Praktika
im Ausland
Praktika im Ausland
Mit einem Praktikum außerhalb Deutschlands können Sie gleichzeitig Berufs- und Auslandserfahrungen sammeln. Für Ihre spätere Berufstätigkeit kann ein Auslandspraktikum ein Türöffner sein, unabhängig davon, ob Sie sich direkt auf ein Praktikumsangebot oder initiativ bewerben.
Für Praktika stellen diverse Institutionen Sonderprogramme und Stipendien zur Verfügung. Aktuelle Ausschreibungen von Praktika sind auch in der Datenbank des Stellenportals Praxiko zu finden. Bitte loggen Sie sich mit Ihrer Hochschulkennung ein und nutzen Sie den Filter Stellenarten - Praktikum. Sollten Sie sich initiativ bewerben wollen, können Ihnen nachfolgende Informationen helfen, um Adressen potenzieller Arbeitgeber zu recherchieren.
Praktikum und Studium in Brasilien
Die UNISINOS (Universidade do Vale do Rio dos Sinos) und die die PUCRS (Pontificia Universidade Católica do Rio Grande do Sul) sind Partnerhochschulen des UAS7-Konsortiums. Dadurch ergeben sich für Studierende der Hochschule Osnabrück Möglichkeiten für Praxissemester / Praxisphasen in den Hochschul-Laboren bzw. bei Unternehmen in den Technologieparks, die den beiden Universitäten angeschlossen sind. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem UAS7-Flyer ‚Praktikum und Studium in Brasilien‘ und den ergänzenden Hinweisen zu Bewerbungsfristen und Ansprechpersonen.
Recherchemöglichkeiten
Um einen Praktikumsplatz zu finden, bieten sich vielfältige Möglichkeiten und Ansprechpartner außerhalb der Hochschule an: Handelsabteilungen ausländischer Botschaften in Bonn/Berlin, internationale Nicht-Regierungsorganisationen und (Berufs-)Verbände, Messebesuche, Praktikum-Vermittlungsorganisationen und ggf. ehemalige Arbeitgeber.
Innerhalb der Hochschule sollten Sie auch Fachdozentinnen und Fachdozenten ansprechen, die oftmals Kontakte zu ausländischen Unternehmen und Institutionen haben. Praktikumsangebote finden Sie auch an den schwarzen Brettern Ihrer Fakultäten oder der Geschäftsstellen.
Die folgende Website enthält neben Tipps und Ratschlägen rund um das Praktikum auch viele Adressen zur Stellensuche.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bietet u.a. Informationen zur Praktikavermittlung, Finanzierungsmöglichekeiten, Länderinformationen und Literaturangaben
Über das UAS7 Konsortium werden regelmäßig Laborpraktika an der Drexel University, Philadelphia, USA ausgeschrieben.
Praktikumsangebote innerhalb Europas sind auf Onlineplattform erasmusintern.org zu finden.
Beim ASA-Programm werden entwicklungspolitische Projektpraktika in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa angeboten.
IAESTE Praktikantenaustauschprogramm für Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie Land- und Forstwirtschaft. Vorläufige Bewerbungen nimmt das International Office bis zum 30.11. für den folgenden Sommer entgegen.
Außenhandelskammern bieten oftmals Pratikumsplätze in ihren Niederlassungen an. Sie führen auch Unternehmens-Mitgliederverzeichnisse, die allerdings kostenpflichtig sein können.
Bewerbungen
Die Chancen auf ein Stellenangebot steigen natürlich mit der Anzahl der gesammelten Adressen potenzieller Arbeitgeber. Es ist also ratsam, nicht nur einige wenige, vielversprechend erscheinende Firmen anzuschreiben, sondern gleich mehrere Unternehmen zu kontaktieren.
Die Bewerbung sollte aus Anschreiben und Lebenslauf bestehen. Die Zeugniskopien etc. können dann auf Wunsch nachgereicht werden.
Verschiedene Publikationen zum Thema Praktikum im Ausland, u.a. mit Bewerbungstipps, können in der Bibliothek ausgeliehen werden.
Hilfe bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen auf Englisch finden Sie unter www.jobline.lmu.de
Bei Bewerbungen nach Nordamerika ist es empfehlenswert darauf hinzuweisen, dass Sie sich von Deutschland aus um die Papiere für das entsprechende Einreisevisum kümmern. So wird der potenzielle amerikanische Arbeitgeber nicht von den andernfalls anstehenden bürokratischen Hindernissen abgeschreckt.
Viel Erfolg für Ihre Bewerbung!
Erfahrungsberichte
Eine Auswahl von Erfahrungsberichten im Intranet hilft Ihnen, sich über die Erfahrungen bisheriger Studierender in einem Auslandspraktikum zu informieren. Wenn Sie einen Auslandsaufenthalt absolviert haben und Ihre Erfahrungen gerne mit anderen Studierenden teilen möchten, können Sie sich an das Center for International Mobility wenden.
Gerne können Sie uns auch aussagekräftige Fotos von Ihrer Zeit im Ausland senden. Mit Ihrer Erlaubnis würden wir diese gerne für die Erfahrungsberichte nutzen.
Wir freuen uns auf Ihren Bericht!
Bevor Lisa Severin ihren Master Kommunikation und Management an der Hochschule Osnabrück abschließen konnte, lies sie sich von einer Gelegenheit verführen, die nur Studierenden der sieben UAS7 Hochschulen in Deutschland zur Verfügung steht: Sie verbrachte sechs Monate als Praktikantin des Hochschulkonsortiums in der Stadt, die niemals schläft. Ein Brief aus New York.
Liebe Osnabrücker,
als ich mit einem viel zu schweren Koffer und einer Tasche, die die Bezeichnung Handgepäck nicht mehr verdiente, meine ersten Schritte im Big Apple machte, glich alles einem schlechten Film. Ich war allein und hatte in voller großstädtischer Überforderung nur einen Gedanken: Warum hast du dir das angetan? Statt im beschaulichen Lingen an meiner Masterarbeit zu arbeiten, fand ich mich in einem kleinen, spartanischen und völlig überteuerten Zimmer wieder.
New York. Sechs Monate mit dir liegen vor mir – und nach einem gesunden Schläfchen wusste ich, dass die Entscheidung dafür die richtige war. Die Kenntnisse aus dem Studium an der Hochschule Osnabrück sollte ich in dieser Zeit im New Yorker Verbindungsbüro des UAS7-Verbundes anwenden. Hochschulen aus Berlin, Bremen, Hamburg, Köln, München, Münster und Osnabrück werden hier international repräsentiert, Partnerschaften zu US-Bildungsinstitutionen geplegt und nicht zuletzt Studierenden aus Kanada und den Vereinigten Staaten für den Aufenthalt an einer Fachhochschule in Deutschland begeistert. Die Aufgaben meines Praktikums bestehen in der Organisation eines Workshops mit UAS7-Alumni, die Betreuung der Internetseite und der Social-Media-Plattformen sowie der Kontakt zu Partnern und Stipendiaten.
Neben dem Praktikum gilt es für mich, das Leben als New Yorkerin zu bewältigen – das, was man aus Film und Fernsehen kennt, ist auf einmal fester Bestandteil des Alltags, der Weg zur Arbeit führt an der Grand Central Station, am Chrysler Building und an anderen Highlights vorbei, die jedem Touristen ein Jauchzen entlocken.
In sechs Monaten lernt man die Stadt auch hinter ihrer touristisch glänzenden Fassade kennen. Hinter dem Empire State Building und dem neuen One World Trade Center, abseits von Broadway und 5th Avenue, beinden sich starke soziale Unterschiede, Armut ist ebenso nah wie der nächste Dunkin‘ Donuts. Dass es trotzdem so viele Leute in diese Stadt der unendlichen Möglichkeiten zieht - ich kann es nur zu gut verstehen.
Ich habe in den sechs Monaten die HipHop-Parties in meiner Nachbarschaft genauso lieben gelernt wie Ice Brewed Coffee, die Fontäne an der Metropolitan Opera, die Klimaanlagen in der Subway und die Fahrten auf der East River Ferry.
New York - I kinda love you.
Lisa Marie Severin
Erfahrungsbericht von Felix Dittrich, Masterstudiengang Boden, Gewässer, Altlasten, zum Praktikum im Instituto Superior de Agronomia, Lissabon 01/10/15 bis 18/12/15
Die Idee ein Praktikum im Ausland zu absolvieren, kam mir im Laufe meines zweiten Mastersemesters. Nach zwei Vorlesungszeiträumen mit anschließenden Prüfungen gefiel mir der Gedanke des praktischen Studierens sehr gut. Insbesondere auch der kulturelle Austausch, das Vertiefen von Sprachkenntnissen und das Zusammentreffen mit Menschen reizten mich.
Mit meinem Anliegen habe ich mich kurzentschlossen an das International Office meiner Fakultät (Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur in Haste) gewendet. Bereits nach kurzer Zeit hatte ich Email-Kontakt zu einem Professor vor Ort, mit dem ich nach einer offiziellen Bewerbung grobe Inhalte und Ziele meines Praktikums diskutieren konnte. Er bot mir an im Rahmen eines Forschungsprojektes eine Fallstudie durchzuführen.
Mit Unterstützung der Uni fand ich bald ein Zimmer in 3er-WG, die 10 Fußminuten vom Arbeitsplatz entfernt war. Hier habe ich letztlich während meines Aufenthaltes mit zwei Erasmus-Studenten aus der Slowakei zusammengewohnt. Das Zusammenleben und beispielweise das gemeinsame Kochen der ländertypischen Spezialitäten hat mir großen Spaß bereitet und zu einem intensiven kulturellen Austausch geführt.
Zu Beginn meiner Praxisphase an der altehrwürdigen agrarwissenschaftlichen Fakultät in Lissabon wurde ich in die allgemeine Laborarbeit und verschiedene Analysemethoden eingeführt. Neben dem laufenden Laborbetrieb konnte ich im Rahmen des oben genannten Forschungsprojekts eigenverantwortlich arbeiten. Dafür habe ich in zwei Weinbergen Bodenproben genommen und im Anschluss im Labor Versuche durchgeführt, um die Auswirkungen der Düngung auf die Stoffdynamik im Boden zu untersuchen. Weiterer Bestandteil des Praktikums war ein Kurzbesuch in Vila Real, im Norden Portugals. Dort konnte ich ein modernes Labor für Boden- und Umweltanalytik besichtigen und weitere Analysen durchführen.
Das Viertel, in dem ich während meines Praktikums gewohnt habe, war in erster Linie von lokaler Bevölkerung bewohnt (im Gegensatz zum Stadtzentrum), wodurch ich verstärkt angehalten wurde Portugiesisch zu sprechen. Besonders interessant fand ich den Kontakt zu lokalen Kleingärtnern, mit denen ich mich stets über spezielle Gemüsesorten und Anbaumethoden austauschen konnte.
Mein Aufenthalt war in vielerlei Hinsicht sehr gewinnbringend und hilfreich. Die Grundidee eines gemeinschaftlichen Europas, die durch Erasmus gefördert wird, ist heute wichtiger denn je. Persönliches Highlight war für mich dabei das häufige Beisammensein zu Tisch, ob privat oder während der Arbeit. Das Teilen von Ideen, Wünschen und Träumen schweißt Menschen zusammen und inspiriert mich zu neuen Taten und Gedanken, weshalb ich allen Studierenden nur ausdrücklich empfehlen kann, die großartige Möglichkeit eines Auslandssemesters wahrzunehmen.
Bericht von Frederik Ueberschär, Studiengang Media & Interaction Design, über sein 6-monatiges Praktikum in Schweden im Wintersemester 2015/16
Es findet sich kaum eine bessere Zeit im Leben als während des Studiums, um ins Ausland zu gehen. Für mich bot sich diese Chance im fünften Semester, als es für uns hieß, einen Betrieb zu suchen und dort ein sechsmonatiges Praktikum zu absolvieren. Ich hatte das große Glück, auf eine Agentur im Herzen von Stockholm zu treffen, die mir nach einigen E-Mails und einem Bewerbungsgespräch via Skype einen Platz in ihrer Abteilung für User Experience Design anbot. Die nächsten Wochen verbrachte ich damit, auf Wohnungsbörsen nach einem Zimmer Ausschau zu halten. Nach über 120 geschriebenen E-Mails gelang es mir endlich, ein Zimmer in einem Vorort von Stockholm zu ergattern.
Nachdem die erste Hürde endlich genommen war, kam es zur nächsten Frage: Wie finanziert man sich sechs Monate in einer Stadt, wo schon die Miete drei Mal so hoch ist wie die der jetzigen Wohnung und wo die Unterhaltskosten in etwa doppelt so hoch sind wie in Deutschland? Hierbei kam mir die Ulderup Stiftung zur Hilfe, ohne deren finanzielle Unterstützung ich trotz meiner eigenen Ersparnisse dieses halbe Jahr im Ausland wahrscheinlich nicht hätte machen können.
North Kingdom, mein Arbeitgeber für die nächsten Monate, ist eine noch relativ kleine Agentur mit ungefähr 50 Mitarbeitern, welche nichtdestotrotz hauptsächlich mit großen Firmen wie Google, Lego oder Sony zusammenarbeitet. In dem Stockholmer Büro versammelten sich in etwa 25 Mitarbeiter aus den verschiedensten Nationen. Der Rest verteilte sich auf die Standorte Skellefteå in Nordschweden und Los Angeles. Aufgrund der Diversität der Mitarbeiter wurde während der Arbeitszeit fast ausschließlich – und zu meiner großen Erleichterung – Englisch geredet. Aber auch im Rest von Schweden kann man sich mit Englisch als einzige Sprache sehr gut weiterhelfen.
Über Facebook habe ich eine Gruppe gefunden, die genau für Leute wie mich gemacht war: gerade nach Stockholm gezogen und auf der Suche nach Kontakten und Aktivitäten.
Ein Highlight meiner Zeit in Stockholm war auf jeden Fall, als North Kingdom mich für ein Projekt in das 600km nördlichere Skellefteå schickte, um dort das Team kennenzulernen und in meinen Aufgabenbereich eingearbeitet zu werden. Ganz besonders ist mir der Nachmittag im Gedächtnis geblieben, als einer der Gründer mich auf die Entenjagd einlud und ich die schwedische Natur auf eine ganz andere Weise kennenlernen durfte – und zwar drei Stunden im Schilf wartend.
Eine weitere prägende Erinnerung ist für mich der Winter in Schweden, der sich über meine letzten Monate in Stockholm erstreckte.
Doch plötzlich – viel zu schnell – waren die Monate auch schon um und es war Zeit, wieder nach Deutschland zurückzukehren. Der Abschied fiel mir denkbar schwer, zum einen da ich mit meiner Agentur einen wirklichen Glückstreffer gelandet hatte und ich nie einen Tag hatte, an dem ich nicht gerne zur Arbeit gegangen bin. Zum anderen wusste ich da schon, dass ich Stockholm an sich vermissen würde.
Der Weg zu diesen ganzen Erfahrungen und meiner Zeit in Schweden war kein einfacher und mit viel Stress und Hindernissen verbunden. Dennoch würde ich es immer wieder genau so machen und kann gar nicht erwarten, wieder meine Sachen zu packen und ins Unbekannte zu stürzen.
Lea Droste, Studiengang Betriebswirtschaft (dual), vier-wöchiges Praktikum in Irland, Wintersemester 2015/16
Hallo zusammen!
Mein Name ist Lea Droste und ich habe BWL (dual) studiert. In der Praxisphase zwischen dem fünften und sechsten Semester im letzten November habe ich ein vierwöchiges Auslandspraktikum in Dublin gemacht. Der eigentliche Anstoß für ein Praktikum im Ausland kam von meinem Ausbildungsunternehmen, die auch die Finanzierung übernommen haben. Die Organisation war allerdings meine Aufgabe.
So habe ich im Sommer 2015 mit dem International Fakulty Office Kontakt aufgenommen und ein Beratungsgespräch vereinbart. In dem habe ich das Zielland festgelegt und Frau Gerdes hat direkt Kontakt zu einer Sprachschule nahe Dublin aufgenommen. Die Schule hat quasi alles für mich organisiert. Ich musste nur einen englischen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben für den Praktikumsbetrieb und die Gastfamilie erstellen, in dem ich mich ein wenig vorgestellt habe. Dann ging auch alles ganz schnell: die Zusage vom Praktikumsbetrieb kam und bald war auch eine super liebe Gastfamilie gefunden.
Anfang November ging es dann von Düsseldorf nach Dublin. Am Flughafen haben mich meine Gasteltern ganz herzlich mit einem selbstgemalten Schild empfangen. Ich habe in Dun Laoghaire, einer Kleinstadt in der Nähe von Dublin gewohnt. Die Stadt ist echt super schön und auch meine Familie hätte ich mir nicht anders wünschen können. Das Frühstück habe ich mir morgens selber gemacht - die Gastmum meinte, sie wolle mich so früh morgens noch nicht mit ihrem irschen Englisch belästigen. Jeden Abend gab es gemeinsames Dinner, bei dem ich immer unglaublich viel über Dublin und das Land gelernt habe.
Generell war es ein sehr angenehmes Zusammenleben. In Dun Laoghaire bin ich bin ich auch zu der Sprachschule „Language in Dublin“ gegangen. Auch wenn ich nicht wahnsinnig viel Englisch dazu gelernt habe, hat es geholfen, die Hemmungen vor dem Sprechen zu verlieren und sich ein bisschen an den doch recht starken irischen Akzent zu gewöhnen. Außerdem hatte die Schule jede Woche ein anderes Social Programm, in dem sie verschiedene Aktivitäten für ihre Schüler angeboten hat. Beim Lasertag spielen habe ich einige andere deutsche Schüler kennengelernt. Bei einem Mädchen hat sich sogar nach einiger Zeit heraus gestellt, dass wir verwandt sind! Zufälle gibt’s! Nach einer Woche in der Schule ging es für mich weiter in das Praktikum. Ich bin freitags vorher schon einmal in die Stadt gefahren, damit ich am ersten Tag nicht völlig orientierungslos umherirre.
Am ersten Praktikumstag kam ich im Visitor Centre an und zunächst dachten alle, ich sei ein normaler Tourist, der nach dem Weg fragt. Dann hat sich das Missverständnis schnell geklärt, ich habe meine Arbeitskleidung bekommen und wurde sofort ins kalte Wasser geschmissen. An der Infotheke stand ich und sollte den Touristen die Wege in der Stadt zu den Sehenswürdigkeiten erklären. Da ich in der ersten Woche während der Schule viel das Umland um Dublin erkundet habe, war mir die Stadt völlig fremd. Also habe ich den Touristen munter Wege mit Hilfe von Google Maps und Suchen auf dem Stadtplan erklärt.
Außerdem gehörten zu meinen Aufgaben Tagestouren und andere Tickets zu verkaufen. Auch die Hop-On-Hop-Off Busse habe ich begleitet. Das hatte definitiv den Charme, dass ich während der Arbeitszeit die Stadt sehen konnte und nicht mal dafür zahlen musste. Außerdem sind in diesen Hop-Bustickets freie Getränke mit drin (natürlich Bier und Irish Coffee – wir reden hier von Irland). Die Arbeit hat mir super viel Spaß gemacht und ich könnte noch heute Wege erklären, die ich selber nie gegangen bin!
In meiner Zeit in Irland habe ich die Gastfreundschaft und Herzlichkeit des Landes zu schätzen gelernt. Ich habe unglaublich tolle Menschen kennengelernt, die mir in der ein oder anderen Situation auf der Arbeit aus der Patsche geholfen haben! Definitiv würde ich die Gastfamilie, die Schule, das Praktikum und den Betrieb jedem empfehlen.
Liebe Grüße Lea
Anne Herwing, Bachelorstudiengang Pflege (dual), zwei-monatiges Praktikum in Brasilien, Sommersemester 2016
Mein Name ist Anne Herwing, ich bin 22 Jahre alt und befinde mich derzeit im dritten Ausbildungsjahr zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin am Christlichen Kinderhospital in Osnabrück. Parallel zur Ausbildung studiere ich an der Hochschule Osnabrück im sechsten Semester Pflege und Gesundheit „Pflege dual“. Im Rahmen meines Studiums wurde mir die Möglichkeit geboten vom 14. März 2016 bis zum 20. Mai 2016 ein klinisches Praktikum in kooperierenden Gesundheitseinrichtungen des Centro Universitàrio Fanciscano in Brasilien (Santa Maria) zu absolvieren und somit eine andere Art von Pflege kennenzulernen.
Eine solche Reise benötigt viel Vorbereitung, da das Land außerhalb Europas liegt und somit an Vieles gedacht werden muss. Wo kann ich unterkommen? Wie sieht es mit einem Visum aus, wie ist die Währung, welche Versicherungen müssen abgeschlossen, welche Impfungen gemacht werden? Zu empfehlen ist eine möglichst frühe Organisation und Planung.
Bezogen auf die Bewerbung und auf die Unterkunft verlief bei mir alles schnell und reibungslos. Über die Hochschule habe ich Kontakt zu der Professorin in Santa Maria aufnehmen können, die schnell eine Zusage gegeben und zudem eine gute und vor allem sichere Unterkunft bereitgestellt hat. Da in den vergangenen Jahren bereits Studenten nach Brasilien gereist sind, verlief alles ohne Probleme und konnte schnell geregelt werden. Die Kontaktaufnahme über Email ist zu empfehlen, da diese kostengünstig und sicher ist. Ein Visum war in meinem Fall nicht erforderlich, da mein Aufenthalt den Zeitraum von 90 Tagen nicht überschritten hat. Besonders im Hinblick auf Impfungen ist ein frühestmöglicher Besuch eines Tropenmediziners zu empfehlen, der zudem noch weitere wichtige Tipps bezogen auf Mückenprophylaxe und Umgang mit Lebensmitteln geben kann. Als besondere Einreisebestimmung wird die Gelbfieberimpfung dringendst empfohlen. Die Reise nach Brasilien beinhaltet einen langen Flug. Da im Anschluss an den Flug noch eine weitere Reise mit dem Bus über vier Stunden anstand, habe ich mich zusammen mit meinen Studienkolleginnen für eine Zwischenübernachtung in Porto Alegre entschieden, was ich nur weiterempfehlen kann. Die Busse in Brasilien sind sehr komfortabel und gut klimatisiert, sodass warme Klamotten auch bei hohen Außentemperaturen ratsam sind.
Untergebracht waren meine vier Studienkolleginnen und ich in Casa de Retiros (Schoenstatt), einem von Ordensschwestern geführtem Haus. Für den Preis von 1150 Rs, was umgerechnet etwa 290 € entspricht, hatte jede von uns ein eigenes Zimmer (ca.10-14 m²) mit eigenem Bad. Zudem gibt es einen Waschraum und eine Gemeinschaftsküche, die auch von anderen Mitbewohnerinnen genutzt werden. Das Haus liegt nicht direkt im Stadtkern, dieser ist aber über Bus (10 min) sowie zu Fuß (35 min) gut zu erreichen. Die Unterkunft ist zudem sehr sicher, was in Brasilien nicht zu vernachlässigen ist.
Ein Gesundheitszentrum des primären Sektors (Kennedy) war mein erster Arbeitsplatz in dieser Zeit. Dorthin kommen alle Menschen, die sich eine private Versorgung nicht leisten können. Zu meinen Aufgaben haben in erster Linie die Vitalzeichenkontrolle, die Blutzuckermessung, die Wundreinigung und der Verbandswechsel, aber auch Injektionen gezählt.
Mein zweiter Arbeitsplatz war in der UPA, eine Gesundheitseinrichtung die vergleichbar mit einer Notfallaufnahme in Deutschland ist. Hier sind das Legen eines Venenverweilkatheters, das Vorbereiten und Anhängen von Infusionen sowie die Gabe von Medikamenten wie i.m.- Injektionen die Hauptaufgabe.
Am Wochenende empfehlen sich der Besuch von kleineren Wasserfällen, die Erkundung der Stadt mit Einkäufen in der Shopping Mall sowie ein Tagesausflug zu nahegelegenen Städten wie Agudo. Des Weiteren sind Wochenendausflüge nach Florianopolis, Gramado und Porto Alegre eine schöne Alternative. Am Abend bietet sich zudem die Möglichkeit den Tag in einer Bar bei leckerem brasilianischem Essen wie Xis, Pastelli oder süßer Pizza mit Freunden ausklingen zu lassen. Es empfiehlt sich vor allem in der Winterzeit im Süden, warme und regenfeste Kleidung mitzunehmen, da das Wetter oftmals schwankt und Temperaturen von bis zu 5°C erreichen kann.
Zusammengefasst möchte ich sagen, dass mich die Zeit in Brasilien nicht nur in beruflicher, sondern auch persönlicher Hinsicht bereichert hat. Ich habe viele neue Menschen und mit ihnen ein ganz anderes Leben kennenlernen dürfen. Ich möchte die Zeit nicht missen und kann es nur jedem ans Herz legen und weiterempfehlen. Es ist definitiv eine wertvolle Erfahrung für das ganze Leben.
Kontakt
Bei Fragen und in der Planung eines Praktikums im Ausland erhalten Sie Beratung und Hilfe bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Center for International Mobility und der International Faculty Offices (IFO).
Das EU-Hochschulbüro Osnabrück ist eine zentrale Informationsdrehscheibe mit einem vielfältigen wissenschaftlichen Dienstleistungsangebot für alle Wissenschaftler und Studierenden der Hochschulen in Osnabrück. Dort berät Sie ein Team von Spezialisten mit langjährigen Erfahrungen in der europäischen Förderlandschaft. Die Erasmus+ Förderung für Auslandspraktika wird vom EU-Hochschulbüro angeboten.