Wie Rückenschmerzen besser diagnostiziert werden können Dienstag, 20. August 2019

Großer Erfolg für Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Osnabrück: Der Bundesverband der selbstständigen Physiotherapeuten (IFK) hat Lena Lingemann und Svenja Nilsson (4. und 6. von links), Julius Schwiddessen und Lukas Reineke (2. und 3. von rechts), Daniela von Piekartz-Doppelhofer (5. von rechts), Christoph Biele (Mitte) und Bettina Veit (nicht abgebildet) für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet. Foto: Bundesverband der selbständigen Physiotherapeuten - IFK e.V.

Fünf von sechs Wissenschaftspreisen des Bundesverbandes der selbstständigen Physiotherapeuten gehen an Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Osnabrück

(Bochum/Osnabrück, 20. August 2019) Laut DAK-Gesundheitsreport leiden drei Viertel aller Berufstätigen mindestens einmal im Jahr unter Rückenschmerzen. Um die Defizite zu identifizieren, nutzen viele Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten sogenannte Motor Control Tests (MCT). Doch bislang ist unklar, welche Testbestandteile ideal sind, um unspezifische Rückenschmerzen sicher zu diagnostizieren. Hier setzt die Masterarbeit von Christoph Biele an, für die der Absolvent des berufsbegleitenden Masterstudiengangs „Muskuloskelettale Therapie“ jetzt mit dem 1. Platz des Wissenschaftspreises des Bundesverbands der selbständigen Physiotherapeuten (IFK) ausgezeichnet worden ist. Dieser ist mit 1.500 Euro dotiert.

Der IFK ehrt seit 2006 jedes Jahr die besten Bachelor- und Masterarbeiten in Bezug auf ein physiotherapeutisches Thema. Die Arbeiten werden von acht Jurymitgliedern (überwiegend Lehrende von verschiedenen Hochschulen) unabhängig voneinander beurteilt. In diesem Jahr gehen gleich fünf der sechs Preise an Absolventinnen und Absolventen der Hochschule Osnabrück. „Dieser Erfolg zeigt nicht nur das breite Spektrum unserer physiotherapeutischen Forschung, sondern auch die hohe Qualität der Abschlussarbeiten“, so der Osnabrücker Professor für Physiotherapie, Prof. Dr. Christoff Zalpour.

Preisträger Biele hat rund 130 Probandinnen und Probanden mit und ohne Rückenschmerzen untersucht und eine bislang aus sechs Bewegungstests bestehende sogenannte Testbatterie auf elf Tests erweitert. „Diese haben in meinen Untersuchungen ein Maximum an diagnostischer Genauigkeit gebracht und sind dazu zeitökonomisch sinnvoll“, so Biele, „Mich reizt das Thema schon lange, da ich bereits seit vielen Jahren in Physiotherapiepraxen arbeite und viele Berührungspunkte mit Rückenpatienten habe.“

Auch die besten Bachelorarbeiten kommen aus Osnabrück

In der Kategorie „Bachelorarbeiten - Klinisch/Experimentell“ hat sich die Jury ebenfalls für Abschlussarbeiten aus Osnabrück ausgesprochen. Lena Lingemann und Svenja Nilsson teilen sich den ersten Preis in Höhe von 1.000 Euro. Die beiden Absolventinnen des Studiengangs „Ergotherapie, Physiotherapie dual“ haben Sängerinnen und Sänger mit und ohne Stimmproblemen untersucht. „Wir wollten herausfinden, ob sich die beiden Gruppen in der Kehlkopffunktion oder in ihrer Haltungs- und Bewegungskontrolle der Nacken-, Kiefer- und Gesichtsregion unterscheiden“, so Nilsson. Dazu haben sie unter anderem Bewegungstests der Nacken-, Kiefer- und Gesichtsregion durchgeführt und die Kehlköpfe manuell auf Schmerzen und Widerstände untersucht. „Wir haben bislang keinen direkten Zusammenhang feststellen können, es würde sich aber lohnen, die Versuche mit einer anderen Gruppenzusammensetzung zu wiederholen“, so die Preisträgerinnen.
Über weitere Preise können sich die Osnabrücker Absolventinnen und Absolventen Daniela von Piekartz-Doppelhofer (2. Platz beste Masterarbeit), Bettina Veit (2. Platz beste Bachelorarbeit - Klinisch/Experimentell) sowie Lukas Reineke und Julius Schwiddessen (2. Platz beste Bachelorarbeit - Literatur/Konzept) freuen.

Die Hochschule Osnabrück bietet vier Bachelor- und vier Masterstudiengänge an, in denen Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten ihre Abschlüsse erwerben können.

Bachelor: „Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie“, „Ergotherapie, Physiotherapie dual“, "Physiotherapie berufsbegleitend" und „Internationale Physiotherapie“

Master: "Muskuloskelettale Therapie", "HELPP - Versorgungsforschung und Versorgungsgestaltung", "Management in der Gesundheitsversorgung", "Gesundheitsmanagement / Health Management"

Seit neuestem können Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten mit entsprechendem Masterabschluss auch in Kooperation mit der Universität Osnabrück mit physiotherapeutischen Dissertationsthemen promovieren.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Christoff Zalpour
Professor für Physiotherapie
E-Mail: c.zalpour@hs-osnabrueck.de
Tel: 0541 969-3246

Von: Julia Ludger