Good Practice Beispiel: Programm Mentoring.INTERKULT der Hochschule Osnabrück von der UNESCO ausgewählt Donnerstag, 11. Dezember 2025

Das Programm Mentoring.INTERKULT der Hochschule Osnabrück wurde als eines von 15 innovativen Good-Practice-Beispielen von der UNESCO IESALC und Lumina Foundation ausgewählt.

Benachteiligung von Studierenden mit geringem Einkommen, Behinderung, Fluchthintergrund oder indigener Abstammung – mit Blick auf diese vier Aspekte hat das UNESCO Institute of Higher Education (IESALC) mit Unterstützung der Lumina Foundation weltweit Unterstützungsangebote an Universitäten geprüft. 15 aus über hundert Programmen wurden als Good-Practice-Beispiele ausgewählt und in zwei Publikationen der UNESCO Digital Library vorgestellt. Mit dabei: die Hochschule Osnabrück mit dem seit 2020 bestehenden Programm Mentoring.INTERKULT. 

Mentoring.INTERKULT für einen fließenden Übergang in den Arbeitsmarkt 

Das Programm Mentoring.INTERKULT ist seit 2020 eine Antwort auf den Fachkräftemangel und den steigenden Bedarf der Unternehmen an Innovation und Flexibilität. Es bietet internationalen Studierenden und Studierenden mit Migrationsgeschichte die Möglichkeit, einen Fuß in die Tür des deutschen Arbeitsmarkts zu bekommen, und gleichzeitig regionalen Unternehmen die Chance, genau die Fachkräfte kennenzulernen, die sie benötigen.

Das Programm startet jährlich im Oktober und läuft über neun Monate, in denen die Studierenden die Möglichkeit haben, an Bewerbungstrainings und Workshops zum Sicheren Auftreten und Empowerment teilzunehmen, sich mit ihren Mentor*innen aus regionalen und überregionalen Unternehmen auszutauschen und erste Netzwerke im deutschen Arbeitsmarkt zu knüpfen. Mit Erfolg: Etwa die Hälfte der teilnehmenden Mentees konnte sich schon während des Programms einen Praktikumsplatz sichern und vielen gelingt nach dem Studium ein reibungsloser Übergang in den Arbeitsmarkt.

Dabei erfreut sich das Programm jährlich einer steigenden Resonanz – sowohl an internationalen Studierenden mit der Absicht, nach dem Abschluss in Deutschland zu arbeiten, als auch an Unternehmen, die ihre Teilnahme als Chance sehen, engagierte Fachkräfte zu gewinnen. Mittlerweile haben am Programm insgesamt 82 Studierende aus 41 Herkunftsländern sowie 45 Unternehmen mit 52 Mentor*innen teilgenommen.

Das Programm wird aus Geldern des vom DAAD geförderten FIT-Projekts (Förderung internationaler Talente zur Integration in Studium und Arbeitsmarkt) finanziert, und kann bis Ende 2028 weitergeführt werden.

„Chancengerechtigkeit ist eines der erklärten Ziele der Hochschule Osnabrück“, sagt Dr. Patricia Gozalbez Cantó. „Mentoring.INTERKULT ist mit seiner Gründung 2020 einer unserer Vorreiter bei der Unterstützung internationaler Studierender und Studierender mit Migrationsgeschichte. Wir freuen uns sehr, dass wir damit nicht nur bei Studierenden und Unternehmen Anklang finden, sondern auch die UNESCO IESALC überzeugen konnten und hoffen darauf, das Programm dauerhaft in das Angebot der Hochschule eingliedern zu können.“

Mentoring.INTERKULT wird aktuell im Rahmen des vom DAAD geförderten FIT-Projekts (Förderung internationaler Talente zur Integration in Studium und Arbeitsmarkt) durchgeführt, an dem auch das Center for International Students (CIS) und die Hochschulförderung beteiligt sind.

Weitere ausgezeichnete Projekte

Die Fallstudie des UNESCO IESALC und der Lumina Foundation wurde durch einen öffentlichen Aufruf sowie Online-Suche und durch direkte Referenzen von einigen der kontaktierten Universitäten durchgeführt.

Aus über hundert Angeboten weltweit wurde zunächst eine Vorauswahl getroffen, um dann 15 Angebote verteilt auf vier Kernbereiche als Good-Practice auszuzeichnen. Die ausgewählten Programme zeichnen sich dabei durch einen zielgerichteten, umfassenden Charakter und innovativen Ansatz aus. Sie umfassen ein breites Spektrum an Aktivitäten wie arbeitsintegriertes Lernen, Mentorenschaften, Karrieremessen und Partnerschaften mit Arbeitgeber*innen.

Die Hochschule Osnabrück steht als Hochschule daher neben der RWTH Aachen, der Dominican University in Illinois, USA, sowie dem Science Po in Paris, Frankreich, als Best Practice für die Unterstützung von Studierenden mit Fluchthintergrund. Weitere Auszeichnungen gingen z.B. an die University of Edinburgh in Schottland, die Monash University in Australien und die University of British Columbia in Kanada. Die Hochschule Osnabrück ist eines von insgesamt nur zwei Beispielen aus Deutschland. 

Der UNESCO-Bericht deckt eine Beschreibung der Programme sowie Herausforderungen und Zukunftsperspektiven ab und soll somit anderen Hochschulen weltweit als Inspiration für eigene Unterstützungsangebote dienen. 

UNESCO Institute of Higher Education und die Lumina Foundation

Das UNESCO Institute of Higher Education (IESALC) ist die einzige Institution innerhalb der UNESCO und des Systems der Vereinten Nationen, die sich ausschließlich mit der Hochschulbildung befasst. Es unterstützt die Mitgliedstaaten bei der faktenbasierten Politikgestaltung, fördert die Vernetzung und setzt sich für Veränderungen ein, um Fortschritte in der Hochschulbildung in verschiedenen Schwerpunktbereichen zu fördern.

Die Lumina Foundation ist eine unabhängige, private Stiftung in Indianapolis, die sich für den Zugang zu und die Möglichkeit auf (Hochschul-)Bildung aller Menschen einsetzt.

 

Weitere Informationen
Dr. Patricia Gozalbez Cantó
E-Mail: mentoring.interkult@hs-osnabrueck.de
Telefon: 0541 969-7213

Jana Sponbiel
E-Mail:  mentoring.interkult@hs-osnabrueck.de
Telefon: 0541 969-7162

 

 

Von: Kathrin Gottlieb