Vielfalt als Schlüssel zum Erfolg Montag, 29. September 2025

Der diesjährige Campus im Dialog beleuchtete die Rolle der Frauen in der Digitalisierung. Bild: Hochschule Osnabrück

"Campus im Dialog" thematisiert die Rolle von Frauen in der Digitalisierung

„Vielfalt ist der Schlüssel für Innovation und erfolgreiche Digitalisierung“, lautete eine der zentralen Botschaften bei der diesjährigen Ausgabe von “Campus im Dialog” am Campus Lingen der Hochschule Osnabrück. 

Unter dem Titel “Vielfalt als Schlüssel zum Erfolg – wie Frauen die Digitalisierung prägen” kamen Expertinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kommune zusammen, um die Zukunft der Digitalisierung mit den rund 50 Teilnehmenden zu diskutieren. Durchgeführt wurde der Abend in Kooperation mit der Stadt Lingen, bp Lingen, dem GROWTH Projekt sowie dem Niedersachsen-Technikum der Hochschule Osnabrück.

Bewusstsein schaffen

“Als Wissenschaftlerin aus dem MINT-Bereich freut es mich sehr zu sehen, dass sich für unsere Veranstaltung so viele Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen auf den Weg gemacht haben, um die Vielfalt der Digitalisierung zu zeigen und zu diskutieren”, betonte Dekanin Prof. Dr. Liane Haak in ihrer Begrüßung. Gleichzeitig brauche es weitere Schritte, damit Frauen digitale Technologien nicht nur im Alltag einsetzen, sondern auch die Chancen für den Beruf und in der Karriere konsequent ausschöpfen können. 

“Campus im Dialog soll genau dafür ein Bewusstsein schaffen und sichtbar machen, dass hier noch viel Potenzial besteht.” Oberbürgermeister Dieter Krone hob hervor, wie stark die Perspektive von Frauen die Digitalisierung bereichern könne, und sah Mut und Selbstbewusstsein als entscheidende Faktoren für die Zukunft.

Impulsvortrag zur Zukunft der Digitalisierung

Für einen inspirierenden Auftakt sorgte Prof.in Dr. Vera Kristina Lenz-Kesekamp, Präsidentin der Euro FH Hamburg. Sie machte deutlich, wie Frauen die Bildung der Zukunft gestalten können im Spannungsfeld zwischen Innovation, Transformation, Profession und dem Blick auf die nächste Generation.

In der anschließenden Podiumsdiskussion mit interaktiver Fragerunde betonte unter anderem Caroline Wille (Bude 22), dass Vielfalt keine Option, sondern Voraussetzung für nachhaltige digitale Innovation sei. Frauen brächten andere Perspektiven und Lösungswege ein – genau das sei notwendig, um Technologien zu entwickeln, die für alle funktionieren. “Digitalisierung braucht Empathie, Kreativität und Mut – Eigenschaften, die Frauen häufig besonders stark mitbringen”, so Wille. 

Dr.in Frederike Carl (Hochschule Osnabrück) stellte heraus, dass Strukturen, in denen Frauen in Führungsrollen sichtbar seien wie beispielsweise in nordischen Ländern, sich nicht nur auf Innovation, Wirtschaftskraft auswirke, sondern auch das gesellschaftliche Miteinander positiv beeinflusse. 

Unternehmen zukunftsfähig machen

Das unterstrich auch Dr.in Asli Nau (bp Raffinerie Lingen). “Wer Vielfalt lebt, gestaltet Fortschritt aktiv mit.” Unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen würde es ermöglichen, kreative Lösungen zu entwickeln, technologische Veränderungen effektiv zu gestalten und Unternehmen zukunftsfähig zu machen. Für Dr.in Hanna Wüller (Hochschule Osnabrück) sei es wesentlich, das gesamte Phänomen bei der Gestaltung von Digitalisierung zu betrachten. “Pflege kann genau das, sie nimmt Patient*innen in den Blick und denkt Lösungen aus dieser Perspektive. Damit Technik entwickelt wird, ist es wesentlich die Kompetenzen zu nutzen”, so Wüller.

Die Veranstaltung zeigte zudem, dass Digitalisierung nur im Miteinander gelingt. Teilnehmende berichteten, wie ermutigend es sei, erfolgreiche Vorbilder zu hören und zu erkennen, dass viele Frauen im MINT-Bereich ähnliche Erfahrungen teilen. Das mache deutlich, dass zwar noch einiges zu tun sei, gleichzeitig aber schon große Fortschritte sichtbar würden.

Chancen nutzen

“Ich habe mitgenommen, dass es wichtig ist, Mut zu machen, die Menschen dort abzuholen, wo sie stehen und Ängste zu nehmen”, so Nina Peuckert, Projektmanagerin für Bildung und Fachkräfte bei der Wirtschaftsvereinigung Grafschaft Bentheim. So könne man die Chancen von Vielfalt in allen Bereichen konsequent nutzen.

Die Organisatorinnen zogen am Ende der Veranstaltung ein positives Fazit. “Campus im Dialog” habe erneut eine Plattform für Inspiration, Austausch und gemeinsames Weiterdenken geboten und herausgestellt, wie stark Frauen die Digitalisierung bereits prägen und welche Potenziale in einer vielfältigen Zukunft stecken.

Von: Miriam Kronen / Peter Pistorius

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