modelle GPT-3.5 Turbo und GPT-4 Turbo. Er verwendet OpenAI's Einbettungsmodell zur Vektorisierung, um die Wissensbasis in maschinenlesbarer Form zu erstellen. Die vektorisierten Daten werden in einer speziellen Vektordatenbank gespeichert.

Nach Abschluss seines berufspraktischen Projekts plant Fabian, die Ergebnisse in seiner Bachelorarbeit weiter zu vertiefen. Langfristig zielt er darauf ab, die entwickelten Prototypenkomponenten so zu generalisieren, dass sie als modulare Bausteine für die Entwicklung von domänenspezifischen Chatbots in anderen Kontexten verwendet werden können. Dies würde eine flexible und effiziente Anpassung des RAG-Ansatzes an verschiedene Wissensbereiche ermöglichen.

Von: Prof. Dr. Nicolas Meseth