46 Studierende der Hochschule Osnabrück erhalten StudyUp-Award Montag, 6. März 2023

Bei der offiziellen Preisverleihung kamen Stifterinnen und Stifter zusammen, um gemeinsam mit den Preisträgerinnen und Preisträgern zu feiern.

Insgesamt 26 Unternehmen, Organisationen, Verbände und Stiftungen zeichnen Absolventinnen und Absolventen aus.

(Osnabrück, 6. März 2023) Wie kann der Nutri-Score beim Einkauf helfen? Warum ist es wichtig zu wissen, ob Fledermäuse im Winter aktiv sind und wie sieht ein geeignetes Notfallmanagement im Krankenhaus eigentlich aus? Unter anderem mit diesen Fragen beschäftigten sich Studierende der Hochschule Osnabrück, die nun bei den StudyUp-Awards ausgezeichnet wurden. Die Abschlussarbeiten stehen beispielhaft für die große thematische Bandbreite, die Praxisnähe sowie die gesellschaftliche Relevanz der geehrten Arbeiten. Im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung am Campus Haste der Hochschule Osnabrück übergaben die Stifterinnen und Stifter ihre Auszeichnungen an die jeweiligen Gewinnerinnen und Gewinner. Hochschulpräsident Andreas Bertram dankte allen Beteiligten: „Zum einen gratuliere ich den Studierenden, die mit tollen Arbeiten verdientermaßen einen Award erhalten haben. Gleichzeitig danke ich auch unseren Stifterinnen und Stiftern, die es unseren Studierenden ermöglichen, schon sehr früh praxisnahe Themen zu bearbeiten. Das zeichnet uns als Hochschule für angewandte Wissenschaften aus. Wir sind froh, dass wir schon seit Jahren viele bekannte Gesichter hier sehen und freuen uns natürlich gleichzeitig über die neuen Stifterinnen und Stifter.“

Nutri-Score als Einkaufshilfe im Alltag

„Ich war gerade dabei, meinen Tannenbaum abzuschmücken, als ich von meinem Award erfahren habe. Es war in dem Moment unerwartet, aber ich habe mich natürlich sehr darüber gefreut,“ erläutert Anna Boortz, die für ihre Bachelorarbeit mit dem Thema „Die Gesundheits- und Ernährungskompetenz von jungen Menschen mit einer leichten geistigen Behinderung“ im Studiengang Soziale Arbeit ausgezeichnet wurde. Boortz hat einen zum Teil standardisierten quantitativen Fragebogen genutzt und 40 junge Menschen mit einer leichten geistigen Behinderung befragt. „Bei meinen Befragungen hatte ich eine Flipspackung dabei, weil hier der Nutri-Score abgebildet ist. Ich konnte unter anderem herausfinden, dass diese Farbskala für die Befragten eine gute Orientierungshilfe ist.“ Laut Bootz zeigen die Ergebnisse dieser Arbeit, dass eine Assistenz und Begleitung in einigen Bereich der Gesundheits- und Ernährungskompetenz unerlässlich seien.
Der Nutri-Score ist eine 5-stufige Farbskala, die direkt auf Lebensmittelverpackungen aufgedruckt ist. Hierdurch lässt sich der Nährwert von Lebensmitteln einer Produktkategorie auf einen Blick vergleichen.

Winteraktivität von Fledermäusen nachgewiesen 

Jan Felix Rennack, Masterabsolvent der Landschaftsarchitektur, beschäftigte sich in seiner Masterarbeit mit der Zwergfledermaus. Dabei untersuchte er die Winteraktivität der häufigsten und weit verbreiteten Fledermausart in Deutschland und daraus resultierende Möglichkeiten zur Bestandserfassung. Fledermäuse verstecken sich gerne in Fassaden, sodass sie bei Gebäudesanierungen oder Abrissen gefährdet sind. Normalerweise sollten Behörden im Vorhinein prüfen lassen, ob sich Fledermäuse in den Gebäuden verstecken. Das ist insbesondere im Winter wichtig, wenn Fledermäuse hierzulande Winterschlaf halten und daher noch schlechter in der Lage sind, die Flucht zu ergreifen. Ein Nachweis über Spuren wie Kot ist zu dieser Jahreszeit aber schwierig, da die Tiere dann kaum fressen. „Bislang ist man davon ausgegangen, dass sich Überwinterungsplätze der Zwergfledermaus am besten im Spätsommer feststellen lassen, wenn die Tiere vor geeigneten Quartieren auf und ab schwärmen. Durch eine Methode, die ich in Osnabrück erprobt und weiterentwickelt habe, konnte ich aber bestätigen, dass die Zwergfledermäuse auch im Winter so ein Verhalten zeigen.“ Rennack hatte zuvor bereits durch eine Online-Umfrage ermittelt, dass die Mitarbeitenden von Naturschutzbehörden nicht immer über die Quartiere von Zwergfledermäusen Bescheid wissen. Hier muss aus seiner Sicht bessere Aufklärung geschaffen werden.

Verbesserungspotenziale beim Notfallmanagement im Krankenhaus aufgedeckt

„Ich habe die Daten von Patienten, die im Krankenhaus reanimiert wurden, analysiert und zudem eine darauf zugeschnittene Befragung von Mitarbeitenden mittels Fragebögen durchgeführt“, erläutert Matthias Bünte, der für seine Masterarbeit „Notfallmanagement im Krankenhaus“ ausgezeichnet wurde. Er konnte ermitteln, dass eine Vielzahl an Patientinnen und Patienten zu spät aufgefunden und reanimiert wurden, sodass die Reanimation scheiterte. „Die Befragungen haben unter anderem ergeben, dass teilweise Unsicherheit bei der Einschätzung des Gesundheitszustandes der Betroffenen herrschte. Außerdem auch beim Umgang mit geeigneten Notfallutensilien. Ich konnte in meiner Masterarbeit Lösungsansätze entwickeln, um dies zukünftig zu vermeiden“, sagt Bünte, der seinen Master Versorgungsforschung und -gestaltung erfolgreich an der Hochschule Osnabrück abgeschlossen hat.

Stifterinnen und Stifter aus verschiedensten Branchen unterstreichen thematische Bandbreite

Zu den Stifterinnen und Stiftern gehören Bauunternehmen, Verbände und Institutionen aus dem sozialen Bereich oder privatwirtschaftliche Unternehmen und Stiftungen, wie zum Beispiel der Bund deutscher Landschaftsarchitekten, die Dieter Fuchs Stiftung oder die Gauselmann Group. Zudem gibt es noch Awards, die von einem Zusammenschluss unterschiedlicher regionaler Kommunen vergeben werden. Eine Besonderheit sind die Auszeichnungen für Künstlerinnen und Künstler vom Institut für Musik. Sie wurden dabei nicht für eine Abschlussarbeit ausgezeichnet, sondern für ihre Leistungen auf der Bühne.
„Bei den StudyUp-Awards gibt es keine Rangliste, weil die Abschlussarbeiten thematisch überhaupt nicht miteinander zu vergleichen sind. Unser Ziel ist es vielmehr, dass nach den Awards der Austausch zwischen Studierenden und Stifterinnen und Stiftern bestehen bleibt – viele Beispiele aus den letzten Jahren haben gezeigt, dass uns das gelingt“, erklärt Jan Lukaßen, Leiter Hochschulförderung der Hochschule Osnabrück.

Von: Ronan Morris