Stärkung der onkologischen Pflegeforschung Donnerstag, 12. Juni 2025

Geleitet wird das neue Forschungsprojekt PoWEr von Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Sara Marquard. Marquard ist Expertin für Onkologiepflege an der Hochschule Osnabrück und leitet stellvertretend das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP). Foto: Hochschule Osnabrück

Forscherin der Hochschule Osnabrück erhält vom BMFTR rund 1 Million Euro für Projekt zur Weiterentwicklung der Onkologiepflege

In Deutschland erkranken jährlich rund 500.000 Menschen neu an Krebs. Insgesamt sind 4,5 Millionen Menschen von einer Krebserkrankung betroffen. Spezifische und hochkomplexe Krankheitsverläufe sowie Zusammenhänge mit anderen chronischen Erkrankungen wurden hierzulande bislang nicht systematisch aus pflegewissenschaftlicher Perspektive empirisch untersucht.

Diesem Themenfeld widmet sich das neue Forschungsprojekt „Pflegebedürftigkeit und onkologische Erkrankungen: Theoretische und methodische Weiterentwicklung zur Etablierung der Pflegeforschung in Deutschland“, kurz PoWEr, der Pflegewissenschaftlerin Prof. Dr. Sara Marquard von der Hochschule Osnabrück. Es wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), aus der BMBF-Bekanntmachung und Förderlinie zur Stärkung der Pflegeforschung, mit rund 1 Million Euro, über eine Laufzeit von zunächst drei Jahren gefördert.

Entwicklung und Etablierung der Onkologiepflege

„Wir verfolgen mit dem Projekt ein übergeordnetes Ziel, nämlich den Aufbau einer pflegewissenschaftlichen Infrastruktur, damit die systematische Bearbeitung wichtiger onkologischer Forschungsfragen überhaupt möglich wird und sich die Onkologiepflege in Deutschland weiterentwickelt. Hier gibt es noch viel zu tun, wir leisten mit unserem Forschungsvorhaben Pionierarbeit, indem wir beispielsweise untersuchen, wie Sekundärdaten unter pflegewissenschaftlichen Gesichtspunkten analysiert werden können und welche ergänzenden Datensätze erforderlich sind, um das Forschungsfeld umfassend zu erschließen“, ordnet Projektleiterin Marquard das Vorhaben in einen größeren Kontext ein.

Auf dem Weg dahin muss ihr Forschungsteam zunächst belastbare Daten sammeln, analysieren und verknüpfen. Außerdem werden theoretische Konzepte und methodische Zugänge identifiziert, diskutiert und gegebenenfalls weiterentwickelt. Und schließlich gilt es die Akteure zu vernetzen und eine onkologische Pflegeforschungscommunity aufzubauen.

Drei Ziele: Versorgungsqualität messbar machen, Guidebook für Pflegeforschung entwickeln, Pflegenetzwerk Onkologie aufbauen

Somit verfolgt Marquard neben dem übergeordneten Ziel, die Onkologiepflege in Deutschland zu stärken und weiterzuentwickeln, drei wissenschaftliche Teilziele: „Erstens möchten wir eine Teiltheorie „Pflegebedürftigkeit und Krebserkrankungen“ entwickeln, die sich mit den Besonderheiten und Herausforderungen in der Pflege von Krebskranken und typischen Verläufen in der Langzeitpflege befasst. Zweitens werden wir ein Guidebook zur Nutzung von Sekundärdaten in der Pflegeforschung“ erstellen, um die Planung und Durchführung von Studien zu erleichtern. Und drittens verfolgen wir den Aufbau eines „Pflegeforschungsnetzwerks Onkologie,“ das verstreute Expertise zusammenführt, international aufgestellt ist und in der Forschung mitdiskutiert.“

Weitere Informationen

Sara Marquard
Professorin für Pflegewissenschaft
E-Mail: s.marquard@hs-osnabrueck.de

Von: Isabelle Diekmann