Frische Ideen: Hochschule Osnabrück und Uni Osnabrück beteiligen sich an IdeenExpo Montag, 17. Juni 2019

Der Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung Stefan Muhle besuchte den Gemeinschaftsstand der Hochschule und der Universität Osnabrück.

Mit mehreren Exponaten haben sich Hochschule Osnabrück und Universität Osnabrück sowie das Schüler-Forschungszentrum Osnabrück an der diesjährigen IdeenExpo in Hannover beteiligt.

„Mitmachen, Ausprobieren, Erleben“ ist das Credo der IdeenExpo auf dem Hannoveraner Messegelände. Mit Spaß, Abwechslung, Mitmach-Exponaten, Interaktionen, Live-Experimenten, Bühnenshows und Workshops möchten die Veranstalter Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften und Technik begeistern. Dabei beteiligen sich Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Schulen aus dem MINT-Bereich.

Die Hochschule Osnabrück ist auf der diesjährigen IdeenExpo mit zwei Exponaten des Fachbereichs Industrial Design vertreten. Eines davon zeigt Sicherheitsdrohnen, die Studierende zwei Semester lang entwickelt haben. Dabei haben sie über neuartige Anwendungen und Einsatzmöglichkeiten im Kontext von Gefahren- und Notsituationen nachgedacht. Anschließend entwickelten Studierende flugfähige Prototype und kosmetische Modelle – dabei verknüpften sie Methoden des technischen und des rechnergestützten Designs miteinander. Entstanden sind Drohnen für die unterschiedlichsten Szenarien: Sie können in Seenot geratene Personen mit Rettungswesten versorgen oder Menschen, die sich beim Bergwandern verletzt haben, Schutz vor Kälte und schlechtem Wetter bieten. Es gibt aber auch Konzepte für Drohnen, die Malariamücken bekämpfen oder Festivalgäste beschützen. Andere Drohnen sorgen dafür, dass sich Einsatz- und Rettungskräfte bei Industrieunfällen weniger in Gefahr begeben müssen. Betreut wurden die studentischen Projekte von Prof. Marian Dziubiel und Diplom-Designer Fabian Stärk.

Das zweite Exponat der Hochschule Osnabrück zeigt eine analog-digitale Prozesskette. Der Ausstattung in den Bereichen Darstellungstechnik, klassischer Modellbau, elektronische Datenverarbeitung und Rapid Prototyping (Verfahren zur schnellen Herstellung von Musterbauteilen) liegt die Idee eines vernetzten Entwurfsprozesses zu Grunde. Diese Prozesskette besteht aus mehreren Entwurfs-, Analyse- und Produktionseinheiten, welche einen Entwicklungsprozess mit extrem vielen Wiederholungen erlauben. Das didaktische Ziel beim Einsatz in der Lehre ist es, die Möglichkeiten zukünftiger Designentwicklungsprozesse zu illustrieren und diese gleichzeitig praktisch anzuwenden. So nutzen die Studierenden in der analog-digitalen Prozesskette klassische Modelle und Prototypen – beispielsweise Pappe, Clay, Schaum –, wie sie Modelle des rechnerunterstützten Konstruierens (CAD) und gedruckte 3D-Modelle verwenden. Taktile und optische 3D-Scanner sowie die Methode des Digital-Sketchings dienen dabei als Brücke zwischen der analogen und der digitalen Welt.

Ebenfalls beteiligt an der IdeenExpo ist das Niedersachsen-Technikum von Universität und Hochschule. Gemeinsam mit dem nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen „Komm, mach MINT“ bietet das Projekt gleich vier spannende MINT-Exponate für Schülerinnen und Schüler an. MINT steht dabei für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Ein Coding-Workshop gibt einen Einstieg in die Programmierung; am Wochenende kommt das Thema „MINT“ mit der Impro-Theatergruppe BühnenHelden auf die Bühne.

Das Niedersachsen-Technikum ist ein erfolgreiches Kooperationsprogramm niedersächsischer Hochschulen, Universitäten und Unternehmen. Sein Ziel ist es, Abiturientinnen sowie Fachabiturientinnen für technische und naturwissenschaftliche Studiengänge und Berufe zu gewinnen. Es bietet den Teilnehmerinnen eine intensive Erprobung und Orientierung in MINT-Berufen und -Studiengängen, in denen bisher nur ein geringer Anteil an Frauen studiert.

Für das Niedersachsen-Technikum 2019/2020, das im September 2019 startet, haben sich bereits frühzeitig zahlreiche junge Frauen in Osnabrück angemeldet. Weitere Interessentinnen für das Programm sind herzlich willkommen. Kontakt: Elke Turner, Niedersachsen-Technikum, Tel. 0541 969-2183, E-Mail: e.turner@hs-osnabrueck.de
 
Bei dem zentralen, interaktiven Mitmachexponat "UOS Science Ralley" durchlaufen die Schülerinnen und Schüler sechs Mitmach-Stationen zu Themen aus den Fachbereichen Physik, Informatik und Chemie der Universität Osnabrück. Entlang des Parcours sind wissenschaftliche Begleitfragen in einem Quiz zu beantworten. Thematisch beschäftigen sich die Stationen mit dem Thema "Licht und Laser". Für jede korrekt beantworte Quizfrage gibt es einen Lego-Baustein. Richtig zusammengefügt, ergeben diese Bausteine am Ende eine funktionsfähige Miniatur-Laserschutzbrille.  Beteiligt sind der Chemiedidaktiker Prof. Dr. Marco Beeken, der Informatikdidaktiker Prof. Dr. Michael Brinkmeier und der Physiker Prof. Dr. Mirco Imlau. Durch diese fächerübergreifende Science-Rallye möchten die drei Wissenschaftler zum einen für die Naturwissenschaften und die Informatik werben, aber zum anderen auch aufzeigen, wie eng die verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen miteinander vernetzt sind. "In ihrer Schulzeit erleben die Schülerinnen und Schüler oftmals noch einen Unterricht in relativ eng definierten "Schubladen", in denen die fächerübergreifenden Elemente zu kurz kommen. Wir wollen mit der Ausrichtung dieser Rallye an einem kleinen Beispiel zeigen, wie eine mögliche interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Wissenschaft aussehen kann", erläuterte Beeken.

Das Schüler-Forschungs-Zentrum (SFZ) Osnabrück ist bei dem Gemeinschaftsstand mit den Mitmach-Aktionen Mobilität und Robotics vertreten.

Das SFZ Osnabrück ist ein außerschulischer Lernort, an dem jahrgangsübergreifend Schülerinnen und Schüler aller Schulformen mit forschendem Lernen den MINT-Bereich erfahren. Er wirkt wie ein kognitiver Sportverein, indem Kinder und Jugendliche ermutigt werden, immer wieder Neues auszuprobieren, Unbekanntes zu erkunden sowie die eigene Kreativität auszuleben. Vorrangiges Ziel des SFZ ist es, die MINT-Kompetenzen im Zusammenwirken mit den sozialen, gestalterischen Kompetenzen zu fördern und breitere Perspektiven für Ausbildung und Studium aufzuzeigen. Hierbei arbeitet das SFZ intensiv mit der Hochschule und Universität Osnabrück sowie den Berufsbildenden Schulen Brinkstraße (BBS) Osnabrück zusammen.

Andreas Kahmann, Lehrer an der BBS Osnabrück, konzipierte für die IdeenExpo den Bereich Mobilität: Die Besucherinnen und Besucher erfahren an unterschiedlichen Modellen Besonderheiten der Fahrwerkskonstruktion. Bei der „Lernstrecke Fahrzeugkonstruktion mit Lego® Technik“ wird unter anderem anschaulich die Ackermann Lenkgeometrie gezeigt, oder wie der Lenkrollradius mit Reaktions-Kräften das Lenkrad beeinflusst. Durch eigenes Ausprobieren an den Fahrzeugkonstruktionen durch die Messebesucherinnen und -besucher werden schnell Probleme und Lösungen deutlich, die beim Entwickeln von Fahrzeugen auftreten können.

Bei dem Bereich Robotics programmieren die Schülerinnen und Schüler am Computer mBot-Roboter, um diese im Anschluss auf einem Spielfeld-Aktions-Tisch durch einen Parcour mit Hindernissen zu steuern. Durch die kombinierte Anwendung von Soft- und Hardware wird das eigene digitale Wissen erweitert. Für den Bereich Robotics hat das SFZ-Team zwei Schwierigkeitsgrade entwickelt: Einfache Programmieraufgaben mit dem mBot, eine "all-in-one" Lösung, um die ersten praktischen Erfahrungen in Elektronik, Robotik und Programmierung zu sammeln; oder etwas anspruchsvoller, das Programmieren eines EV3-Roboters von Lego Mindstorms.

Das SFZ bietet vielseitige Kurse und Workshops für Schülerinnen und Schüler in Osnabrück und Landkreis aus dem MINT-Bereich an, wie z. B. Mobilität, Robotics, Informatik, Chemie und Technik. Bei Interesse an einem Kurs bitte Kerstin Weber, Schüler-Forschungs-Zentrum SFZ Osnabrück, Tel.: 0541 969-2062, kerstin.weber@sfz-os.de, kontaktieren.

Von: Oliver Schmidt (Universität Osnabrück), Lidia Wübbelmann (Hochschule Osnabrück)

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