Science Media Day 2025 Donnerstag, 11. Dezember 2025, 17:00 Uhr
Wissenschaftsfeindlichkeit & Wissenschaftsfreiheit – Herausforderungen für Journalismus und Wissenschaftskommunikation
| Beginn: | 11.12.2025, 17:00 Uhr |
|---|---|
| Ende: | 11.12.2025, 19:00 Uhr |
Veranstaltungsort:
Caprivilounge, Gebäude CK, Caprivi-Campus HS Osnabrück, Caprivistraße 30A, 49076 Osnabrück
Veranstalter*in / Ansprechpartner*in:
Projekt Growth (veranstaltung@hs-osnabrueck.de)
Haben Sie schon einmal erlebt, dass Ihre Forschung infrage gestellt oder gar angegriffen wurde? Vielleicht in Form eines abfälligen Kommentars, einer E-Mail voller Zweifel oder sogar offener Anfeindungen in sozialen Medien? Damit sind Sie nicht allein! Deshalb widmet sich der Science Media Day 2025 der Frage: Woher kommt diese Wissenschaftsfeindlichkeit und wie können Forschende, Medien und Hochschulen ihr begegnen?
Moderation: Annegret Burkert, Science Media Center Germany (SMC)
Paneldiskussion mit:
- Korinna Hennig; Leiterin des Ressort Wissen beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) sowie Mitglied im Vorstand der Wissenschaftspressekonferenz (WPK)
- Prof. Dr. Rainer Lisowski; Hochschule Bremen, Professur für Öffentliches Management, Dekan der Fakultät Wirtschaftswissenschaften
- Ralf Garten; Vorstand Bundesverband Hochschulkommunikation, Leitung Kommunikation und Marketing Hochschule Osnabrück
Keynotes/Videostatements:
- Julia Wandt; freie Kommunikationsberaterin für Hochschul- und Wissenschaftskommunikation sowie Strategieentwicklung für wissenschaftliche Einrichtungen, Geschäftsführende Gesellschafterin Scicomm-Support
- Ennio Brandt, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW). Promovend zum Thema wissenschaftsfeindliche Diskurse und Desinformation in digitalen Medien. Das Dissertationsvorhaben ist mit den DZHW-Projekten KAPAZ (Kapazitäten und Kompetenzen im Umgang mit Hassrede und Wissenschaftsfeindlichkeit) sowie DiTraP (Disziplinenspezifische Wissenstransferpraktiken) verknüpft, in denen er mitarbeitet.
Forschungsschwerpunkte sind Desinformation, Wissenschaftskommunikation, gesellschaftliche Polarisierung, Intersektionalitätsforschung, Klimaforschung, Populismus und digitale Medien
Im Anschluss Diskussion und Get Together - Jetzt anmelden!
Das Thema:
Wissenschaftsfeindlichkeit ist längst kein Randphänomen mehr. Ob Klimawandel, Migration oder Pandemie – wissenschaftliche Erkenntnisse stoßen zunehmend auf Skepsis, Ablehnung oder gezielte Diffamierung. Populistische Narrative und Desinformation in sozialen Medien tragen dazu bei, dass Vertrauen in wissenschaftliche Institutionen schwindet und Forschende immer häufiger persönlich angegriffen werden.
Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW, 2024) hat fast jede*r zweite Forschende in Deutschland bereits Anfeindungen erlebt – von herablassenden Äußerungen über das Anzweifeln der fachlichen Kompetenz bis hin zu Drohungen und Hate Speech. Diese Angriffe betreffen nicht nur einzelne Wissenschaftlerinnen, sondern gefährden das gesellschaftliche Fundament, in dem Wissenschaft als Grundlage faktenbasierter Entscheidungen eine zentrale Rolle spielt.
Zugleich wird sichtbar, wie bedeutend die Freiheit von Forschung und Lehre ist, die in Deutschland verfassungsrechtlich verankert ist. Wissenschaftliche Erkenntnisse entstehen nicht aus politischem Auftrag oder öffentlichem Druck, sondern auf Basis offener, unabhängiger Forschung. Der Blick in andere Länder – etwa in die USA – verdeutlicht jedoch, dass Einschränkungen wissenschaftlicher Autonomie, politischer Einfluss oder wirtschaftliche Instrumentalisierung reale Risiken darstellen.
Gemeinsam mit der Hochschule Osnabrück als Gastgeber rückt das Science Media Center Germany (SMC) diese Themen in den Mittelpunkt. Das SMC versteht sich als intermediäre Institution zwischen Wissenschaft und Journalismus: Es unterstützt Journalist*innen bei der unabhängigen, qualitätsgesicherten Berichterstattung über komplexe wissenschaftliche Themen, indem es Zugang zu geprüfter Expertise, Kontextwissen und belastbaren Einschätzungen bietet. Das SMC ist Partner im TV 2 Werkstatt Wissenschaftskommunikation im Projekt GROWTH, Förderlinie Innovative Hochschule in Osnabrück.
Der Science Media Day 2025 verfolgt das Ziel, das Phänomen der Wissenschaftsfeindlichkeit sichtbar zu machen, fachlich einzuordnen und in seiner Bedeutung für Wissenschaft und demokratische Öffentlichkeit zu diskutieren. Es sollen Wege aufgezeigt werden, wie Wissenschaft, Hochschulen und Politik ihr begegnen können und welche Rolle unabhängiger Wissenschaftsjournalismus dabei spielt.
Von: Projekt Growth