Intelligent Pendeln auf der Fachtagung „AnoSiDat“ Dienstag, 21. Mai 2024

Die Teilnehmenden auf der AnoSiDat (Foto: Finja Kösters, Hochschule Osnabrück).

Projekt stellt sich und seine Arbeit vor

Für die Fachtagung "Anonymisierung für eine sichere Datennutzung" sind die Projektpartner*innen des Projektes Intelligent Pendeln (IIP) nach Lübeck gereist. An der vom Forschungsnetzwerk Anonymisierung organisierten Tagung nahmen etwa 200 Forschende und Interessierte teil und präsentierten über zwei Tage hinweg Erkenntnisse und Innovationen, wobei neben dem IIP-Projekt vier weitere Kompetenzcluster und 17 Projekte vertreten waren.

Die Tagung behandelte verschiedene Themenbereiche, neben intelligenter Verkehrssteuerung und -planung auch den Schutz sensibler Daten wie Patienteninformationen und persönliche Daten im Bereich Smart Home. Die Fachtagung begann mit einer Videobotschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger. „Daten sind die Grundlage unserer digitalen Gesellschaft. […] Dafür ist ein möglichst vertrauensvoller Umgang mit Daten notwendig. Riesige Datenschätze liegen derzeit brach, Anonymisierung kann das ändern [...] Sie wird uns helfen, unsere Datenschätze zu heben", hofft Stark-Watzinger. Unstrittig dabei sei, dass personenbezogene Daten eines besonderen Schutzes bedürfen. "Nur so behalten wir unsere Freiheit und das Recht auf Privatheit im digitalen Raum – beides wertvolle Güter", sagt die Ministerin.

Anschließend präsentierten sich die fünf Cluster des Forschungsnetzwerks. Für das IIP-Kompetenzcluster übernahmen Prof. Dr. Clemens Westerkamp von der Hochschule Osnabrück und Jan-Hendrik Worch von den Stadtwerken Osnabrück diese Aufgabe. Danach ging es tiefer in die Themengebiete der einzelnen Projekte und die einzelnen Forschungsergebnisse. Ein Highlight des IIP-Projekts war ein Fahrrad, das mit einer Sensorbox am Gepäckträger ausgestattet ist, und das viele Daten über den Verkehrsfluss, den Fahrbahnuntergrund und die Luftqualität aufzeichnet. Anhand der Daten kann beispielsweise die Ampelsteuerung verbessert werden, um Staus zu reduzieren. In Münster wird die Sensebox bereits eingesetzt.

In interaktiven Workshops wie zum Beispiel „Detektive in der Stadt: Kommst du den (anonymisierten) Pendlern auf die Spur?“ konnten die Teilnehmenden ihr Wissen vertiefen, Ideen austauschen und gemeinsam neue Perspektiven für die sichere Datennutzung entwickeln. Weitere Workshops zu den Themen „sensorgestützte Verkehrssimulation“ und „Anreizsysteme im Kontext der Gemeinwohlökonomie“ zeigten das Potenzial für eine projektübergreifende Erforschung der Anonymisierung in der Mobilität auf. Iotec und die Stadtwerke Osnabrück zeigten Start-Ups und kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) die Potenziale intelligenter Sensorik und urbaner Datenplattformen auf.

Bei der Fachtagung wurde deutlich, dass Anonymisierungstechnologien notwendiger denn je sind, gerade mit Blick auf die Dynamik im Bereich der Künstlichen Intelligenz. Anonymisierung kann helfen, Mobilitätsdaten zur Verkehrsverbesserung verfügbar zu machen. Dabei wird die Privatsphäre der Nutzer*innen geschützt. So trägt die Arbeit des Forschungsnetzwerks Anonymisierung entscheidend dazu bei, dass die weitere Technikentwicklung auf Basis europäischer Werte geschieht.

Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Webseite der Hochschule zu finden.