Höffmann-Wissenschaftspreis 2018 geht an Wirtschaftspsychologin Petia Genkova Montag, 14. Januar 2019

Professorin Dr. Petia Genkova, Wirtschaftspsychologin der Hochschule Osnabrück, erhält den Höffmann-Wissenschaftspreis für Interkulturelle Kompetenz 2018. Foto: Aileen Rogge

Professorin der Hochschule Osnabrück erhält Auszeichnung für Interkulturelle Kompetenz, die mit 10.000 Euro dotiert ist.

Zum ersten Mal geht der Höffmann-Wissenschaftspreis für Interkulturelle Kompetenz an eine Professorin der Hochschule Osnabrück. Preisträgerin der von der Universität Vechta zum insgesamt achten Mal verliehenen Auszeichnung ist die Wirtschaftspsychologin und Professorin Dr. Petia Genkova. Gestiftet wird der mit 10.000 Euro dotierte Preis vom Vechtaer Reiseunternehmer Hans Höffmann. Er würdigt herausragende und wegweisende Arbeiten aus Themenfeldern der interkulturellen Kompetenz und wird jedes Jahr an Universitäten und Forschungseinrichtungen weltweit ausgeschrieben.

Die Jury begründete ihre Entscheidung mit der Fülle und Tiefe von Genkovas Arbeiten, die immer den Theorie-Praxis-Transfer mitdenken. Dazu Prof. Dr. Prof. h.c. Egon Spiegel, Vorsitzenden der Jury: „Petia Genkova geht in ihren Arbeiten weit über traditionelle Kulturvergleichsstudien hinaus. Sie legt einen großen Schwerpunkt auf die Erforschung von Interkultureller Kompetenz und den Einfluss von Migration auf Gesellschaft und Organisationen. Der Transfer psychologischer Erkenntnisse in andere Fachrichtungen und in die Gesellschaft insgesamt ist ihr wichtig. Durch dieses praxisorientierte Arbeiten trägt sie dazu bei, interkulturelle Kompetenz als eine der wichtigsten Kompetenzen der globalisierten Welt weiter zu verbreiten und zu fördern." Die Jury besteht neben Spiegel aus vier weiteren Vechtaer Professorinnen und Professoren sowie Stifter Hans Höffmann und Universitätspräsident Prof. Dr. Burghart Schmidt mit beratender Stimme.

Von Sofia über Passau nach Osnabrück

Petia Genkova wurde in Bulgarien geboren. Sie studierte Psychologie und Kulturwissenschaften in Bulgarien und Deutschland und wurde 2002 an der Ruhr-Universität-Bochum im Fach Psychologie promoviert. Die Habilitation folgte 2008 mit der Venia Legendi für Psychologie sowie Interkulturelle Kommunikation. Stationen ihrer wissenschaftlichen Laufbahn führten Genkova nach Sofia (BGR), Burgas (BGR), Bochum, Passau, Wiesbaden, Brühl und Darmstadt. Seit 2012 hat Genkova die Professur für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Osnabrück inne.

Genkovas Forschungsschwerpunkte liegen unter anderen in den Bereichen Sozialpsychologie, Diversity und Gender Mainstream, Interkulturelle Kommunikation und interkulturelle Psychologie und kulturvergleichende Psychologie. Themen sind dabei Interkultureller Erfolg und Integration, kulturelle Muster und sogenannte „positive Phänomene“ wie Lebenszufriedenheit, Wohlbefinden und prosoziales Verhalten, Work-Life-Balance und Gerechtigkeit.

Mit Grundlagenwerken im Bereich Methoden und kulturelle Äquivalenz hat sich Genkova genauso etabliert wie als Expertin im Bereich Diversity. Sie setzt sich für methodisch gesicherte empirische Untersuchungen ein, um Konstrukte kulturenneutral zu erforschen und in die Praxis zu transferieren. Aktuelle Projekte befassen sich mit Messmodellen für Interkulturelle Kompetenzentwicklung und Interkultureller Kompetenz und Erfolg.

Kompetenzzentrum Globale Kompetenz

In Osnabrück leitet Genkova das Kompetenzzentrum Globale Kompetenz. Sie engagiert sich außerdem in zahlreichen Gremien, unter anderen im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen, im Deutschen Akademikerinnen Bund, als Delegierte im Frauenrat NRW oder im wissenschaftlichen Beirat des Verfahrens Check.Work für berufliche Diagnostik von Geflüchteten, das auch von Industrie- und Handelskammern und der Bundesagentur für Arbeit angewendet wird. Als Beraterin und Gutachterin arbeitet Genkova für die Hochschulrektorenkonferenz, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, den Wissenschaftsrat und den Schweizer Forschungsfond.

Der Höffmann-Wissenschaftspreis wird am 7. Februar 2019 im Rahmen eines öffentlichen Festaktes an der Universität Vechta vergeben, zu dem auch der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, erwartet wird. Die Laudatio auf Professorin Genkova hält Prof. Dr. Siegfried Preiser, Rektor der Psychologischen Hochschule Berlin und Professor für Lebenslanges Lernen.

Von: Sabrina Daubenspeck/ Isabelle Diekmann

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