Student der Hochschule Osnabrück gewinnt Hochschulpreis der Niedersächsischen Akademie Ländlicher Raum Donnerstag, 22. Juli 2021

Die Preisträger und Preisträgerinnen des ALR Hochschulpreises 2020 mit Bernd-Rüdiger Beitzel, Vorsitzender ALR (2. v. l.), Birgit Honé, Niedersächsische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung (4. v. l.), Juryvorsitzende Dr. Sylvia Herrmann (2.v.r.), Florian Eckhardt (Gewinner des ersten Preises, (1.v..r.); Foto: Hubertus von Dressler

Florian Eckhardt, Student der Landschaftsarchitektur, thematisiert in seiner Bachelorarbeit „Landwirtschaft im Klimawandel“ ein hochaktuelles Thema und arbeitet dabei konkrete Lösungen heraus.

(Osnabrück, 22. Juli) Das Hochwasser in großen Teilen Deutschlands hat den Druck in der Diskussion über den Klimawandel aktuell deutlich erhöht. Doch an der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück nehmen Strategien zur Anpassung an zunehmende Hitze, an Dürre und an Starkregen bereits seit Jahren einen besonderen Stellenwert in Lehre und Forschung ein. Beispielsweise Florian Eckhardt, Student der Landschaftsarchitektur an der Hochschule Osnabrück, der in seiner Bachelorarbeit die wichtige Rolle der Landwirtschaft beleuchtet und dafür nun ausgezeichnet wurde.

Landschaft wird durch die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen sehr unterschiedlich wahrgenommen. Für die einen ist sie vor allem Erholungsraum oder Lebensraum von Tieren und Pflanzen, für die Landwirtschaft vor allem Produktionsstandort und Eigentumsfläche. Das führt häufig zu Konflikten. Eckhardt hat eine integrierende Sichtweise in seiner Bachelorarbeit „Landwirtschaft im Klimawandel“ eingenommen und erhielt nun den Hochschulpreis der Niedersächsischen Akademie Ländlicher Raum. Eckhardt untersuchte in seiner Arbeit, welche konkreten Folgen der Klimawandel auf die Landwirtschaft im Landkreis Osnabrück hat und arbeitete anschließend heraus, welche Möglichkeiten es gibt, diesen entgegenzuwirken. Parallel führte Eckhardt eine Umfrage unter Landwirtinnen und Landwirten durch, um herauszuarbeiten, welche Folgen des Klimawandels bereits spürbar sind und wie die Bereitschaft ist, Gegenmaßnahmen einzuleiten. „Die Breite des gewählten Ansatzes, die Bewältigung verschiedener methodischer Arbeitsweisen und die dabei erzielte Qualität der Ergebnisse ist für eine Bachelorarbeit absolut ungewöhnlich“, lobt Prof. Hubertus von Dressler, Professor für Landschaftsplanung und Landschaftspflege, der die Bachelorarbeit betreute. Eckhardt, der inzwischen den Master Landschaftsarchitektur an der Hochschule Osnabrück studiert, setzte sich unter anderem gegen weitere Bachelor- und Masterarbeiten sowie eine Dissertation mehrerer niedersächsischer Universitäten und Hochschulen durch.

Perspektivwechsel ermöglicht differenziertere Lösungsansätze

Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass der Klimawandel bereits jetzt in der Landwirtschaft deutlich erkennbar ist und schnellstmöglich gegengesteuert werden muss. Die Bereitschaft der teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte ist vorhanden und es gibt auch Möglichkeiten den Auswirkungen entgegenzuwirken. Eine Möglichkeit ist, einen gezielten Humusaufbau im Boden zu fördern. Gleichzeitig gibt es aber auch noch Barrieren, die überwunden werden müssen. Hierzu zählen neben finanziellen Aspekten beispielsweise auch die Konkurrenz um das Grundwasser, das zum einen zur Beregnung und zum anderen für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung genutzt werden soll. Ein wichtiger Schritt wäre es zunächst, eine politische Grundlage zu schaffen: Die vorliegenden Strategien und Maßnahmen müssten umgesetzt werden, fordert Eckhardt.  
Eckhardt, der sehr aktiv in der Landschaftsplanung ist und ein großes Interesse an nachhaltigen Themen hat, möchte mit seiner Arbeit die Bedeutsamkeit der Landwirtschaft unterstreichen: „Die Flächen sind sehr agrarisch geprägt und dementsprechend besteht hier ein großes Potenzial, für Nachhaltigkeit zu sorgen. Außerdem möchte ich dafür sensibilisieren, dass die Landwirtschaft einen ganz wichtigen Beitrag zur Lebensmittelversorgung beiträgt – weltweit und auch regional.“ Gleichzeitig betont Eckhardt aber auch, dass die Lösungen nicht nur seitens der Landwirtschaft kommen können, sondern die Herausforderung nur interdisziplinär zu bewältigen ist. Beispielsweise muss es zukünftig möglich sein, das Wasser in der Landschaft zu halten, sodass mehr Akteurinnen und Akteure hiervon profitieren. 

 
Mit dem Hochschulpreis werden hervorragende Bachelor-, Master- oder Studienarbeiten sowie Dissertationen ausgezeichnet. Der Anspruch an die Beiträge ist, dass sie sich kreativ mit aktuellen und perspektivischen Herausforderungen in ländlichen Städten, Gemeinden und Regionen auseinandersetzen.

Von: Ronan Morris