VDI und VDE Osnabrück-Emsland prämieren Abschlussarbeiten der Hochschule Osnabrück Dienstag, 12. März 2019

VDE und VDI Osnabrück-Emsland zeichnen technischen Nachwuchs aus: Andreas Fidorra, Niklas Gehrenbeck, Kristin Gödecke, Hendrik Oudehinken und Nicolas Sumkötter erhielten Förderpreise für ihre herausragenden Abschlussarbeiten an der Hochschule Osnabrück. Zu den ersten Gratulanten gehörten neben den beiden Vorstandsvorsitzenden auch die Betreuer der ausgezeichneten Bachelor- und Masterarbeiten. (Foto: VDI Osnabrück-Emsland / Christiane Adam)

Vom digitalen Zwilling bis zur Verblockung in Klärwerken: Ausgezeichnete Abschlussarbeiten befassen sich mit aktuellen technischen Fragestellungen auf hohem wissenschaftlichem Niveau.

Eine Absolventin und vier Absolventen der Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik der Hochschule Osnabrück erhielten jetzt Auszeichnungen für ihre herausragenden Abschlussarbeiten. Der örtliche Verein Deutscher Ingenieure VDI hat vier Arbeiten prämiert, vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik VDE Osnabrück-Emsland gab es einen Förderpreis.

Der VDI-Vorsitzende Professor Dr. Nils Fölster und der VDE-Vorsitzende Diplom-Ingenieur Olaf Reichling führten durch die Feier im Osnabrücker Museum Industriekultur. „Die ausgezeichneten Nachwuchstalente gehören einer Generation an, der viele berufliche Wege offenstehen. Umso höher ist es daher zu bewerten, wenn sich jemand so zielstrebig einem Thema widmet“, so Reichling. Er überreichte den VDE-Preis an Niklas Gehrenbeck aus Melle-Wellingholzhausen. Der Absolvent hatte sich mit der „Konzeption und Realisierung eines digitalen Zwillings zur virtuellen Inbetriebnahme einer Verpackungsmaschine“ auseinandergesetzt. Der Preisträger erläuterte dem Publikum das Spannungsfeld, in dem sich ein solcher digitale Zwilling bewegt: Während die weitestmögliche Einbeziehung des virtuellen Testumfeldes größere Kosten und Risiken durch Simulation verhindere, müsse auf der anderen Seite dessen Einrichtungsaufwand dennoch in Relation zu den Kosten und Nutzen stehen. Betreut hatte diese Arbeit Professor Dr. Clemens Westerkamp.

Professor Dr. Eberhard Wißerodt, stellvertretender VDI-Vorsitzender und langjähriges Mitglied der Prämierungskommission, freute sich darüber, dass in diesem Jahr erstmalig zehn Vorschläge für Abschlussarbeiten vorgelegen hatten. „Alle Arbeiten haben eine Eins verdient. Normalerweise verleihen wir drei Preise, aber in diesem Jahr haben wir uns auf vier Preise geeinigt“, kündigte er an.

Einen dritten Preis erhielt Nicolas Sumkötter für seine Erkenntnisse über „Messtechnische Verblockungsdetektion an getauchten Membranmodulen“. Der aus dem westfälischen Diestedde stammende Masterabsolvent hatte sich mit biologischer Abwasserreinigung befasst. Ihm ging es darum, wie man Verblockungen, die den Reinigungsprozess in Kläranlagen behindern, messen und bedarfsgerecht beseitigen kann. „Mir hat bei dieser Arbeit besonders gefallen, dass verschiedene Disziplinen der Ingenieurwissenschaften zum Einsatz kamen“, betonte Professor Dr. Reiner Kreßmann, Betreuer der Abschlussarbeit.

Andreas Fidorra, Träger des anderen dritten Preises, hatte den „Potentiellen Nutzen einer Anlage zur additiven Fertigung für ein Planungs- und Konstruktionsbüro“ ermittelt. Der Osnabrücker sieht seine Arbeit geeignet als Leitfaden für Konstruktionsbüros – eine Einschätzung, die sein Betreuer, Professor Wißerodt, aufgrund des systematischen Aufbaus teilt.

Nicht nur für seine Masterarbeit „Untersuchung des Einflusses eines drehenden Kerns im Spritzgießwerkzeug zur Optimierung mechanischer Bauteileigenschaften“ ist Hendrik Oudehinken gelobt worden. Der Träger des zweiten VDI-Förderpreises leiste einen wichtigen Beitrag im Kunststofftechnik-Team der Hochschule, betonte Professor Dr. Thorsten Krumpholz: „Er ist ein Macher“, so sein Betreuer über den Absolventen aus dem hessischen Michelstadt.

Der erste VDI-Förderpreis ging an Kristin Gödecke aus Osnabrück. Die Bachelorabsolventin verfasste ihre Arbeit über die „Charakterisierung von Niobkarbonitriden und Untersuchung der Feinkornstabilität von mikrolegierten Einsatzstählen“ in der GMH Gruppe aus Georgsmarienhütte. Ihr Korreferent Jan Florian war deshalb auch Gastredner auf dem Festabend im Museum Industriekultur und widmete sich in seiner Rede neuartigen Stählen. „Die Bachelorarbeit von Kristin Gödecke ist auf dem Niveau einer Masterarbeit abgeliefert worden“, so das Urteil des Praktikers. Mit dem Betreuer Professor Dr. Ulrich Krupp sei er sich sofort einig gewesen, dass die Arbeit eine runde Eins verdient habe.

„Das Schöne an dieser Veranstaltung ist, dass man immer etwas dazu lernt: Die Palette der technischen Fächer ist extrem breit und ständig kommen neue Erkenntnisse und Entwicklungen hinzu“, so das Schlusswort des VDI-Vorsitzenden Prof. Fölster. Zur schönen Atmosphäre trugen auch Dieter Teuber mit der Gitarre und René Fauck mit dem Fagott bei.

Von: Christiane Adam, Lidia Wübbelmann