Podiumsdiskussion: Wie verändert die Corona-Pandemie die Kulturszene? Montag, 17. Mai 2021

Corona und die Kultur: Podiumsdiskussion an der Hochschule Osnabrück
Moderatorin Merle Giebeler im Gespräch mit Prof. Dr. Kai Bremer und Rikke Gram von der Universität Osnabrück, dem Osnabrücker Nachtbürgermeister Jakob J. Lübke sowie Prof. Dr. Myropi Margarita Tsomou und Prof. Sascha Wienhausen von der Hochschule Osnabrück. Foto: Mirko Müller | Hochschule Osnabrück

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Osnabrücker Hochschulen und Kulturschaffende debattieren über die besonderen Härten für den künstlerischen Nachwuchs, hinterfragen die vorhandenen Unterstützungsangebote und blicken auf neue digitale Formate.

„Kultur im Zeichen der Pandemie – was bleibt, was kommt?“  So lautet der Titel der vierten Podiumsdiskussion der Osnabrücker Hochschulen. Wie ist es angesichts des „Premierenstaus“ an Theatern um den künstlerischen Nachwuchs bestellt? Wie können städtische Räume für Kulturschaffende neu genutzt werden? Welche Möglichkeiten und Grenzen haben digitale Formate? Und wie kann sich das Kulturangebot digital positionieren, welches nicht staatlich subventioniert wird? Über diese und weitere Fragen diskutieren am Donnerstag, 20. Mai, ab 19 Uhr Expertinnen und Experten der Universität und Hochschule Osnabrück sowie Osnabrücks Nachtbürgermeister Jakob J. Lübke. Die Online-Diskussion ist auf dem YouTube-Kanal der Hochschule Osnabrück sowie auf dem YouTube-Kanal der Universität Osnabrück abrufbar. Zudem wird sie am Sonntag, 23. Mai, um 10 Uhr auf OS-Radio 104,8 übertragen. Veranstalter ist das Transfer- und Innovationsmanagement (TIM) der Osnabrücker Hochschulen.

„Es gibt sehr viel Perspektive in der Digitalisierung. Ich bin keine Kulturpessimistin“, sagt etwa Prof. Dr. Myropi Margarita Tsomou, Professorin für Zeitgenössische Theaterpraxis an der Hochschule Osnabrück. Natürlich müsse man das Theater verändern und nicht allein die Bühne abfilmen, sondern die Technik in künstlerische Formate integrieren. „Aber die Präsenz an sich wird nicht ersetzt werden können. Je digitaler wir werden, umso wichtiger wird der Körper.“ Prof. Dr. Kai Bremer, Professor für Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit im europäischen Kontext an der Universität, widerspricht der Annahme, dass das Digitale in den Künsten sowie den Geistes- und Kulturwissenschaften vor der Pandemie ein Fremdkörper gewesen sei. Aber jetzt gebe es eine Beschleunigung in dem Bereich. Es gelte, über neue Organisationsformate und Bedürfnisse nachzudenken.  Wenn das Theater Augsburg VR-Brillen durch das Land schicke, „dann setzt das natürlich voraus, dass es ein Publikum geben muss, das eine Ahnung davon hat, was VR-Brillen sind“.

An der Diskussion nehmen teil:

  • Prof. Dr. Kai Bremer, Professor für Deutsche Literatur der Frühen Neuzeit im europäischen Kontext an der Universität Osnabrück
  • Rikke Gram, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien der Universität Osnabrück
  • Jakob J. Lübke, Nachtbürgermeister von Osnabrück
  • Prof. Dr. Myropi Margarita Tsomou, Professorin für Zeitgenössische Theaterpraxis an der Hochschule Osnabrück
  • Prof. Sascha Wienhausen, Leiter des Instituts für Musik der Hochschule Osnabrück
     

Für Impulsstatements konnten Helmut Thiele und Regina Neumann vom thiele-neumann-theater in Osnabrück gewonnen werden sowie Katrin Mundt, Leiterin des European Media Art Festivals in Osnabrück. Die Moderation übernimmt Merle Giebeler.

Von: Holger Schleper