Engagierter Diskurs über Ukrainekrieg und Klimakatastrophe Mittwoch, 15. Juni 2022

Ein Zeichen für den Frieden setzten Organisatoren, Redner*innen und Teilnehmende des 10. Osnabrücker Demokratieforums zum Ende der Veranstaltung auf dem Mensavorplatz der Hochschule Osnabrück. Foto: Hochschule Osnabrück / Leon Jo Wille

Zentrale Krisen als Themen des 10. Demokratieforums auf dem Terrassenfest an der Hochschule Osnabrück

Wie hängen der Krieg in der Ukraine und die Klimakatastrophe zusammen? Auf dem 10. Demokratieforum der Hochschule Osnabrück standen diese aktuellen Themen auf dem Programm und wurden von Vertreter*innen aus Hochschule und Zivilgesellschaft umfassend diskutiert. Nach der Begrüßung durch Präsident Prof. Dr. Andreas Bertram präsentierte Prof. Dr. Hermann Heußner zu Beginn 13 Thesen über die weltpolitischen Zusammenhänge, geschichtlichen Hintergründe und zu möglichen zukünftigen Konsequenzen. Eine rege Diskussion schloss sich an.

Bewegende Bilder und Schilderungen zur Situation in der Ukraine steuerte Professor Smitiukh bei, Prorektor der Odessa I.I Mechnikov National University. In einem vorab aufgezeichneten Interview beschrieb er die Lage in Odessa und erklärte, wie es derzeit gelingt, trotz des Krieges den Studienbetrieb aufrechtzuerhalten.

Nachdenklich stimmte das Statement von Professorin Lyudmila Smokova, das verlesen wurde. Smokova lehrt ebenfalls an der Odessa I.I Mechnikov National University. Sie beschrieb, wie der Krieg sowohl ihr privates als auch auf ihr berufliches Leben völlig umgekrempelt hat.

Das Demokratieforum fand erstmals als Programmpunkt des Terrassenfestes statt und bot weiteren Personen eine Bühne, um die Dramatik von Krieg und Verfolgung sehr anschaulich zu schildern. So berichtete Parisa Akbari, die aktuell im Master Angewandte Werkstoffwissenschaften studiert und als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Tutorin an der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik arbeitet, über ihre tagelange Flucht aus Afghanistan nach Deutschland im Jahr 2009. Akbari stellte außerdem mit weiteren Studierenden die studentische Initiative Campus ohne Grenzen vor.

Dr. Roger Dietrich von den Scientists for Future, widmete sich im zweiten Teil des Osnabrücker Demokratieforums der umfassenden Frage: „Wieviel ist genug?“ Dabei erklärte er die Zusammenhänge zwischen Produktionsprozessen und Ressourcennutzung, die häufig abstruse Ausmaße der Verschwendung und Entwertung annehmen. Er führte dem Publikum eindrücklich vor Augen, wie wir täglich zur Klimakrise beitragen. Zur Veranschaulichung präsentierte Dietrich verschiedene problematische Industrieprodukte.

Gemeinsam mit dem Publikum diskutierten Vertreter*innen der Scientists for Future sowie Aktivist*innen von Extinction Rebellion und ein ehemaliger Akteur von NEO (Nachhaltiges Engagement der Hochschule Osnabrück), welche Verantwortung Politik und Wirtschaft tragen, wie es aber auch um die Entscheidungen und das Verhalten eines jeden Einzelnen geht.

Durchgeführt wurde das Demokratieforum in Kooperation mit dem Gesellschaftlichen Engagement und der Initiative Campus ohne Grenzen.

Von: Hanna Klink / Isabelle Diekmann

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