Professorin der Hochschule Osnabrück ist neue VDI-Vorsitzende des Bezirksvereins Osnabrück-Emsland Dienstag, 28. Februar 2023

Prof. Dr. Angela Hamann-Steinmeier, Professorin für Bioverfahrenstechnik an der Hochschule Osnabrück, ist die neue Vorstandsvorsitzende vom Bezirksverein Osnabrück-Emsland des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI). (Foto: Hochschule Osnabrück / Lidia Wübbelmann)
Prof. Dr. Angela Hamann-Steinmeier ist Leiterin des Studiengangs „Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik“ an der Hochschule Osnabrück. Nachhaltigkeit, Recycling, Luft- und Wasserreinigung, Regenerative Energieanlagen – all das sind wichtige Themen im Studium. (Foto: Hochschule Osnabrück / Oliver Pracht)

Prof. Dr. Angela Hamann-Steinmeier, Professorin für Bioverfahrenstechnik an der Hochschule Osnabrück, ist die neue Vorstandsvorsitzende des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) im Bezirksverein Osnabrück-Emsland. Für ihre dreijährige Amtszeit hat sie sich drei anspruchsvolle Ziele gesetzt.

Der regionale Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hat jetzt Angela Hamann-Steinmeier zu seiner Vorstandsvorsitzenden gewählt. Die Professorin für Bioverfahrenstechnik an der Hochschule Osnabrück leitet nun den VDI-Bezirksverein Osnabrück-Emsland mit seinen rund 1.850 Mitgliedern und 18 Arbeitskreisen.

 

Erste VDI-Station – Gründung des Kinderclubs VDIni

Seit 2012 ist die promovierte Mikrobiologin Mitglied im Bezirksverein. Damals gründete sie zusammen mit Andreas Meiners (IHK) den „VDIni-Club“, den sie heute noch mitleitet – zusammen mit Ulrike Starmann, die sich in diesem Club und im VDI stark engagiert. Der VDI-Kinderclub bietet in Osnabrück und Umgebung regelmäßig Veranstaltungen zum Thema Technik an und zählt rund 150 Mitglieder zwischen vier und zwölf Jahren. „Die Arbeit mit jungen Menschen macht mir viel Freude“, sagt die frischgewählte VDI-Vorsitzende: „Es schön zu sehen, wie die VDIni-Kinder spielerisch Spaß an der Technik entdecken, wie ihre Augen bei einem Aha-Effekt strahlen.“

 

Vernetzung mit Schulen ein großes Anliegen

Für ihre 3-jährige Amtszeit hat sich Hamann-Steinmeier mehr Vernetzung mit Schulen auf die Fahnen geschrieben. Ihr Ziel ist, mehr Schülerinnen und Schüler zu erreichen, deren Eltern aus nicht technischen Berufen kommen. Konkrete Arbeit fängt jetzt schon an: Im kommenden Jahr feiert der regionale VDI sein 100-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum im Mai 2024 soll es in den Emslandhallen und auf dem Campus Lingen der Hochschule Osnabrück ein großes Event für Familien und Schulen geben. Dort werden zahlreiche technische Schulprojekte vorgestellt. Der VDI fördert sie mit jeweils bis zu 2.500 Euro.

 

Nachhaltigkeit als wichtiges Thema für alle Ingenieurinnen und Ingenieure

In ihrem Beruf hat die Professorin der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik mit jungem technischem Nachwuchs zu tun: „Ich freue mich immer wieder darüber, welche Reifung bei den Studierenden in den wenigen Jahren stattfindet. Wichtig finde ich, dass sie nicht nur technische Zusammenhänge in Theorie und Praxis erlernen, sondern auch die gesellschaftliche Relevanz ihres Berufs durchschauen.“ Hamann-Steinmeier ist Leiterin des Studiengangs „Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik“. Gemeinsam mit anderen Lehrenden will sie Ingenieurinnen und Ingenieure ausbilden, die später technische Lösungen gegen den Klimawandel entwickeln. Nachhaltigkeit, Recycling, Luft- und Wasserreinigung, Regenerative Energieanlagen – das alles sind wichtige Themen im Studium. „Jungen engagierten Menschen in der Umweltbewegung sage ich: Wollt ihr etwas für unser Klima tun, müsst ihr Verfahrenstechnik studieren“, sagt die Bioverfahrenstechnikerin augenzwinkernd. Denn ihre Aussage gilt auch für andere Ingenieurstudiengänge: „Ohne Technik können wir das Klima nicht retten – und es ist höchste Zeit, dass Nachhaltigkeit in allen technischen Berufen mitgedacht und als wichtiges Kriterium eingesetzt wird.“ Das zweite große Ziel der neuen VDI-Vorsitzenden ist deshalb, das Thema Nachhaltigkeit fest im Verein zu verankern.

 

Junge Menschen für den Verein gewinnen

Der dritte Vorsatz von Angela Hamann-Steinmeier ist, den Verein weiter zu verjüngen: „Wenn wir unsere Gesellschaft zukunftsfähig machen wollen, sind wir nicht nur auf Erfahrung ‚alter Hasen und Häsinnen‘, sondern auch auf neue Köpfe und frische Ideen angewiesen.“ Wichtig dabei sei auch, Jugendliche und junge Erwachsene zu eigenem, kritischem Denken zu ermächtigen, ihren Blick auf Informationen und ihre Fähigkeit zu selbstständiger Recherche zu schärfen. „Neue Technologien werden oft mit Skepsis oder gar Angst betrachtet – aktuelle Beispiele sind Diskussionen rund um Corona oder den neuen Chatbot ChatGPT. Wir alle, die wir in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen arbeiten, müssen uns unserer Verantwortung für die Gesellschaft bewusst sein und uns auch bei unbequemen Fragen dem Dialog stellen.“ Diese Bereitschaft, sich ehrenamtlich einzubringen, sei das, was VDI-Mitglieder auszeichnet und was der neuen Vorsitzenden so wichtig ist: „Denn Gesellschaft sind wir alle und soziale Fragen gehen uns alle an.“

 

 

Zur Person:

Prof. Dr. Angela Hamann-Steinmeier kam 1999 als Verwaltungsprofessorin an die Hochschule Osnabrück. Seit 2002 hat die promovierte Mikrobiologin die Professur für Bioverfahrenstechnik inne. Sie ist Beauftragte des Studiengangs „Energie-, Umwelt- und Verfahrenstechnik“. Die Professorin der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik hat für ihre Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Beschichtung von Stahloberflächen den renommierten Konrad Albert Schäfer-Innovationspreis erhalten. Gemeinsam mit ihrem Team und verschiedenen Kooperationspartnern hat sie beispielsweise einen ressourcenschonenden Korrosionsschutz für Anlagen der alternativen Energieerzeugung entwickelt. Ihr weiteres Forschungsinteresse gilt Nanopartikeln. Mit diesen Kleinstteilchen lassen sich etwa Gleitlacksysteme für den Verschleißschutz hochbelasteter Anwendungen verbessern. Auch in der Medizin können sie eingesetzt werden – derzeit untersucht Prof. Hamann-Steinmeier, ob mit den Nanopartikeln-Markern die Lebensfähigkeit von den Dauersporen des Kartoffelkrebserregers Synchytrium endobioticum identifiziert werden können. Im neuen Forschungsprojekt, gemeinsam mit dem Julius Kühn Institut, werden Verfahren zur Bekämpfung dieses hartnäckigen Pilzes entwickelt und erprobt. Ein Schnelltest würde die Testung auf Überlebensfähigkeit im Biotest, der Wochen in Anspruch nimmt, ergänzen oder sogar ersetzen können.

 

Kontakt für die Medien:

Hochschule Osnabrück
Prof. Dr. Angela Hamann-Steinmeier
Tel.: 0541 969-2902, E-Mail: a.hamann@hs-osnabrueck.de

 

Von: Lidia Wübbelmann

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