„Ökotrophologie zum Anfassen“ – Aktionstag für Diesterweg-Stipendiaten im WABE-Zentrum – Klaus Bahlsen der Hochschule Osnabrück Donnerstag, 22. Juni 2023

Kinder und ihre Familienangehörigen lernen das Thema Essen und den Umgang damit aus verschiedenen Perspektiven kennen.

Wie lassen sich Lebensmittel optimal lagern, welches Gemüse und Obst ist regional oder wie schmecken Lebensmittel, wenn sie eine andere Farbe haben? Mitarbeitende des Studienbereichs Ökotrophologie der Hochschule Osnabrück beleuchteten mit den Kindern sowie deren Geschwistern und Eltern viele Fragen rund um das Thema Essen. Dabei wurden nicht nur Informationen für den Alltag vermittelt, die Kinder und ihre Familien beteiligten sich auch aktiv an vier verschiedenen Stationen. Der Aktionstag fand im Rahmen des Diesterweg-Stipendiums statt, das von der Stadt Osnabrück und der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung initiiert wurde. Es unterstützt wissbegierige Kinder und ihre Familien mit einem abwechslungsreichen Bildungsprogramm am Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule. „Wir sind froh, dass wir mit unserem Fachgebiet einen Beitrag zu diesem tollen Bildungs-Stipendium liefern können. Wir schätzen besonders, dass nicht nur die Kinder teilnehmen, sondern auch die Eltern und Geschwister, denn so können wir gemeinsam einen Blick auf unser tägliches Essen nehmen“, sagt Prof. Dr. Dorothee Straka, Professorin für Ernährungskommunikation an der Hochschule Osnabrück und wissenschaftliche Leiterin des WABE-Zentrums.

 

Lebensmittelkompetenzen werden an vier Stationen interaktiv vermittelt

 

Zu Beginn erhielten die Teilnehmenden eine kurze Einführung in die Arbeit des WABE-Zentrums. Der Versuchsbetrieb des Studienbereichs Ökotrophologie der Hochschule Osnabrück bietet die Möglichkeit, die Lebensmittelproduktion um Aspekte der nachhaltigen Zubereitung und des bewussten Verzehrs zu erweitern.  
Im Anschluss durchliefen die Familien vier Stationen, bei denen sie sich aktiv beteiligen konnten. Meike Broermann, wissenschaftliche Mitarbeiterin im WABE-Zentrum, und Sibylle Mühlbrodt, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studienbereich Ökotrophologie, organisierten eine Sinnes-Station, bei der die Teilnehmenden unter anderem unlogisch bunt gefärbte Getränke probieren konnten. Zudem lernten sie, wie es sich anhört, wenn jemand in eine Möhre oder Apfel beißt oder wie es sich anfühlt, barfuß über Zapfen oder Holzplanken zu laufen. Mühlbrodt erläutert: „Es ist toll zu sehen, wie begeistert die Kinder und ihre Eltern an allen Stationen mitgemacht haben. Besonders gefreut hat mich, dass alle so experimentierfreudig waren, auch unbekannte und ungewöhnliche Dinge auszuprobieren.“
Bei einer anderen Station ging es um die richtige Lagerung und Verwendung der Lebensmittel, ein Thema zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung aus dem Forschungsprojekt „Lebensmittel fairteilen statt verschwenden“ der Hochschule Osnabrück. Zum Beispiel sollten die Teilnehmenden zuordnen, wie die Lebensmittel in den Kühlschrank sortiert werden sollen, damit sie sich länger halten. Darüber hinaus wurden auch Rezeptvorschläge aus Lebensmittelresten entwickelt.

Bei einem Rundgang durch den Lehr- und Versuchsgarten konnten die Familien Saisonalität und Regionalität hautnah erfahren und über Nachhaltigkeit diskutieren.

Die Teilnehmenden nahmen nicht nur viele Informationen mit nach Hause, sondern auch selbst Zubereitetes: In einer mobilen Küche des IN FORM-Projektes „KlimaFood“ der Europa-Universität Flensburg konnte Pancake-Teig geschüttelt, gebacken und mit regionalen Erdbeeren verkostet sowie Müslimischungen für alle hergestellt werden. Dazu konnten die Kinder speziell entwickelte Spielmaterialien zu Lebensmitteln erproben.


Arzu Gögce, Projektleiterin Diesterweg-Stipendium, freut sich über die Zusammenarbeit zwischen dem WABE-Zentrum und dem Diesterweg-Stipendium: „Für die Kinder und auch die Familien ist der Aktionstag hier sehr besonders, weil das Thema Essen natürlich für alle von Bedeutung ist. Außerdem sind die Tipps hier sehr praxisnah und lassen sich gut in den Alltag integrieren.“

Von: Ronan Morris

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