Studierende entwickeln Lösungen für Biotonnenreiniger und Schreit-Öffner Montag, 3. Februar 2020

Präsentation von spannenden Praxisprojekten im Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen“ und „Allgemeiner Maschinenbau“ auf dem Campus Lingen
Bachelorstudierende des fünften Fachsemesters Wirtschaftsingenieurwesen haben im Rahmen der Veranstaltung „Technische Produktentwicklung“ unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Adamek kürzlich Reinigungsmaschinen für Biotonnen entwickelt. In verschiedenen Gruppen konnten die Studierenden ihr studientechnisches Wissen unter Beweis stellen. Den Ausgangspunkt stellte die Herausforderung der Entfernung von Restinhalten von Biotonnen nach der Entleerung durch Entsorgungsunternehmen dar.
„Ziel war die Entwicklung von technischen Lösungen zu dieser Endreinigung, möglichst ohne manuelle Eingriffe“, so Adamek. Das Reinigungsergebnis und der Schutz der Bedienperson vor Verschmutzung standen dabei im Vordergrund. Anhand der Aufgabenstellung wurden ganz unterschiedliche Lösungen entwickelt, um die Biotonnen von Restrückständen zu säubern. Die Ansätze variieren von der Säuberung durch Wasser über Schaber bis hin zu Sand und Nussschalenmehl. Am Ende entstanden innovative Prototypen, welche die Studierenden im praktischen Einsatz präsentierten. Nachfolgende Semester können diese Ideen für ein anschließendes Projekt aufgreifen und weiterentwickeln.
Darüber hinaus konnten Bachelorstudierende des dritten Fachsemesters im Studiengang „Allgemeiner Maschinenbau“, ebenfalls unter der Leitung von Prof. Adamek, ihre erlernten Inhalte beim Bau von sogenannten „Schreit-Öffnern“ praktisch umsetzen. Im Modul „Technische Mechanik III“ hatten sie die Aufgabe, muskelbetriebene Schreitmechanismen zu entwickeln, die Menschen transportieren und gleichzeitig, mittels einer dazu angefertigten Vorrichtung, Flaschen entkorken können.
„Ziel des Projekts war es, Kinematiken besser zu verstehen und selbst konstruieren zu können. Sechs Teams haben sich, in je zwei Gruppen, dieser spannenden Aufgabe gestellt“, so Adamek. Eine Gruppe des Teams entwickelte dabei den Schreiter, während die andere für den Öffnungsmechanismus zuständig war. Am Ende mussten sich die Studierenden innerhalb der Teams über die Schnittstelle beraten, um Schreit- und Öffnungsmechanismen zu verbinden. Insgesamt sind drei „Schreit-Öffner“ entstanden, welche in einem eindrucksvollen Wettbewerb gegeneinander antraten. Auf einer Strecke von 50 Metern mussten die Studierenden die Funktionalität ihres Schreiters unter Beweis stellen und dabei die angebrachte Flasche öffnen.
Die Herausforderung der Verknüpfung von Schreit- und Öffnungsmechanik lag darin, dass die Flasche nicht durch die transportierte Person berührt werden durfte. Somit lag der Fokus auf der Entwicklung einer Maschine mit zwei autarken Mechanismen. Alle drei vorgestellten „Schreit-Öffner“ haben am Ende funktioniert, wobei, in einer knappen Entscheidung, ein Siegerteam gewählt wurde.
„Hervorzuheben ist, dass die Studierenden in diesem Projekt sämtliche erworbene Kenntnisse aus den ersten drei Fachsemestern kombiniert zum Einsatz bringen konnten. Von der Werkstofftechnik über Statik und Festigkeitslehre bis hin zu Maschinenelementen, Fertigungstechnik und Kostenkalkulation wurde alles in der Praxis angewandt“, so Adamek.
Von: Niclas Friederich