„Die Kinder- und Jugendhilfe braucht versierte Fachkräfte“ Freitag, 18. November 2022

Prof. Dr. Christof Radewagen belegt in der Wahl zum „Professor des Jahres“ der Unicum Stiftung den 2. Platz. Die Auszeichnung erhält der Kinderschutzexperte der Hochschule Osnabrück für seine praxisrelevante und abwechslungsreiche Lehre.

Kinderschutzexperte Prof. Dr. Christof Radewagen von der Hochschule Osnabrück belegt 2. Platz bei der Wahl zum Professor des Jahres. Studierende loben seine praxisrelevante Lehre

Im deutschlandweiten Wettbewerb der UNICUM Stiftung „Professor des Jahres“ belegt Prof. Dr. Christof Radewagen von der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule Osnabrück in diesem Jahr einen hervorragenden zweiten Platz in der Kategorie Geistes-/Gesellschafts-/Kulturwissenschaften. Zusammen mit den Kollegen Prof. Dr. Dirk Sauer, der in der Kategorie Ingenieurwissenschaften/ Informatik den Titel „Professor des Jahres 2022“ holte, und Prof. Dr. Heiner Westendarp, mit einem 2. Platz in der Kategorie Medizin/Naturwissenschaften, wurde Radewagen damit für die besondere Güte seiner Lehre und Berufsvorbereitung geehrt. Sehr zu Recht, wie eine kleine, aktuelle Umfrage unter Radewagens Studierenden ergab.

„Greifbare Wissenschaftlichkeit“

„Bisher hatte ich drei Module bei Professor Radewagen und ich habe ihn immer als sehr präsent und wahrnehmbar erlebt. Deshalb freut es mich auch sehr, dass er diese Anerkennung für seine Lehre erhält,“ äußert sich Mia Ohle, Studentin der Sozialen Arbeit im fünften Semester und ergänzt, „er hat mir vermittelt, was es heißt, mit kühlem Kopf und heißem Herz dabei zu sein. Also mit einer großen inneren Zugewandtheit dem Adressaten gegenüber, verknüpft mit einer großen Sachlichkeit.“ Es gelänge Radewagen auch immer wieder den Dualismus von Praxis und Theorie aufzuheben. Daran merke man, dass der Kinderschutzexperte oft bei Jugendhilfeträgern und in unterschiedlichen Sozialräumen unterwegs ist. Er weiß also genau, wovon er spricht. „Ich nenne das mal „greifbare Wissenschaftlichkeit“, fasst Ohle ihre Eindrücke von Radewagens Lehre zusammen.

„Seine Passion für den Kinderschutz hat mich tief beeindruckt“

Kommilitonin Joana Pürwitz ist ebenfalls voll des Lobes und erzählt, „als ich an Professor Radewagens Modul „Hilfe zur Erziehung/Kinderschutz“ teilnahm, hat mich tief beeindruckt, wie sehr er für sein Thema brennt. Er hat die Passion und die Relevanz 1:1 weitergegeben. Mich hat das sehr geprägt, auch mit Blick auf meine spätere Berufswahl. Toll finde ich auch die vielen Praxisbeispiele, die er vermittelt. Sie machen die Praxis erlebbar und vermitteln, wie es dort abläuft.“ Professor Radewagen sei darüber hinaus sehr aktiv als Studiengangbeauftragter. Er informiere die Studierenden stets über Neuigkeiten, Angebote und Entwicklungen, sein Engagement reiche weit über seine Module hinaus.

Praxisbeispiele, Exkursionen und Gespräche mit Akteuren der Berufswelt begeisterten

Weitere Aspekte seiner guten Lehre und des hohen Engagements für die Soziale Arbeit nennt Lena Rüsch, ebenfalls Studentin der Sozialen Arbeit im 5. Semester. „Als Semestersprecherin habe ich mich jedes Semester mit Professor Radewagen zu aktuellen Themen ausgetauscht. Er hatte immer ein offenes Ohr, auch über diese festen Treffen hinaus. Im Modul Kinderschutz haben mich die vielen Praxisbeispiele aus Professor Radewagens bisheriger Arbeit beeindruckt. Dadurch konnte er mich und viele weitere Kommiliton*innen für das herausfordernde Thema begeistern.“ Im Modul Sozialraumorientierung seien die Exkursionen in die Sozialräume sehr spannend gewesen, ebenso der Austausch den Professor Radewagen mit Akteur*innen und ehemaligen Studierenden organisierte, so die Studentin.

„Die Kinder- und Jugendhilfe braucht versierte Fachkräfte“

Und was sagt Professor Radewagen selbst zu seinem Erfolg im Wettbewerb „Professor des Jahres“? „Ich freue mich über diese Auszeichnung. Sie zeigt mir, dass ich die Studierenden mit meiner Lehre offensichtlich erreiche und sie sich auch bei ihrer Kariereplanung gut unterstützt sehen. Mir liegt es sehr am Herzen, ihnen die Kinder- und Jugendhilfe nahezubringen. Gute Lehre bedeutet für mich, dass es uns allen Spaß macht: den Studierenden und mir. Nur so können wir uns intensiv mit den Gegenständen Sozialer Arbeit beschäftigen und Antworten auf vielfältige Fragen entwickeln. In meinen Lehrveranstaltungen versuche ich dafür immer wieder die Theoriediskurse unmittelbar mit der Praxis zu verbinden, um den Studierenden insbesondere den Kinderschutz begreifbar zu machen. Ich möchte sie dafür zu begeistern.“ Die Kinder- und Jugendhilfe ist ein so wunderbares, aber auch anspruchsvolles Handlungsfeld der Sozialen Arbeit. Sie braucht versierte Fachkräfte, die bei allen Belastungen und Herausforderungen nie die Menschen aus den Augen verlieren, mit denen sie arbeiten, führte der Experte weiter aus. Damit die Studierenden gut ausgebildet und vorbereitet in die Praxis gingen, versuche er ihnen ein gehöriges Maß an Handlungssicherheit zu vermitteln und sie für die vielfältigen Facetten einer Kindeswohlgefährdung zu sensibilisieren.

Prof. Dr. Christof Radewagen ist Professor für Handlungstheorien und Methoden der Sozialen Arbeit und Leiter des Kinderschutz-Kompetenzzentrums, außerdem war er Mitglied der Niedersächsischen Lügde-Kommission.

Von: Isabelle Diekmann

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