Theater trifft Wissenschaft – und Euch Freitag, 14. Juni 2024

Im Theaterstück „Angerichtet! - 10 Diskurshäppchen zur Ernährungswende“ der Hochschule Osnabrück werden im Burgtheater Lingen Entwicklungen und mögliche Optionen für unsere Ernährung beleuchtet. Bilder: Hochschule Osnabrück

Theaterstück "Angerichtet! - 10 Diskurshäppchen zur Ernährungswende" im Burgtheater Lingen feiert Premiere

"Nehmen Sie Platz, es ist angerichtet!", lud die Hochschule Osnabrück kürzlich zur Premiere des Theaterstücks "Angerichtet! - 10 Diskurshäppchen zur Ernährungswende" in das Burgtheater des Instituts für Theaterpädagogik in Lingen ein. Das Diskurstheaterstück ist Teil des Projektes "GROWTH - Mit Wissenschaft wachsen. Gemeinsam. Regional." an der Hochschule Osnabrück und wirft in zehn Diskurshäppchen einen wissenschaftlichen Blick auf die Ernährungsverhältnisse von heute sowie die Möglichkeiten der Esskultur von morgen.

In ausverkauftem Haus stellte sich das Theaterensemble gemeinsam mit dem Publikum die Frage, wie die Zukunft des Essens aussehen könnte und beleuchtete Trends der Ernährungs- sowie Lebensmittelbranche. Dabei ging es unter anderem darum, dass unsere Essgewohnheiten das Leben und die Zukunft unseres Planeten beeinflussen. "Es werden die Entwicklungen und mögliche Optionen für unsere Ernährung auf die Bühne gebracht. Denn kaum ein Thema betrifft uns so grundsätzlich. Es verlangt eine neue persönliche Orientierung sowie eine neue wirtschaftliche Ausrichtung in Anbau, Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln. Dazu gibt es viele Positionen", so Prof. Dr. Bernd Ruping, Wissenschaftlicher Leiter des Diskurstheaters GROWTH.

Zukunftsthemen der Region

Das Diskurstheater präsentiere wichtige Zukunftsthemen der Region, um Wissenschaft und Gesellschaft darüber in den Diskurs zu bringen. "So schafft Wissen Theater und Theater Öffentlichkeit für Inhalte, die besprochen werden müssen", verdeutlicht Ruping. Neben gespielten Szenen gehörten auch Teilhabeaktionen mit dem Publikum dazu. "Die Akteure auf der Bühne liefern die Inhalte aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zum Thema Ernährung und spitzen die darin enthaltenen Widersprüche zu, oft bis zur Schmerzgrenze. Diese ästhetische Aufladung zielt auf die Resonanz des Publikums, das sich verhalten soll, und zwar nicht erst im Anschluss, sondern im Stück selbst. Dazu sind drei Diskursforen in die dramaturgische Struktur eingebaut."

In kleinen Gruppen haben die Zuschauenden darin Gelegenheit, ihre Standpunkte vor den dargestellten Problemen und Szenarien zu vertreten und in kleinen Gruppen zu diskutieren. "Ziel ist, dass daraus Forderungen an die Politik abgeleitet werden, die im Stile eines Bürgerforums auf der Bühne artikuliert und, womöglich, an die regionalen Entscheidungsträger weitergeleitet werden", so Ruping.

Wandel gemeinsam gestalten

"Die Hochschule Osnabrück nimmt die Zukunftschancen der Region im Projekt GROWTH in den Blick. Dadurch zeigen wir, was Wissenschaft kann, und wollen den Wandel - unter anderem ausgelöst durch die Ernährungswende - gemeinsam gestalten", so Christina Lobenberg, Projektleiterin GROWTH.

Das Format "Diskurstheater" rund um das Thema Ernährung kam beim Publikum gut an und schaffte es nach der Premiere bis ins Büro der Kulturdezernentin der Stadt Lingen, Monika Schwegmann, die gemeinsam mit der Fachbereichsleiterin Kultur, Vera Bruns, bei der Suche nach Möglichkeiten der regionalen Präsentation von Stück und Anliegen gerne unterstützt.

 

Zum Hintergrund:

Gemeinsam in der Region Osnabrück-Lingen: Wandel durch Teilhabe: Mit dem Projekt „GROWTH“ möchte die Hochschule Osnabrück im Rahmen der Förderlinie „Innovative Hochschule“ des BMBF zur Treiberin für die Veränderungsbereitschaft UND zur Initiatorin der gemeinsamen (ko-kreativen) Gestaltung des notwendigen Wandels hin zu einer resilienten Innovationsregion werden. Das Vorhaben selbst teilt sich in fünf Teilvorhaben auf, die als Bausteine ineinandergreifen. Alle Teilvorhaben haben gemein, dass sie durch neu geschaffene feste, dezentrale Innovationsorte (Innovation!Roots-Orte) den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen und hierdurch die Region  mit wissenschaftlichen Innovationsimpulsen stärken und unterstützen möchten.

Von: Miriam Kronen

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