Hilfe aus dem Labor: Macher gegen Virus Dienstag, 12. Mai 2020

Prof. Marian Dziubiel (links) und Design-Dozent Fabian Stärk produzieren an der Hochschule Osnabrück Gesichtsvisiere, die das Ansteckungsrisiko von Corona verringern. (Foto: Hochschule Osnabrück / Marian Dziubiel, Fabian Stärk)
Zwischen zehn und 40 Gesichtsvisiere entstehen täglich im Labor für Industrial Design der Hochschule Osnabrück. (Foto: Hochschule Osnabrück / Fabian Stärk)

Lehrende des Industrial Designs an der Hochschule Osnabrück produzieren 3D-Gesichtsvisiere und verteilen sie gratis an Krankenhäuser, Pflegeheime und Rettungsdienste.

Massenproduktion statt Entwurf: Wo sonst in Forschungsprojekten und studentischen Praktika Einzelstücke entstehen, wird derzeit auf Hochtouren ein Produkt hergestellt. Professor für Produktdesign Marian Dziubiel und Design-Dozent Fabian Stärk produzieren im Studiengang Industrial Design der Hochschule Osnabrück Gesichtsvisiere, die das Ansteckungsrisiko von Corona verringern.

Die 3D-Drucker des Labors stehen seit Tagen nicht mehr still. „Als ich von der tollen Initiative ‚Makers vs. Virus‘ erfuhr, wollte ich sie unbedingt unterstützen“, berichtet Stärk. Die Initiative (übersetzt: „Macher gegen das Virus“) bringt Menschen, die in der Pandemie Equipment oder Ersatzteile brauchen, mit „Machern“ zusammen, die diese herstellen können. Weil studentische Praktika zeitweise ausgefallen sind, standen dem Laborteam zwölf hochmoderne Drucker ganztags zur Verfügung. „Alle waren von der Idee begeistert“, freut sich Fabian Stärk: „Am Anfang legten wir für die Materialkosten zusammen.“

Seit zwei Wochen wechselt er sich nun mit Marian Dziubiel im Labor ab. Rund 200 Gesichtsvisiere wurden bereits produziert und teilweise ausgeliefert. „Unsere Masken verteilen wir gratis an Krankenhäuser und Pflegeheime, Rotes Kreuz und Arbeiter-Samariter-Bund“, erzählt Marian Dziubiel.

Zwischen zehn und 40 Gesichtsvisiere entstehen täglich im Labor für Industrial Design der Hochschule Osnabrück. Die Herstellung eines Kopfteils dauert rund anderthalb Stunden. Dafür wird Plastik von kleinen Spulen im 3D-Drucker Schicht für Schicht aufgetragen. Schutzfolien werden im Lasercutter geschnitten und anschließend montiert.

Gesellschaftliche Verantwortung ist fest verankert im Selbstbild der Hochschule Osnabrück als Bildungs- und Forschungseinrichtung. Hilfsangebote für Geflüchtete, Lösungen für Mobilität und Gesundheit, Nachhaltigkeit und Ernährung sind nur einige Beispiele für freiwilliges Engagement. Deshalb unterstützt auch ein weiteres Team der Hochschule die Aktion „Maker vs Virus“: Auch im Labor für Produktentwicklung und CAE stehen die 3D-Drucker zurzeit nicht still.  

 

Von: Lidia Wübbelmann

Weitere Fotos zur Nachricht