Photovoltaik und Wärmepumpen lohnen sich Donnerstag, 28. April 2022

Welche Rolle Unternehmen in der Energiewende spielen, wurde auf der Konferenz „RegioPlus“ be-sprochen (v.l.n.r.): Prof. Dr. Tim Wawer (Hochschule Osnabrück), Dirk Kopmeyer (Landkreis Ems-land), Lennart Otten (Otten Kälte Klima Elektro), Mareike Vogt (Fiege), Neele Birnbaum (Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen), Prof. Anne Schierenbeck (Hochschule Osnabrück). Foto: Hochschule Osnabrück

Konferenz der Hochschule Osnabrück zur klimaneutralen Energieversorgung von Unternehmen im Emsland

Rund 70 Personen haben Ende April an der gemeinsamen Konferenz der Hochschule Osnabrück am Campus Lingen und der Energie-Achse Ems „Klimaneutrale Energieversorgung – Herausforderungen und Chancen für Unternehmen im Emsland“ teilgenommen. Auf der Veranstaltung ging es um die Fragen, wie Unternehmen in einem Energiesystem der Zukunft ihre Produktion gestalten und die CO2-Emissionen reduzieren können und welche Lösungen dabei technisch und betriebswirtschaftlich am sinnvollsten sind.

Stand der Energiewende im Emsland

Prof. Dr. Tim Wawer präsentierte den heutigen Stand der Energiewende im Emsland. In dem seit 2019 laufenden Projekt „Regio PLUS“ der Hochschule Osnabrück wurden dazu die Energieerzeugung und der Energieverbrauch des Landkreises bis auf Gemeindeebene analysiert.

„Drei Viertel des gesamten Stromverbrauchs im Emsland kann der Industrie zugeschrieben werden. Dies bietet viel Potenzial, um durch geeignete Effizienzmaßnahmen den Stromverbrauch insgesamt zu senken“, sagt Wawer. Bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien stehe nach Wawers Angaben die Region schon recht gut dar, was auch durch den starken Ausbau von PV-Dachanlagen durch den landwirtschaftlichen Sektor begründet sei.

Es gebe sogar in vielen Bereichen einen bilanziellen Stromüberschuss aus Erneuerbaren. Wawer machte aber gleichzeitig deutlich: „Es gibt noch ein Ausbaupotenzial für Erneuerbare, das genutzt werden kann und sollte. Vor allem sollten die fossilen Energien im Industriesektor schnell substituiert werden.“

Befreiung von fossilen Energien

Prof. Dr.-Ing. Anne Schierenbeck ging in ihrer Präsentation vor allem auf die Frage ein, mit welcher Technologie Unternehmen vollständig dekarbonisiert, also von fossilen Energien befreit, werden können. Dazu gab sie praktische Handlungsempfehlungen.

„Für Gewerbe- und Produktionsunternehmen gilt gleichermaßen, dass sich eine Eigenerzeugung von Strom durch eine Photovoltaikanlage sowie eine Wärmepumpe zur Erzeugung von Niedertemperaturwärme nach heutigem Stand lohnt.“

Lob für das Projekt der Hochschule Osnabrück

Über die wesentlichen Beratungsangebote für Unternehmen informierte Neele Birnbaum von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und gab zudem einen kurzen Überblick über die einschlägigen Förderprogramme auf Bundes- und Landesebene. Mareike Vogt, Absolventin des Lingener Masterstudiengangs „Energiewirtschaft“ und heute im Energiemanagement der Fiege Gruppe tätig, erläuterte in ihrem Beitrag, wie das Logistikunternehmen den Weg zur Klimaneutralität bestreitet und welche Hindernisse und Herausforderungen hiermit verbunden sind.

Der Geschäftsführer von Otten Kälte Klima Elektro, Lennart Otten, hielt den zweiten „Best Practice-Vortrag“ und ging vor allem auf die Aspekte Wärmepumpen, Photovoltaik und Elektromobilität in der Praxis ein. Der Kreisbaurat des Landkreises Emsland, Dirk Kopmeyer, lobte das Projekt, stellte die Wichtigkeit des Themas für das Emsland dar und appellierte an die Studierenden, in diesem Bereich beratend tätig zu werden.