Gesundheitscampus Osnabrück: Forscherinnen testen Gesundheitsterminal Donnerstag, 14. Juli 2016

Das Gesundheitsterminal besteht aus einem Touchpad, einem Lesegerät für die elektronische Gesundheitskarte (eGK), einem Unterschriftenfeld, einem Drucker für Belege und einer Kamera, mit der Dokumente gescannt und Fotos für die elektronische Gesundheitskarte (eGK) erstellt werden können. Foto: Leonard Pliete

Wissenschaftlerinnen der Hochschule und Universität Osnabrück untersuchen Nutzen und Akzeptanz des Informationskiosks

(Osnabrück, 14. Juli 2016) Sie können eine Krankschreibung verschicken oder eine Zahnarztrechnung, Fotos für die Gesundheitskarte erstellen und Fragen zur Gesundheit beantworten. Seit dem vergangenen Jahr stellt die Deutsche Gesellschaft für Infrastruktur und Versorgungsmanagement (DeGIV) Gesundheitsterminals in Apotheken und Krankenhäusern auf, die Versicherte mithilfe ihrer elektronischen Gesundheitskarte (EGK) bedienen können.

Zusammen mit der DeGIV haben Hochschule und Universität Osnabrück Mitte Juni begonnen, das Gesundheitsterminal wissenschaftlich zu bewerten. Dabei kooperieren die Forschungsgruppe Informatik unter Leitung von Professorin Dr. Ursula Hübner von der Hochschule und das Fachgebiet New Public Health von Professorin Dr. Birgit Babitsch von der Universität im Rahmen des Gesundheitscampus Osnabrück eng zusammen, um die verschiedenen Aspekte des Terminals zu erforschen. Dabei geht es unter anderem auch um die Frage, ob ein Terminal oder eine App besser geeignet sind, welche Akzeptanz beide Medien finden und wo sie sich ergänzen können.

„Im Gesundheitsterminal gibt es für den Anwender verschiedene Applikationen, unter anderem eine sichere persönliche Gesundheitsakte. Dort kann beispielsweise der Arzt- und Apotheken-übergreifende Medikationsplan digital aufbewahrt werden. Dieser Plan liefert die Grundlage für die Prüfung von unerwünschten Medikationswechselwirkungen“, hebt Hübner einen Vorteil der Terminals hervor.

Die Untersuchungen erfolgen in den Labors der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen, in denen eine realistische Umgebung für beide Anwendungen geschaffen wurde. Damit können die Tests praxisnah durchgeführt werden. Probanden sind Menschen aller Altersgruppen, Frauen wie Männer sowie Personen mit unterschiedlicher Affinität zu digitalen Medien.

„Wir freuen uns auf die Ergebnisse einer Untersuchung, die bislang in Deutschland einmalig ist“, so Professor Babitsch und Professor Hübner. „Denn, gesicherte Aussagen über die Effekte von Gesundheitsterminals gibt es bislang nicht. Auch mit dem Thema 'der Patient als Manager seiner Gesundheitsdaten' stehen wir damit weit vorne.“

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Ursula Hübner
Medizinische und Gesundheitsinformatik und Quantitative Methoden

Telefon: 0541 969-2012
E-Mail: u.huebner@hs-osnabrueck.de

Von: Isabelle Diekmann / Ursula Hübner

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