Studentinnen der Hochschule Osnabrück entwickeln Bewegungsbingo für Seniorenheime Montag, 23. Mai 2022

Zukunftsfähige App fördert spielerisch die Motorik älterer Menschen

Im Rahmen des dritten Semesters des Bachelorstudiums „Media & Interaction Design“ an der Hochschule Osnabrück haben die drei Studentinnen Vanessa Buschhorn, Isabell Kostrowski und Lea Evers die App „Bego – das Bewegungsbingo“ entwickelt, um ältere Menschen in Seniorenheimen gemeinschaftlich zu mehr Bewegung anzuregen.

Studentinnen gehen ein aktuelles Problem an

Die Motorik von älteren Menschen aufrechterhalten und ihre Medienkompetenz fördern – so lautet die Grundidee der drei jungen Frauen. Die engagierten Studentinnen beobachteten den Alltag in einem Seniorenheim und erkannten, dass den Bewohnenden oft die Motivation fehle, sich zu bewegen und es zu Isolation und Bettlägerigkeit komme. Um dieses Problem anzugehen, entwickelten sie eine bewegende Version des in Seniorenheimen beliebten Bingo-Spiels, die die Motorik der Spielenden fördert. „Unsere Gesellschaft wird immer älter und wir freuen uns, wenn unsere App älteren Menschen Freude bereitet und gleichzeitig dazu beiträgt, dass sie sich mit anderen sozialisieren und länger fit und beweglich bleiben“, erläutert die Studentin Vanessa Buschhorn. Johannes Nehls, Professor für Interaction Design, zeigt sich begeistert von dem Projekt: „Wie die jungen Designerinnen dieses gesellschaftliche Problem mit viel Empathie angegangen sind und ihr Knowhow in eine verantwortungsvolle, praktische Lösung umgesetzt haben, gefällt uns Lehrenden sehr.“ Das bestätigt auch Björn Plutka, der als Lehrkraft für besondere Aufgaben das Projekt technisch begleitet hat: „Immer wieder begeistert es uns, wie Studierende bereits in einer frühen Phase ihres Studiums Herausforderungen zielführend begegnen. Hier zeigt sich, dass unsere Abstimmung von technischen, gestalterischen und psychologischen Lehrinhalten im Rahmen von Projektarbeiten erfolgreich ist.“

Eine simple Idee kreativ umgesetzt

Wie das Bewegungsbingo funktioniert? Ähnlich wie ein normales Bingo-Spiel, dessen Regeln übernommen und in eine modern gestaltete und leicht verständliche App übertragen wurden. Alle Beteiligten nutzen Tablets und können gemeinsam spielen. Eine Person übernimmt die Moderation und dreht virtuell die Bingo-Trommel bis ein Motiv erscheint, das die Spielenden auf ihrer Bingokarte in der App durchstreichen, indem sie eine vorgegebene Bewegung durchführen. Dabei haben sie ein kleines Objekt in der Hand, das ähnlich aussieht wie ein Puk und die Bewegung registriert. Durch verschiedene Bewegungsabläufe beim Abkreuzen und Bingo, zum Beispiel eine Kreisbewegung, wird die Motorik der Teilnehmenden gefördert.

Studentinnen haben alle Schritte selbst durchgeführt

Vom visuellen Erscheinungsbild über die Applikation bis zur technischen Umsetzung haben die Studentinnen den gesamten Entwicklungsprozess durchgeführt. Isabell Kostrowski betont: „Am Anfang waren wir nervös, so ein großes Projekt eigenverantwortlich auf die Beine zu stellen, aber wir haben anfängliche Hürden wie die Programmierung gemeistert, viele neue Erfahrungen gesammelt und sind als Gruppe daran gewachsen.“ Ihre Projektpartnerin Lea Evers ergänzt: „Wir sind sehr zufrieden mit unserem Projekt, aber unsere App ist nach der Semesterarbeit erst in der Prototypen-Phase. Uns fallen laufend Ideen ein, wie man das Konzept optimieren und erweitern kann. Dafür möchten wir zukünftig gerne ältere Menschen unsere App testen lassen.“ Neben den zahlreichen Ideen zur Weiterentwicklung der App freuen sich die drei Studentinnen ebenfalls darauf, weitere Projekte gemeinsam anzugehen.

 

Zum Studiengang

Der Bachelorstudiengang „Media & Interaction Design“ gehört zur Fakultät Ingenieurwissen-schaften und Informatik am Standort Westerberg der Hochschule Osnabrück. Im Studium lernen Studierende digitale Medien zu gestalten unter der Berücksichtigung von Informationstechnologie, Psychologie und Kommunikationswissenschaft. In zahlreichen Projektarbeiten entwickeln sie kreative, praxisnahe Lösungen für zukünftige Fragestellungen zur Interaktion mit digitalen Medien und Produkten. Die Bewerbungsphase für den Studiengang läuft aktuell. Die Einreichung einer Mappe mit einfachen gestalterischen Arbeitsproben ist noch bis zum 31. Mai möglich.

Von: Jana Pracht

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