Nachhaltigkeit konkret: Forschung trifft Förderung Dienstag, 18. November 2025

Prof. Dr. Dorothee Straka (hintere Reihe, 2.v.l.) und Dr. Sabine Schopp(hintere Reihe, 3.v.l.) mit den Gewinnerinnen des Klaus Bahlsen Preises und den Betreuerinnen.

Im WABE-Zentrum der Hochschule Osnabrück zeigen der Klimapuzzle-Workshop und die Klaus Bahlsen Preisverleihung, wie Wissen Wirkung entfaltet

(Osnabrück, 18. November 2025) Wie sich nachhaltiges Handeln praktisch im Alltag und in der Wissenschaft widerspiegelt, zeigte sich Anfang November im WABE-Zentrum der Hochschule Osnabrück gleich doppelt: beim Abschlussworkshop „Klimapuzzle erleben“ und der anschließenden Verleihung des Klaus Bahlsen Preises 2025. Beide Veranstaltungen verband ein gemeinsames Ziel – Verantwortung zu übernehmen und Zukunft aktiv zu gestalten.


Wie lässt sich Klimaschutz im Alltag konkret umsetzen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Abschlussworkshops des Forschungsprojekts „Klimapuzzle – Nachhaltige Lebensstile im WABE-Zentrum“, die am 6. November im WABE-Zentrum der Hochschule Osnabrück stattfand. Unter der Leitung von Prof. Dr. Melanie Speck wurden in dem Projekt Haushalte aus Osnabrück und Umgebung wissenschaftlich begleitet, um mithilfe des Planspiels „Klimapuzzle“ ihren Alltag klimafreundlicher zu gestalten. Das Klimapuzzle veranschaulicht konkrete, nachhaltige Handlungsoptionen für den Alltag und zeigt deren Potenziale für den Klimaschutz auf. Im Verlauf des Projekts wurden jedoch auch verschiedene Hürden sichtbar, die vor allem durch strukturelle Veränderungen auf lokaler Ebene abgebaut werden können. Die Veranstaltung bot den passenden Rahmen, um die Ergebnisse gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern zu reflektieren und nach Lösungsansätzen zu suchen. Dabei macht die Projektmitarbeiterin Lynn Wagner deutlich: Viele wünschen sich mehr Transparenz und Sichtbarkeit nachhaltiger Optionen im Alltag.

Der Abschlussworkshop bot mit den sehr konkreten Anregungen zur Reflexion einer nachhaltigen Alltagsgestaltung den perfekten Rahmen für die diesjährige Verleihung des Klaus Bahlsen Preises. Das gilt nicht nur für den thematischen Fokus, sondern auch für die Förderung durch die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung. So konnte sich Dr. Sabine Schopp, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung, nicht nur ein Bild von einem erfolgreichen Förderprojekt machen, sondern anschließend selbst den für hervorragende Studienleistungen gestifteten Klaus Bahlsen Preis 2025 an die Gewinnerinnen überreichen. „Unsere Stifter hätten ihre große Freude daran, wenn sie sehen könnten, wir umfassend, professionell und vielseitig ihre Gedanken über ökologischen Landbau und Gesunde Ernährung im WABE-Zentrum bei den Studierenden umgesetzt werden“, sagte Dr. Schopp. “

Sieben Studentinnen aus den Studiengängen „Angewandte Nutztier- und Pflanzenwissenschaften“, „Landschaftsentwicklung“ und „Ökotrophologie“ wurden für ihre jeweilige Studienarbeit ausgezeichnet. 

Katharina Cziborra hat im Rahmen ihrer prämierten herausragenden Masterarbeit 154 Methusalem Apfelbäume durch Praktiker und Fachkräfte des Gartenbaus systematisch erfassen lassen, um eine Datenbank für ganz besonders klimaangepasste Bäume zu entwickeln.
Sophia Maag erzielte mit ihrer methodisch aufwändigen Bachelorarbeit den ersten Platz. Sie befragte Kund*innen zur Präsentation von Lebensmitteln mit noch kurzer Restlaufzeit in 47 Supermärkten, um die Verbraucherkommunikation zu weniger Lebensmittelverschwendung zu verbessern. 
Den zweiten Platz belegte Hanna Niemann mit ihrer Bachelorarbeit zu Ernährungsarmut. Dazu entwickelte sie ein Unterrichtskonzept zur Resilienzförderung in der Haushaltsführung und Stärkung von Alltagskompetenzen von Jugendlichen mit erhöhtem Förderbedarf. 

Mit ihrer Bachelorarbeit zu Bildung für nachhaltige Entwicklung in Großschutzgebieten erreichte Merle Haunhorst den dritten Platz. Hierzu befragte sie 48 Akteure zu ihrer (Umwelt)Bildungsarbeit aus ganz unterschiedlichen bundesweiten Schutzgebieten, wie Nationalparks, Naturparks, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete.

Aileen Bornemann, Natalia Güttler und Nora Köster haben sich experimentell in ihrer gemeinsam erstellten Projektarbeit mit alternativen Lebensmittelverpackungslösungen auf Basis von Gras- und Holzfaser sowie Kartoffelstärke für Brokkoli, Pilze und Toastbrot beschäftigt.

„Mich hat bei den eingereichten sehr fundierten Arbeiten ganz besonders das systematische und zum Teil sehr aufwändige wissenschaftliche und methodische Vorgehen der Studentinnen und Absolventinnen beeindruckt. Dabei haben sie trotz fachlicher Tiefe auch viel Weitblick aus ganz unterschiedlichen Perspektiven bewiesen mit sehr praxisnahen Bezügen zur Nachhaltigkeit, Lebensmittelproduktion bzw. Ernährung.“, erklärt Prof. Dr. Dorothee Straka, Professorin für Ernährungskommunikation. 

 

Hintergrund Klaus Bahlsen Preis 

Seit 2004 prämiert die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung herausragende Studienarbeiten an der Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur der Hochschule Osnabrück sowie aus dem Masterstudiengang Nachhaltige Dienstleistungs- und Ernährungswirtschaft an der FH Münster mit dem Klaus Bahlsen Preis. Die Auszeichnung fördert studentische Einzel- oder Gruppenleistungen, die sich mit Aspekten der Nachhaltigkeit in Ernährungs- und Verbraucherbildung, Lebensmittelproduktion oder regionaler Entwicklung beschäftigen.

 

Von: Dorothee Straka