Soziale Arbeit: Teilhabe zukunftsorientiert gestalten (M.A.)
Studienverlauf
Gliederung und Inhalte des Studiums
Gliederung
Die Regelstudienzeit des Masterstudiengangs Soziale Arbeit: Teilhabe zukunftsorientiert gestalten beträgt insgesamt vier Semester. Das Studium umfasst drei Theorie- und (Praxis-)Forschungssemester und schließt mit der Masterarbeit im vierten Semester ab.
Inhalte
Die Idee des Masterstudiums „Teilhabe zukunftsorientiert gestalten“ folgt dem grundlegenden Verständnis von Veränderung, Fortschritt und Transformation als ein Lern- und Erfahrungsprozess, der der Lösung von aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen dienen soll – und zwar gleichermaßen auf adressat*innen-, gesellschafts-, organisations- und professionsbezogener Ebene.
Zum ersten dienen die fachbezogenen Module („1. Modulsäule“) dazu, die Ebenen von Adressat*innen, Fachkräften & Organisationen mit ihren je spezifischen Themen und Herausforderungen zu fokussieren, in ein Verhältnis zu setzen und in den interdisziplinären Forschungstand und Gestaltungsanspruch Sozialer Arbeit einzuordnen.
Zum zweiten zeichnet sich das Curriculum durch einen starken Fokus auf projektorientiertes und anwendungsbezogenes Lernens aus, der sich als ein kontinuierlich erfahrener Lehr- und Lernrahmen durch das Studium zieht und aktuelle Fragen (der Praxis) Sozialer Arbeit aufgreift, vertieft und weiterdenkt. Besonders hervorzuheben ist hier die Konzeption des Reallabors Soziale Arbeit, das als Projektrahmen besondere Forschungs- und Transfermöglichkeiten bietet und in der Forschungswerkstatt und der eigenen Masterarbeit nochmal vertieft werden kann.
Zum dritten gibt es im Rahmen dieses projektbezogenen Lernens eine explizite „Modul-Säule“ zu transformativen Kompetenzen, die diesem Ziel nicht nur einen didaktischen und fachübergreifend besonderen Rahmen verleiht, sondern höchst relevante „Querschnittsthemen“ (Diversität, Intersektionalität, Data & Digital Literacy, Projektmanagement & Governance) adressiert.
„Zukunftsorientierung“ ist vor diesem Hintergrund ein qualitatives Merkmal des Studiengangs und versteht sich nicht lediglich von selbst: Es steht für eine begründete, geplante, methodisch gesicherte sowie wirkungsorientierte und nachhaltige Handlungsweise von Fachkräften zur Förderung der gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen unter den Bedingungen einer fortwährenden Transformation. Denn Masterabsolvent*innen Sozialer Arbeit müssen nicht nur aktuelle Bedarfe und Herausforderungen analysieren, sondern auch Zukünfte antizipieren und gestalten.
Studienverlaufsplan Master Soziale Arbeit: Teilhabe zukunftsorientiert gestalten
Modulbeschreibungen
- Professionalität und Organisation Sozialer Arbeit
In diesem Modul wird ein theoretisch fundierter Rahmen erarbeitet, der es ermöglicht, Teilhabechancen kritisch aus professions- und organisationstheoretischer Perspektive zu analysieren und Möglichkeiten zur Erweiterung von Teilhabe zu entwickeln.
- Adressat*innenperspektive und -orientierung in der Sozialen Arbeit
In diesem Modul werden Möglichkeiten aufgezeigt, Bedürfnisse, Perspektiven und Lebenswelten verschiedener Zielgruppen in der Sozialen Arbeit zu erfassen, in ihren Besonderheiten zu verstehen sowie ihre Stimme in organisationalen und gesellschaftlichen (Transformations-)Prozessen systematisch und strukturell zu verankern - etwa in Form von Partizipationsmöglichkeiten in Organisationen oder der Kommune.
- Gemeinwohlökonomie und nachhaltiges Wirtschaften
Dieses Modul vermittelt ein tiefgehendes Verständnis für ökonomische Paradigmen, die über traditionelle profitmaximierende Ansätze hinaus gehen. In einer Zeit, in der Überlegungen zur Gerechtigkeit, Ungleichheit und Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnen, bietet dieses Modul das Wissen und die Werkzeuge, damit zukünftige Absolventen die Analyse der Zusammenhänge aktiv und kompetent mitgestalten können.
- Reallabor Soziale Arbeit (I)
Das Reallabor Soziale Arbeit I & II ist über zwei Semester angelegt und projektorientiert ausgerichtet. Hier kommen verschiedene Akteure aus Wissenschaft, Berufspraxis und Zivilgesellschaft zusammen, um gemeinsam in einem experimentellen Rahmen an zukunftsfähigen Lösungen zu arbeiten. Im Sinne des transformativen Lernens werden dabei reale Herausforderungen (Challenges) von Praxispartner*innen im Reallabor aufgegriffen und von den Studierenden bearbeitet.
- Transformative Kompetenzen (I): Diversität und Intersektionalität
Dieses Modul vermittelt den Studierenden ein tiefes Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Differenzlinien. Es fördert die Sensibilität für vielfältige Identitäten und Lebensrealitäten, indem es die Bedeutung von Intersektionalität betont und zur kritischen Reflexion eigener und gesellschaftlicher Verstrickungen und Zuschreibungen und den daraus-entstehende (Dis-)Privilegien anregt.
- Führung in Organisationen Sozialer Arbeit
Das Modul bereitet auf Führungsaufgaben in Organisationen der Sozialen Arbeit, z.B. Verwaltungen der Bereiche Soziales, Bildung, Jugend und Integration, Bildungs- und Familienbüros oder Träger der freien Wohlfahrtspflege vor. Zentral sind Übungen zur Reflexion des eigenen Führungshandelns und der Wirkung von Kommunikation im Führungskontext sowie die Entwicklung von Mitarbeitern in Organisationen der Sozialen Arbeit.
- Soziale Arbeit, gesellschaftliche Teilhabe und Kommune
Dieses Modul befähigt die Studierenden, ein kohärentes Modell der Teilhabegestaltung im lokalen Kontext zu erarbeiten. Es werden Grundbegriffe und theoretische Konzepte aus der Perspektive mehrerer relevanter Disziplinen vorgestellt und für Soziale Arbeit nutzbar gemacht, v.a. Gesellschaftstheorie, Raumsoziologie, Sozialpsychologie, (Sozial-) Pädagogik, deren eigene Analyse und Theorien hiermit in Abgleich gebracht werden sollen.
- Recht und Administration als Rahmenbedingungen von Sozialer Arbeit und Teilhabe
Das Modul stellt die rechtlichen und administrativen Rahmenbedingungen Sozialer Arbeit dar, mit denen die Studierenden in ihrem Berufsleben in der Sozialen Arbeit konfrontiert werden. Dabei werden für die Praxis besonders relevante Rechtsgebiete mit den für die Soziale Arbeit besonders bedeutsamen Schwerpunkten in den Fokus gestellt.
- Reallabor Soziale Arbeit (II)
Das Reallabor Soziale Arbeit I & II ist über zwei Semester angelegt und projektorientiert ausgerichtet. Hier kommen verschiedene Akteure aus Wissenschaft, Berufspraxis und Zivilgesellschaft zusammen, um gemeinsam in einem experimentellen Rahmen an zukunftsfähigen Lösungen zu arbeiten. Im Sinne des transformativen Lernens werden daher reale Herausforderungen (Challenges) von Praxispartner*innen im Reallabor aufgegriffen und von den Studierenden bearbeitet.
- Transformative Kompetenzen (II): Kollaboratives Projektmanagement
In diesem Modul werden verschiedene Aspekte des Projektmanagements thematisiert wie Projektaufgaben, Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams, Planungs- und Steuerungsprozesse und standortübergreifende Zusammenarbeit.
- Fachkräfte- und Organisationsentwicklung in der Sozialen Arbeit
In diesem Modul setzen sich die Studierenden mit den Prinzipien, Methoden und Herausforderungen von Organisationsentwicklungsprozessen (OE) in der Sozialen Arbeit auseinander. Sie erwerben ein vertieftes Verständnis für (exogene und endogene) Anlässe und daraus resultierende Veränderungsprozesse in sozialen Organisationen und lernen, diese aktiv und teilhabeorientiert zu gestalten.
- Teilhabe, Partizipation und Ermächtigung
In diesem Modul wird ein kohärentes Modell der Teilhabegestaltung im lokalen Kontext erarbeitet. Dazu werden Grundbegriffe und theoretische Konzepte aus der Perspektive mehrerer relevanter Disziplinen vorgestellt und für Soziale Arbeit nutzbar gemacht, darunter Gesellschaftstheorie, Raumsoziologie, Sozialpsychologie und (Sozial-) Pädagogik.
- Journal Club: Interdisziplinäre Perspektiven auf gesellschaftliche Transformation
Der Journal Club ist eine etablierte Methode v.a. der Sozial- und Gesundheitswissenschaften, die auch dazu qualifiziert, Fragestellungen aus dem Berufsalltag der Sozialen Arbeit systematisch mit hierzu verfügbaren Forschungsbefunden und/oder Theoriebeiträgen zu beantworten. Dabei werden in Kleingruppen wissenschaftliche Artikel diskutieren und kritisch hinterfragt. Ziel ist es, neben der Analysefähigkeit und der Einübung des akademischen Diskurses auch die Profilbildung der Studierenden entlang selbst gewählter Themenstellungen zu unterstützen.
- Forschungswerkstatt
In diesem Modul verdichten die Studierenden ihre Erfahrungen mit angewandter Forschung im Rahmen des Masterstudienganges. Es werden theoretische Rahmungen und Konzeptionen zu Forschungsfragestellungen sowie methodische Forschungsdesigns entwickelt, bevor die Organisation des Forschungszugangs erarbeitet wird. Die Studierenden erhalten damit einen strukturierten Arbeitsrahmen, der sie auf die Masterarbeit.
- Transformative Kompetenzen (III): Strategie und Governance
Dieses praxisorientiert angelegte Modul vermittelt strategisches Management und Governance Strategien. Die Studierenden werden mit den Problemen, Herausforderungen und Besonderheiten in verschiedenen Handlungs- und Aktionsfeldern von NPOs über den sozialen Sektor hinaus vertraut gemacht.
- Transformative Kompetenzen (IV): Digital and Data Literacy
Dieses Modul vermittelt Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der digitalen und Datenkompetenz, die für die Praxis in der Sozialen Arbeit relevant sind. Ziel ist es, die Studierenden zu befähigen, digitale Technologien und datenbasierte Ansätze reflektiert, verantwortungsbewusst und teilhabeorientiert in ihre professionelle Praxis zu integrieren.
- Mastermodul
Erstellung der Masterarbeit