Neues internationales Modul am Campus Lingen Mittwoch, 5. Juli 2023

Studierende aus Lingen und Südafrika führen länderübergreifende Online-Projektarbeit zum Thema Solartechnik durch
Dass Südafrika ein prädestiniertes Land für die Erforschung von Solarenergie ist, weiß Prof. Dr.-Ing. Johannes Koke vom Campus Lingen der Hochschule Osnabrück nicht zuletzt seit seinem Forschungssemester an der Stellenbosch University. Das vergangene Wintersemester verbrachte der Professor für Maschinenbau, insbesondere Verfahrenstechnik, an der südafrikanischen University bei Prof. Craig McGregor in der „Solar Thermal Energy Research Group (STERG)“.
Dabei forschte er im Bereich „Solarthermische Prozesswärme für die Getränkeindustrie“ und nutzte seinen Aufenthalt auch, um neue Formate der akademischen Zusammenarbeit in der Lehre und im Studium auszuloten sowie vorzubereiten. Dabei ist ein neues länderübergreifendes Format entstanden, welches in diesem Sommersemester durchgeführt wurde.
„Wir haben erstmals das Format `Collaborative Online International Learning (COIL)´ im Rahmen der Vorlesung `Solartechnik´ im Masterstudiengang Energiewirtschaft am Campus Lingen angeboten“, verkündet Koke stolz. Zeitgleich fand die Veranstaltung „Solar Theemal Energy Systems“ an der Stellenbosch University statt. So hielt Mc Gregor eine Online-Vorlesung für Studierende aus Lingen zur „Stromerzeugung mit Solarthermie in Südafrika“ und im Gegenzug referierte Koke digital zur „Kollektortechnologie und solarthermische Anwendungen in Deutschland“ vor südafrikanischen Studierenden.
Gemeinsame Projektarbeit
„Der Höhepunkt der Veranstaltung war eine gemeinsame Projektarbeit in international besetzten Teams. In Kleingruppen wurden über Ländergrenzen hinweg solarthermische Anlagen für Krankenhäuser projektiert, da diese kontinuierlich einen großen Warmwasserbedarf haben“, erläutert Koke. So seien jeweils Konzepte für das deutsche und das südafrikanische Klima entwickelt und verglichen worden.
Kürzlich haben 16 Lingener Studierende ihre Projektergebnisse am Campus Lingen vorgestellt. „Erwartungsgemäß haben die Solaranlagen in Südafrika einen deutlich höheren Ertrag, was dort zu sehr geringen Energiegestehungskosten führt“, betont Koke. In Südafrika werde ein Großteil der Energie durch Kohle gewonnen, allerdings seien die Energiekosten allgemein deutlich günstiger als in Deutschland. „Der Beitrag zum Klimaschutz ist in beiden Ländern und insbesondere in Südafrika signifikant, da große Mengen CO2 eingespart werden können“, erklärt Koke weiter.
Wertvolle Erfahrung und Ergänzung zum Studium
Die Rückmeldung der Studierenden zu der Online-Zusammenarbeit sei sehr positiv gewesen. „Die Teams haben sich wöchentlich in digitalen Meetings untereinander ausgetauscht und abgestimmt“, so Koke. Für den Masterstudenten Jan Männich sei die Zusammenarbeit eine wertvolle Erfahrung und Ergänzung zum regulären Studium gewesen.
„Der fachliche und interkulturelle Austausch hat mir sehr viel Spaß gemacht“, so Männich. Dem stimmten auch seine Kommiliton*innen und würden zukünftig gerne eine Exkursion zur Stellenbosch University unternehmen, um beispielsweise mit den Südafrikaner*innen an einer Vorlesung teilzunehmen oder eine neue Projektarbeit durchzuführen.
Zum Hintergrund:
Das Forschungssemester an der Stellenbosch University in Südafrika wurde finanziell über die Förderlinie „Langzeitmobilität Lehrende“ des Pools Internationales unterstützt.
Von: Pressestelle MKT