„Stehend auf den Schultern von Riesen“ Mittwoch, 12. Februar 2025

Hochschule Osnabrück feiert Abschluss des PROFHOS-Jahrgangs 2023. Neun Professor*innen haben das Programm erfolgreich abgeschlossen.

Ein persönlicher Einblick in das Zertifikatsprogramm für neuberufene Professor*innen

Vor Kurzem feierte die Hochschule den erfolgreichen Abschluss des PROFHOS-Jahrgangs 2023. Neun Professor*innen konnten nach anderthalb Jahren umfassender Weiterbildung und Vernetzung ihre Zertifikate in Empfang nehmen. Die feierliche Übergabe der Urkunden fand in Anwesenheit von Hochschulpräsident Prof. Dr. Alexander Schmehmann, der Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Katrin Loer, sowie Maja Laumann, Leiterin des Geschäftsbereichs Personalentwicklung, statt.

„Mit PROFHOS bieten wir ein bereichsübergreifendes Programm, das nicht nur den Einstieg in die Hochschullehre erleichtert, sondern auch die Entwicklung der Lehrpersönlichkeit und das Kennenlernen der Kolleg*innen fördert. Das Programm trägt wesentlich zur Qualität der Lehre an der Hochschule Osnabrück bei“, betont Loer.

Das Zertifikatsprogramm PROFHOS wurde 2009 ins Leben gerufen und richtet sich an neuberufene Professor*innen. Ziel des Programms ist es, die Lehrkompetenzen der Teilnehmenden gezielt weiterzuentwickeln sowie den Aufbau eines interdisziplinären Netzwerks innerhalb der Hochschule zu fördern. PROFHOS setzt sich aus drei zentralen Bausteinen zusammen: praxisorientierte Workshops zu grundlegenden didaktischen Methoden, kollegiale Hospitationen in Tandems und Lehrcoachings. Die Teilnehmenden schätzen insbesondere die Möglichkeit, über Fakultätsgrenzen hinweg wertvolle Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen auszutauschen.

Wie hilfreich das Programm für Neuberufene ist, schildert Prof. Dr. Enno Ruppert, Absolvent des Jahrgangs 2023, im Interview:

Wie haben Sie den Einstieg als Professor*in an der Hochschule Osnabrück erlebt und wie hat PROFHOS Sie dabei unterstützt?

„Es gibt ja nicht so viele Momente im Leben, wo man nochmal mit einer ganz neuen Aufgabe anfängt; und so war der Einstieg an der Hochschule Osnabrück für mich – eine neue Aufgabe, ganz viele neue Erfahrungen, viele Ups, natürlich auch ein paar Downs. Dabei hat mich PROFHOS sehr unterstützt, indem man so nach dem alten wissenschaftlichen Credo `stehend auf den Schultern von Riesen´ durch die Zeit gegangen ist. Die Riesen waren teilweise die Peers, die ihre Erfahrungen mitgebracht haben. Die Riesen waren teilweise die Dozierenden, die ihre Kenntnisse, ihre Tipps mit auf den Weg gegeben haben.“

Wenn Sie auf die letzten 1,5 Jahre zurückblicken: Was war für Sie der größte Gewinn aus PROFHOS?

„Ich glaube den größten Gewinn kann man den Prozess nennen: Teil einer Gruppe zu sein, die sich auf der gleichen Reise wie man selbst befindet.“

Welche Inhalte oder Angebote des Programms waren für Sie besonders hilfreich?

„Es fällt mir schwer, da etwas Kleines, Konkretes herauszugreifen. Ich glaube, es ist eher das Gesamtpaket. Teilweise brauchte man die harten Fakten, zum Beispiel: ‚Wie prüfe ich richtig?‘  Teilweise sind es mehr die Überblicke: ‚Wie funktioniert dieser Kosmos Hochschule?‘ Teilweise waren es die Erfahrungen aus der Gruppe heraus: ‚Welche ähnlichen Situation haben sich gestellt, die man selber vor dem Bug hat?‘“  

Gibt es einen besonderen Moment oder eine Erfahrung während des Programms, an die Sie sich gerne zurückerinnern?

„Ja, tatsächlich. Schon beim ersten Workshop stellte sich am Ende zusammenfassend die Aufgabe, einen kurzen Text in Form eines japanischen Haikus zu schreiben, und da hatte ich aufgeschrieben: ‚Ich bin angenehm ermattet.‘ Und das passt so für das ganze Programm – es war durchaus anstrengend, zeitlich teilweise herausfordernd, aber auf eine unwahrscheinlich angenehme, bereichernde Weise.“

Welche Empfehlung geben Sie zukünftigen Teilnehmenden, um das Beste aus dem Programm herauszuholen?

„Zwei Punkte würde ich da gerne machen. Erstens: Manchmal wird es sich anfühlen wie noch ein Termin, noch eine Aufgabe. Aber man holt so viel mehr aus dem Programm heraus, als man zeitlich hineinsteckt, dass es sich immer lohnt, teilzunehmen. Zweitens: Offen sein. Sich öffnen zum einen für den Input, den man bekommt, zum anderen aber auch vielleicht mal die eigene Unsicherheit zu offenbaren, das offene Ohr für die Gruppe zu haben. Man kann selbst viel mitgeben. Man kann selbst viel mitnehmen.“
 

„PROFHOS ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Personalentwicklungsstrategie und ein wichtiger Beitrag, um neue Kolleg*innen mit an Bord zu nehmen, nachhaltig zu unterstützen und zu integrieren“, ergänzt Laumann.

Die Hochschule Osnabrück ist stolz darauf, mit diesem Programm mittlerweile rund 200 Professor*innen begleitet zu haben, was etwa zwei Drittel aller derzeit an der Hochschule tätigen Professor*innen entspricht. Zu Beginn des Wintersemesters dieses Jahres wird der 16. PROFHOS-Durchgang starten, der 15. läuft aktuell.


Weitere Informationen
Helena Köhler
Personalentwicklung
0541 969-7174
h.koehler@hs-osnabrueck.de

 

Von: Sandra Schwarze