Hochschulpräsidenten aus Äthiopien lernen an der Hochschule Osnabrück Donnerstag, 7. September 2017

Im „HELM Programme“ werden sie für Führungsaufgaben fit gemacht

(Osnabrück, 7. September 2017) In den vergangenen zehn Jahren wurden in Äthiopien 23 neue Universitäten gegründet, das Bildungssystem wächst rapide. Dafür bedarf es Führungspersonal; Professorinnen und Professoren müssen zu Führungskräften qualifiziert werden. Um sie für Führung und Management fit zu machen, haben die Hochschule Osnabrück, das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und das Center for Higher Education Policy Studies (CHEPS) zusammen im Auftrag der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) das sogenannte „HELM Programme“ entwickelt. „HELM“ ist die Kurzform für „Higher Education Leadership and Management“. Die Projektleitung erfolgt über das CHE.

Für 23 äthiopische Universitäts-Präsidenten bedeutete das, zum Ende des Sommersemesters zehn Tage an der Hochschule Osnabrück zu verbringen. In Osnabrück profitierten sie von der Expertise der Professorinnen und Professoren des Osnabrücker MBA-Studiengangs Hochschul- und Wissenschaftsmanagement. In einem ausgeklügelten Seminarprogramm erwarben sie neue Kenntnisse über die Themen Strategisches Management, Finanzplanung und Personalmanagement, Qualitätssicherung, Führung sowie Kommunikation und Krisenmanagement.

„Mit der Neugründung zahlreicher neuer Universitäten ist in Äthiopien der Anteil der Bevölkerung mit akademischer Bildung von ehemals 0,2 auf 5,7 Prozent im Jahr 2013 gestiegen. Das ist ein massiver Anstieg und bedeutet für die Hochschulen eine große Herausforderung in Sachen Qualität und Qualifikation. Da ist die Qualifizierung der Führungsverantwortlichen eine Schlüsselaufgabe“, betonte Prof. Dr. Frank Ziegele, Studiengangleiter des MBA Hochschul- und Wissenschaftsmanagement und Geschäftsführer des CHE.

„Die Hochschulmanager aus Äthiopien entwickeln durch die Teilnahme am Trainingsprogramm eigene Ideen für ihre Unis, lernen, wie sie neue Strukturen aufbauen und Konzepte implementieren können aber auch, wie Vorhandenes verbessert werden kann. Es geht nicht nur darum, die individuellen Kompetenzen der Teilnehmenden zu entwickeln und zu stärken. Es geht auch direkt um die Umsetzung neuer Führungsansätze in die Praxis. Dazu führen alle Teilnehmer ein eigenes Transfer-Projekt durch“, erläuterte Prof. Dr. Peter Mayer, der aufseiten der Hochschule Osnabrück durch seine Expertise im Hochschulmanagement, insbesondere mit Fokus auf Afrika, zum Erfolg des Programms beitrug.

Rundgänge über den Campus, die Besichtigung der neu erbauten Hochschulbibliothek mit ihrer umfangreichen elektronischen Datenbank und der modernen Labore gehörten während des Aufenthalts genauso zum Bildungsprogramm, wie die Besuche der Fachhochschule Münster und der Universitäten Duisburg-Essen und Twente. Besuche beim Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in Bonn vermittelten den Teilnehmenden einen vielseitigen Einblick in die deutsch-niederländische Hochschullandschaft.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Frank Ziegele
Telefon: 0541 969-3743
E-Mail: f.ziegele@hs-osnabrueck.de

Von: Isabelle Diekmann