Mit Sonnenenergie ans Meer Freitag, 11. Juli 2025

Ein jungermann lehnt an einen roten VW-Bulli
Der Maschinenbau-Student machte aus dem nicht mehr fahrtüchtigen T2 ein modernes E-Fahrzeug mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern. (Foto: Hochschule Osnabrück).

Student der Hochschule Osnabrück baut alten VW Bulli zum solarbetriebenen E-Camper um und fährt damit bis nach Kroatien

Ein nostalgischer VW T2, modernste Solartechnik und jede Menge Tüftlergeist: Max Heermann-Többenotke studiert Maschinenbau an der Hochschule Osnabrück und hat aus einem Oldtimer in ein Elektroauto umgebaut – inklusive selbst entwickeltem, ausklappbarem Solardach. Für die Umsetzung seines Prototyps erhielt er Unterstützung vom RISE, dem StartUpLab der Hochschule. Jetzt startet er mit dem solarbetriebenen Bulli in Richtung Kroatien – mit Sonnenenergie und emissionsfrei.

Ein Solardach zum Ausklappen

Der kultige Bulli stammt ursprünglich aus Kalifornien. „Ich habe den über Kleinanzeigen gefunden. Die Karosserie war gut erhalten, doch technisch war das Fahrzeug in keinem fahrtüchtigen Zustand mehr. Es hat über 15 Jahre nur rumgestanden“, sagt der Student, der bereits mehrere Elektro-Umbauten realisiert hat. Er machte aus dem ausgedienten T2 ein modernes E-Fahrzeug: Neue Bremsanlage, überholtes Getriebe, vollständig erneuerte Elektrik – und vor allem: ein leistungsfähiger Elektroantrieb mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern.

Außerdem entwickelte er ein ausziehbares Solardach. Es kann bei Standzeiten ausgeklappt werden und versorgt das Fahrzeug mit Sonnenstrom – damit lassen sich unter optimalen Bedingungen bis zu 150 Kilometer Reichweite am Tag allein durch Solarenergie nachladen.

„Eine Herausforderung war das Lademanagement“, erklärt der Max Heermann-Többenotke. „Ich habe fünf Strings – also Solarpanel-Reihen – verbaut, die bei Teilverschattung automatisch abgeschaltet werden können. Dadurch bleibt die Effizienz des Systems auch bei schwierigen Lichtverhältnissen hoch.“ Für das intelligente System mit Hochvoltspeicher und Spannungsabschaltung gab es keine fertige Lösung – also entwickelte er sie kurzerhand selbst.

Unterstützung aus dem RISE

Das hochschuleigene StartUpLab RISE förderte den Bau des innovativen Solardachs sowohl finanziell als auch technisch. „Das RISE fördert neuartige Prototypen, und so ein ausklappbares Solardach für E-Camper gab es bisher in dieser Form noch nicht“, so der Maschinenbaustudent. „Ich habe dort aber nicht nur praktische Hilfe bekommen, sondern auch viel kreativen Input. Das war ein echter Innovationsraum.“

„Wir freuen uns, intrinsisch motivierte Tüftler- und Gründungspersönlichkeiten wie Max mit Beratung und Ressourcen im RISE zu unterstützen. Es ist inspirierend zu beobachten, wie sie immer wieder aufs Neue mutig sind und in neue Richtungen denken“, sagen Martin Mertes und Jana von Höne, Co-Team-Leitungen des RISE StartUp!Lab.

Mit Bulli und Camper bis nach Kroatien

Das umgebaute Fahrzeug kann per Typ-2-Stecker an öffentlichen Ladesäulen geladen werden kann. Über eine App lässt sich der Ladevorgang aus der Ferne steuern, zusätzlich versorgt ein 6-kW-Wechselrichter unterwegs alle Haushaltsgeräte im Fahrzeug.

Mit seinem Bulli tritt Max Heermann-Többenotke nun die Reise nach Kroatien an – samt Wohnwagen. Auch das sei ein bewusstes Statement, sagt er: „Ich möchte zeigen, dass nachhaltiges Reisen möglich ist – selbst mit Anhänger und komplett emissionsfrei. Das ist technisch heute machbar und kann richtig Spaß machen.“

 

Weitere Informationen

Martin Mertes
RISE Co-Teamleitung – Make!Lab
Hochschule Osnabrück
Telefon: +49(0)541 969- 5337
E-Mail: martin.mertes@hs-osnabrueck.de

Mit seinem selbst entwickeltem ausziehbarem Solardach kann Max Heermann-Többenotke bis zu 150 Kilometer Reichweite am Tag allein durch Solarenergie nachladen (Foto: Hochschule Osnabrück).
RISE, das StartUpLab der Hochschule Osnabrück förderte den Bau des innovativen Solardachs finanziell und unterstützte bei der technische Umsetzung (Foto: Hochschule Osnabrück).
Mit seinem Bulli und Wohnwagen ist der Student jetzt auf dem Weg nach Kroatien – mit Sonnenenergie und emissionsfrei (Foto: Hochschule Osnabrück).

Von: Justine Prüne