Personal erfolgreich weiterbilden trotz Fachkräftemangels in der Pflege Dienstag, 14. November 2023

Die Frage, wie die Qualifikation von Beschäftigten in der Pflege trotz Personalnot gelingen kann, stand im Zentrum des diesjährigen Osnabrücker Gesundheitsforums der Hochschule Osnabrück. Lösungen skizzierten unter anderen (v.l.): Pflegewirt Moritz Krebs, Prof. Dr. Dr. Andreas Büscher, Prof. Dr. Julia Oswald, Markus Page, Kerstin Zimmermann, Prof. Dr. Elke Hotze und Prof. Dr. Benjamin Kühme.

Osnabrücker Gesundheitsforum diskutiert Konzepte der Personalentwicklung für eine bestmögliche Versorgung

Strukturveränderungen und eine schwierige Arbeitsmarktlage fordern Fach- und Führungskräfte von Gesundheitseinrichtungen aktuell besonders heraus. Wie unter diesen Voraussetzungen das Ziel einer stets angemessenen und bestmöglichen Versorgung der Patient*innen und Bewohner*innen von Gesundheitseinrichtungen weiterverfolgt werden kann, war Thema des diesjährigen Osnabrücker Gesundheitsforums der Hochschule Osnabrück. Forschungsergebnisse und -ansätze lieferten wichtige Erkenntnisse, wie die Qualifikation des Pflegefachpersonals und beteiligter Berufsgruppen trotzdem sichergestellt werden könnte.
Den dringenden Handlungsbedarf umriss Prof. Dr. Kristian Foit von der Hochschule Osnabrück und erläuterte die derzeitigen Herausforderungen in den Bereichen Personalbedarf, -einsatz und -entwicklung aus Sicht eines marktorientierten Personalmanagements.

Hochschulen bieten praxisnahe Angebote für eine qualifizierte Weiterbildung

Wie Personalentwicklung trotz schwieriger Bedingungen möglich bleibt, skizzierten Hochschulprofessor Dr. Benjamin Kühme und Bildungsreferentin Kerstin Zimmermann von der Diakonie Osnabrück Stadt und Land, anhand eines Qualifizierungsansatzes, der die klassische Weiterbildung in der Pflege mit der Hochschulbildung verbindet. Ein Praxisbeispiel aus der stationären Langzeitpflege diente hier als Vorlage.

Zur Aufgabe einer nachhaltigen Personalentwicklung äußerte sich auch Diplom-Pflegewirt Moritz Krebs vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). Er erläuterte Möglichkeiten der Weiterbildung im institutionellen Kontext und veranschaulichte dies am Beispiel eines Weiterbildungsangebotes zur Arbeit mit Expertenstandards.

Studierte Pflegefachkräfte mit zusätzlichen Angeboten halten und einbinden

Andreas Kocks vom Universitätsklinikum Bonn, erläuterte, welche Strukturen notwendig sind, um hochschulqualifizierte Pflegefachpersonen in die Organisation von Krankenhäusern erfolgreich zu integrieren. Bisher liegt der Anteil der Pflegefachpersonen mit Hochschulabschluss in den Universitätskliniken, und auch bei nicht universitären Kliniken, bei weniger als fünf Prozent, was deutlich unter den Empfehlungen des Wissenschaftsrates von 20 Prozent liegt. Kocks berichtet unter anderem, wie die Uni-Klinik spezifische Aufgaben- und Tätigkeitsprofile mit einem Mehrwert für die Patientenversorgung entwickelt und zum Teil auch schon etabliert hat und durch welche Instrumente hochschulisch qualifizierte Pflegefachpersonen in die Organisation eingebunden werden, zum Beispiel anhand von Journal Clubs, Netzwerke, Entwicklungs-Projekte, Gremien und Councils.

In mehreren Workshops vertieften die 120 Teilnehmer*innen das Thema „Qualifikation“ und tauschten sich untereinander aus.

Weitere Informationen:

Svenja Klausmeyer und Marianne Moß
Koordinatorinnen der Studiengänge Pflegemanagement, Pflegewissenschaft und Pflege dual
Telefon:  0541 969-2221/-2011
E-Mail: pflegemanagement@hs-osnabrueck.de
Internet: www.hs-osnabrueck.de/osnabruecker-gesundheitsforum

Von: Svenja Klausmeyer und Marianne Moß / Isabelle Diekmann