Physiotherapeuten erhalten IFK-Wissenschaftspreis Freitag, 12. August 2016

Den IFK-Wissenschaftspreis des Bundesverbands für selbstständige Physiotherapeuten, in der Bachelor-Kategorie „Klinische Forschung“, erhielten Jana-Franziska Pätzholz (nicht mit auf dem Bild) und Marc Kwidzinski (Mitte) von der Hochschule Osnabrück. Glückwünsche überbrachten IFK-Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger und IFK-Vorstandsmitglied Rick de Vries. Foto: IFK/Stefan Kuhn

Zwei Studierende der Hochschule Osnabrück in der Bachelor-Kategorie „Klinische Forschung“ ausgezeichnet

(Osnabrück, 11. August 2016) Mit dem IFK-Wissenschaftspreis des Bundesverbands für selbstständige Physiotherapeuten, in der Bachelor-Kategorie „Klinische Forschung“, wurden zum Ende des Sommersemesters die Studierenden Jana-Franziska Pätzholz und Marc Kwidzinski von der Hochschule Osnabrück ausgezeichnet. Die Physiotherapeuten erhielten den Preis für ihre gemeinsame Bachelorarbeit zum Thema „Der Einfluss von Kauen auf die kraniozervikale Region bei Temporomandibulären Dysfunktionen (TMD) und einer Kontrollgruppe – Eine Querschnittstudie.“

„Hinter dem komplizierten Titel verbirgt sich eine Untersuchung zum Einfluss des Kauens auf die Kiefer-Nackenregion“, erläuterte Pätzholz. „Dazu verglichen wir das Bewegungsausmaß des Kiefers, die Druckschmerzhaftigkeit der Kiefer- und Nackenmuskulatur, die Rotation in der oberen Halswirbelsäule und die Koordination und Ausdauer der tiefen Halsbeugemuskeln, bei Probanden mit und ohne "Kieferprobleme" vor und nach einem zehnminütigen Kautest.“

Allein in Deutschland litten rund sieben Millionen Menschen an TMD. Die Schmerzen beträfen insbesondere die Kiefergelenke, die Kaumuskulatur und den präaurikulären Bereich, also den Bereich vor dem Ohr, so die Studierenden. Unterkieferbewegungen, wie das Kauen, könnten die Symptomatik verstärken. „Vor diesem Hintergrund stellte sich uns die Frage, welchen Einfluss Kauen auf die kraniozervikale Region hat und ob dieser sich bei Probanden mit TMD und asymptomatischen Probanden einer Kontrollgruppe unterscheidet.“

Schließlich hätten die Kiefergelenke des Menschen wegen ihres funktionellen Aufbaus, der anatomischen Positionierung und ihrer neurologischen Wertigkeit eine große Bedeutung für den Gesamtorganismus. „Dieser Zusammenhang ist komplex und vielschichtig und wurde bereits in zahlreichen Studien eingehend untersucht“, führte Kwidzinski die Problematik weiter aus.

„Wir haben beide überhaupt nicht damit gerechnet, einen Preis zu gewinnen, schon gar nicht den ersten. Wir wollten eigentlich nur eine gute Bachelorarbeit schreiben“, bekundeten die überraschten Preisträger nach der Verleihung. „Der Preis und die damit verbundene Veröffentlichung eines Artikels in dem IFK-Fachmagazin „physiotherapie“, können natürlich hilfreich sein für unserem weiteren beruflichen Werdegang.“

Pläne, wie es weiter gehen soll, gibt es bereits. Marc Kwidzinski ist seit Mitte Juli für ein Jahr in Neuseeland und möchte anschließend einen Master mit dem Schwerpunkt „Muskuloskelletal/Manuelle Therapie“ studieren. Auch Jana-Franziska Pätzholz kann sich vorstellen zu einem späteren Zeitpunkt noch einen Master draufzusatteln. Dann jedoch mit pädiatrischem Schwerpunkt oder im Bereich Sport.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Christoff Zalpour
Direktor des Instituts für angewandte Physiotherapie und Osteopathie

E-Mail: c.zalpour@hs-osnabrueck.de

Von: Isabelle Diekmann