Vertiefung Lebensmittelproduktion
Berufsfeld
Berufsfeld Lebensmittelproduktion
Das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit der Vertiefung Lebensmittelproduktion ist klar auf das Berufsfeld der Lebensmittelindustrie ausgerichtet. Nach dem Abschluss haben Sie somit sehr gute Chancen in einer gleichzeitig erfolgreichen und zukunftsorientierten Branche vielfältige Aufgaben zu übernehmen. Die Lebensmittelindustrie gehört zu den größten Wirtschaftszweigen Deutschlands und insbesondere hier werden gut ausgebildete Fachkräfte immer benötigt.
Einige Zahlen der Statista GmbH, unterstreichen die Bedeutung der Lebensmittelindustrie:
- Im Jahr 2019 wurden rund 5.600 Betriebe, mit mehr als 20 Beschäftigten, gezählt
- Mehr als eine halbe Million Menschen waren zuletzt in den Unternehmen der Nahrungsmittelindustrie beschäftigt.
- Der jährliche Umsatz der deutschen Lebensmittelindustrie liegt bei rund 160 Milliarden Euro.
Unsere Absolventinnen und Absolventen haben in der Regel schon durch ihre praxisorientierten Abschlussarbeiten die Chance auf einen direkten Berufseinstieg mit spannenden und gut bezahlten Tätigkeiten, die zudem auch zahlreiche Perspektiven für eine berufliche Weiterentwicklung eröffnen. Ein gewichtiger Grund dafür ist, dass Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieure aufgrund ihrer interdisziplinären Ausbildung in der Lage sind, vielfältige Aufgabestellungen in der Lebensmittelindustrie zu übernehmen.
Im Studium in Osnabrück erlernen Sie deshalb gleichermaßen wirtschaftliche und technisch-naturwissenschaftliche Fertigkeiten. Deswegen sind Sie nach Ihrem Studium besonders bei der Besetzung von Schnittstellenpositionen gefragt, für die sowohl Produkt- und Produktionskenntnisse als auch Managementwissen erforderlich sind. Ein weiterer Vorteil dieser Branche sind die unterschiedlichen Unternehmensgrößen: Ein Einstieg ist für Sie sowohl in überwiegend mittelständisch geprägte Unternehmen, aber auch in große internationale Konzerne möglich.
Wenn Sie im Anschluss an das Studium gerne in Osnabrück oder der Region bleiben möchten, dann haben Sie gute Chancen dafür, denn schließlich sind in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bundesweit die meisten lebensmittelverarbeitenden Unternehmen ansässig. So liegt der Landkreis Osnabrück mit rund 8.500 Beschäftigten auf Platz 3 der deutschen TOP-Produktionsstandorte für Lebensmittel.
Wie beim Kuchen backen oder beim Bier brauen, ist es auch mit allen anderen Produkten: Vor der Zubereitung, geht es erst einmal um das Einkaufen der richtigen Zutaten, also um die Rohstoffbeschaffung. Als strategische Einkäuferinnen und Einkäufer sind Sie dafür zuständig, dass die Einkaufsliste, also die Materialbedarfe, vollständig und wirtschaftlich sinnvoll abgearbeitet werden. Das heißt, Sie planen, steuern und kontrollieren Beschaffungsprozesse. Neben den Rostoffen geht es dabei selbstverständlich auch um erforderliche Verpackungsmaterialien sowie Maschinen.
Weniger Zucker, andere Geschmacksrichtungen oder eine vegetarische/vegane Alternative: Die Lebensmittelbranche setzt immer wieder neue Trends auf den Märkten um. Das ist wenig verwunderlich: Essgewohnheiten ändern sich kontinuierlich und gleichzeitig steigt der Anspruch an qualitativ hochwertige Lebensmittel. Eine einfache Zubereitung und eine möglichst lange Haltbarkeit bei gleichbleibender oder steigender Qualität. Deswegen sind Produktentwicklerinnen und Produktentwickler gefordert, immer neue Ideen und Trends aufzustöbern und diese umzusetzen. Insbesondere, weil bei der Konzeption von neuen Lebensmitteln so viele Komponenten eine Rolle spielen, braucht es verfahrenstechnisches und betriebswirtschaftliches Wissen. Diese Kombination können Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure durch ihr vielfältiges Studium vorweisen und sind deswegen für Unternehmen in der Produktentwicklung von Lebensmitteln interessant.
Die Rohstoffe sind ausgewählt und die Produktidee ist entwickelt. Aber noch existiert sie nur auf dem Papier. Um eine reibungslose Produktion zu gewährleisten, braucht es Lebensmittelingenieurinnen und -ingenieure mit ausgeprägtem Interesse und Verständnis für technische Fragestellungen. Denn damit aus zahlreichen Zutaten wie zum Beispiel Mehl, Eiern und Zucker verschiedene Kuchen werden, müssen einige Dinge funktionieren: Moderne Produktionsanlagen müssen ausgelegt und gesteuert werden; Prozessparameter sind permanent auf die jeweiligen Rezepturen und Produktlinien abzustimmen.
Nicht nur mit dem Produkt beschäftigen Sie sich als Ingenieurinnen und Ingenieure, sondern auch mit der Auswahl passender Maschinen, der Verarbeitung der Rohstoffe sowie der Herstellung und Verpackung von Lebensmitteln.
Wie lässt sich eine stetig steigende Variantenvielfalt bei gleichbleibenden Kapazitäten abbilden? Können einzelne Arbeitsschritte zusammengelegt werden? Gibt es Möglichkeiten die Produktionskosten zu senken? Ob im mittelständischen Betrieb oder in einem internationalen Konzern: Alle Prozesse sollen kontinuierlich durchleuchtet werden, um Verbesserungen zu ermöglichen. Als Wirtschaftsingenieure und –ingenieurinnen analysieren Sie die technischen und betriebswirtschaftlichen Kennzahlen, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Egal, ob es um die Einführung eines ganzheitlichen Managementsystems geht oder das Drehen kleiner Stellschrauben zur positiven Beeinflussung des Gesamtgefüges: Das Aufgabenspektrum in diesem Arbeitsfeld ist vielfältig.
Als Verbraucherinnen und Verbraucher werden wir tagtäglich mit Marketingaktionen konfrontiert. Als mögliche spätere Expertinnen und Experten für Marketing und Vertrieb kümmern Sie sich darum, dass der Absatz der produzierten Lebensmittel floriert. Um das zu erreichen, konzipieren sie Vermarktungsstrategien für verschiedene Vertriebskanäle. Denn Industriekunden, Lebensmitteleinzelhandel oder E-Commerce haben unterschiedliche Ansprüche. Ob Marketing und Vertrieb erfolgreich sind, hängt davon ab, wie gut ein Unternehmen mit seinen Produkten die Wünsche von Kunden erfüllt. Wenn zum Beispiel ein Unternehmen aus der Fleischbranche eine vegetarische Alternative auf den Markt bringen möchte, muss zunächst geprüft werden, ob es dafür einen Markt gibt. Um dies herauszufinden, analysieren Marketingexpertinnen und Marketingexperten sowohl den Markt als auch die Absatzwege und -entwicklung.
Die Arbeit von Qualitätsmanagerinnen und -managern ist für ein Unternehmen sehr wichtig, weil diese durch ihre Arbeit direkt und indirekt den Erfolg des Unternehmens beeinflussen. Beispielsweise könnten Rückrufaktionen von bestimmten Produkten aufgrund mangelnder Qualität finanziellen Schaden verursachen, aber auch den Ruf eines Unternehmens nachhaltig schädigen. Ein gutes Qualitätsmanagement trägt dazu bei, dies zu verhindern und betrachtet deshalb neben dem Endprodukt selbstverständlich auch alle für die Herstellung erforderlichen Prozesse von der Beschaffung der Rohstoffe bis zur Auslieferung der Produkte. Gleichzeitig arbeiten Sie als Qualitätsmanagerin oder Qualitätsmanager kontinuierlich an Verbesserungen, die im gesamten Unternehmen zur Erhöhung der Lebensmittelqualität und Lebensmittelsicherheit beitragen können.