Hybrid-Vortrag „Gesundheit³ – Digital und KI-gestützt gut beraten?“ Mittwoch, 26. November 2025

von links: Christine Schilke, Annika Griefahn, Moderatorin Kathi Bode, Prof. Dr. Dorothee Straka Foto: Mirko Müller, Hochschule Osnabrück

Auftakt der Wissen-in-Aktion-Woche „Den Essalltag nachhaltig gestalten“ im WABE-Zentrum am 3. November

Zum Auftakt der diesjährigen Wissen-in-Aktion-Woche fand im WABE-Zentrum am 3. November ein Hybrid-Vortrag mit dem Titel „Gesundheit³ – Digital und KI-gestützt gut beraten?“ statt. Interessierte konnten die Veranstaltung sowohl vor Ort als auch online über Zoom verfolgen.

Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Chancen und Potenziale der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und digitalen Tools in der Gesundheitsberatung und -förderung für Verbraucher*innen bietet – und wo zugleich Risiken und Grenzen liegen. Moderatorin Kathi Bode führte dabei über 1,5 Stunden durch ein spannendes Gespräch mit drei Expertinnen aus unterschiedlichen Gesundheitsbereichen.

Annika Griefahn, Physiotherapeutin und Promovendin, betonte die großen Chancen digitaler Versorgungsangebote. Digitale Tools könnten die physiotherapeutische Arbeit zielgerichtet unterstützen, etwa indem sie Fortschritte besser sichtbar machen oder Übungen begleiten.

Christine Schilke, Beraterin und Trainerin im Bereich mentale Gesundheit, hob vor allem den Datenschutz als kritischen Punkt hervor. Während KI-Systeme sensible Gesundheitsdaten speichern und verarbeiten, unterliegen Therapeut*innen einer strikten Schweigepflicht – ein Spannungsfeld, das gut reguliert und transparent gestaltet werden müsse.

Auch im Bereich Ernährung zeigte sich eine Herausforderung: Dorothee Straka ( Professorin für Ernährungskommunikation an der Hochschule Osnabrück) machte deutlich, dass die Quellenlage vieler KI-generierter Ernährungsempfehlungen oft nicht offengelegt wird. Für Verbraucher*innen sei daher schwer zu erkennen, wie fundiert und evidenzbasiert die Empfehlungen tatsächlich sind.

Trotz dieser Risiken waren sich alle Sprecherinnen einig: KI kann ein wertvolles ergänzendes Werkzeug in der Gesundheitsförderung sein – zur Unterstützung, Vor- und Nachbereitung, zur Strukturierung von Beratung oder zur Entlastung von Fachkräften. Entscheidend bleibe jedoch, dass KI die therapeutische Arbeit ergänzt, nicht ersetzt.

Der Vortrag bot viele spannende Impulse, neue Perspektiven und einen lebendigen Austausch zwischen Expertinnen und Publikum – ein gelungener Start in die Wissen-in-Aktion-Woche.