Osnabrücker Leichtbautage: Branchenübergreifend innovativ Montag, 4. Juli 2016

Hinter dem neuen Rennwagen des Ignition Racing Teams electric der Hochschule Osnabrück stehen (von links) Prof. Dr.-Ing. Bernd Johanning, Prof. Dr.-Ing. Christian Schäfers und Prof. Dr.-Ing. Viktor Prediger, die Veranstalter der Osnabrücker Leichtbautage. Foto: Hochschule Osnabrück/Callidus People-Fotografie

Leichtbaulösungen sind in der Automobilbranche genauso gefragt wie in der Landtechnik. Die Veranstaltung an der Hochschule Osnabrück bringt Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Bereiche zusammen, um die Querschnittstechnologie zu fördern.

Die vierten Osnabrücker Leichtbautage haben erneut gezeigt, wie intensiv zum Thema Leichtbau in Wissenschaft und Wirtschaft geforscht wird und wie groß das Innovationspotenzial in verschiedenen Bereichen der Industrie ist. „Es ist eine besondere Veranstaltung, weil der Leichtbau aus sehr unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird. Die Landtechnik zum Beispiel hat ja eine ganz andere Sichtweise und Herangehensweise als der Automobilbau“, stellte etwa Dr. Benjamin Kraemer fest. Kraemer arbeitet für das Schweizer Spezialchemieunternehmen Sika, das unter anderem in der Entwicklung und Herstellung von Systemen und Produkten für die Bereiche Klebung, Dichtung und Dämpfung im Bau- und Kraftfahrzeugsektor tätig ist. „In dieser Konstellation kenne ich bundesweit kein anderes Treffen im Bereich Leichtbau.“

Die Osnabrücker Leichtbautage bieten Vertreterinnen und Vertretern aus der Automobil- und Landmaschinenindustrie zusammen mit Expertinnen und Experten aus der Werkstoff- und Fügetechnik ein Forum, um Erfahrungen auszutauschen und interdisziplinäre Entwicklungsziele zu definieren. Dass dieses Konzept Anklang findet, bestätigte auch Dr. Volker Paschmann, Senior Specialist Automotive Technologies and Trends, vom Multi-Technologie-Konzern 3M: „Leichtbau ist bei uns ein wichtiges Geschäftsfeld der Zukunft. Es wird oft vergessen, dass über die Automobilbranche hinaus Landmaschinen, Lkw, Schiffe, Busse, Züge und Co. viel schwerer sind und viel mehr Energie benötigen, um sich fortzubewegen." Deshalb sind auch hier Leichtbau-Lösungen von großem Interesse. Die Leistungsfähigkeit moderner Landmaschinen beispielsweise steigt stetig - und damit auch ihr Gewicht. Der Gesetzgeber verlangt aber eine begrenzte Bodenbelastung durch die Wirkung der Landmaschinen. Mit Leichtbaukonstruktionen können günstigere Leistungsgewichte erzielt werden.
 
Zu den Referentinnen und Referenten der zweitägigen Veranstaltung zählte auch Michael Büscher, Leiter Rohbau / Composite der Mercedes-AMG GmbH. Er berichtete zum Thema „Body-in-White of the new AMG GT“ und präsentierte Einblicke in die Leichtbauaktivitäten im Hause AMG.

Gleiches gilt auch für die Mitglieder des Ignition Racing Teams electric der Hochschule Osnabrück. Sie präsentierten die technischen Highlights ihres diesjährigen Rennwagens "IR16 Honey Badger", der mit zahlreichen neuen Entwicklungs-Details aufwarten konnte.

Die Leichtbautage präsentieren unterschiedliche innovative und aktuelle Anwendungs-beispiele, aber auch visionäre Ansätze und Lösungen aus Forschung und Entwicklung. Die Veranstaltung wird vom Kompetenzzentrum Leichtbau, Antriebstechnik und Betriebsfestigkeit, kurz L | A | B organisiert. Das Kompetenzzentrum vereint die klassischen Querschnittstechnologien des Maschinenbaus: Leichtbau, also das L im L | A | B, Antriebstechnik und Betriebsfestigkeit. Gemeinsam bieten die drei Wissenschaftler Prof. Dr.-Ing. Christian Schäfers, Prof. Dr.-Ing. Bernd Johanning und Prof. Dr.-Ing. Viktor Prediger interdisziplinäre Lösungsansätze für Fragen aus der Industrie


Weitere Informationen:
Diana Carl
Kompetenzzentrum für Leichtbau, Antriebstechnik und Betriebsfestigkeit
Tel.: 0541 969-2324
E-Mail: D.Carl@hs-osnabrueck.de

Weitere Informationen zum L | A | B finden Sie unter www.lab-osnabrueck.de .  

Von: Holger Schleper