"Krasse Gefahr" Freitag, 19. Mai 2017

(Von Links) Landrat Reinhard Winter, Dekan Prof. Dr. Thomas Steinkamp, Unternehmer Bernhard Krone, leitende Polizeidirektor Karl-Heinz Brüggemann, Landrat Friedrich Kethorn und Projektverantwortlicher Klaus Wermeling bei der Auftaktveranstaltung der Wanderausstellung.

Campus Lingen Gastgeber der Wanderausstellung der Polizei „abGEFAHRn, wie krass ist das denn?“

 

Lingen 16. Mai 2017: Das Präventionsprojekt „abgefahren, wie krass ist das denn?“ der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim erweitert seine Maßnahmen um eine Wanderausstellung, die am Dienstag auf dem Campus Lingen der Hochschule Osnabrück eröffnet wurde. Die Ausstellung stellt sehr eindringlich dar, wie zu hohes Risikoverhalten, Leichtsinn und Unerfahrenheit zu schweren Verkehrsunfällen führen – häufig auch mit Todesfolge. An 8 Beispielen erzählen Betroffene und Rettungskräfte ihre Geschichten von realen Unfällen aus der Region. In sieben Fällen waren Fahranfänger die Unfallverursacher.

Dies ist auch der Grund, warum die Hochschule Osnabrück die Halle für die Auftaktveranstaltung der Halle zur Verfügung stellt, erklärt Professor Dr. Thomas Steinkamp, Dekan an der Fakultät für Management, Kultur und Technik bei der Eröffnung: „Eine große Anzahl unserer über 2000 Studierenden sind Fahranfänger und damit Zielgruppe der Ausstellung.“

Der leitende Polizeidirektor der Polizeiinspektion, Karl-Heinz Brüggemann, wies auf die Besonderheiten des Projekts hin: „Wir wollen die körperlichen und seelischen Folgen für die Beteiligten zeigen und Betroffenheit erzeugen.“ Mit „abgefahren, wie krass ist das denn“ habe man es geschafft durch viele sehr emotionale Maßnahmen eindrucksvoll junge Fahrer für verantwortliches Fahrverhalten zu sensibilisieren und konnte seit 2014 bereits 12.000 Fahranfänger erreichen.

Neben den Verantwortlichen der Polizei kam Sponsor und Partner der Unternehmer Bernhard Krone zu Wort. Er unterstützt das Projekt schon seit Jahren und berichtet als Unternehmer von seinen Erfahrungen mit tödlichen Unfällen seiner Mitarbeiter. Das erste Mal durch einen Unfall einen Mitarbeiter zu verlieren, war eine der größten Herausforderungen für ihn. „Ich habe größten Respekt vor Ihnen und dem was Sie leisten. Ihren oft auch belastenden Einsätze werden häufig nicht genug gewürdigt.“, lobte Krone die Arbeit der Hilfs- und Rettungskräfte. Einer der Gründe für ihn, dem Projekt auch finanziell Hilfestellung zu geben.

Das Projekt wird auf kommunaler Ebene von allen Seiten unterstützt. Der emsländische Landrat Reinhard Winter richtete ernste Worte an die Gäste. Er sei bestürzt, wie wenig Jugendliche das Angebot eines Fahrsicherheitstrainings nutzten und betonte die Wichtigkeit, die solche Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen haben. Auch der Landrat des Landkreises Grafschaft Bentheim, Friedrich Kethorn, hob noch einmal die Ziele der Ausstellung hervor: „Wenn es durch die Ausstellung nur einen Toten weniger gibt, hat es sich bereits gelohnt.“

Die Auftaktveranstaltung wurde von musikalischen Darbietungen des Polizeimusikorchesters aus Hannover untermalt und endete mit einem Stehcafé zum Austausch zwischen den Verantwortlichen und Interessierten. Die Ausstellung ist bis zum 31. Mai in der Halle auf dem Campus Lingen zu sehen. 

Von: Quentin Zwaneveld