Karriere im Vertrieb Montag, 2. Mai 2022

Nadine Siebert ist Spezialistin, wenn es um strategische Vertriebsentscheidungen bei der Kampmann Group geht. Ihre Karriere bei dem Lingener Unternehmen startete sie 2011 mit einem dualen Bachelorstudium der Betriebswirtschaft, worauf später ein berufsintegrierendes Masterstudium aufbaute. Im Interview berichtet sie von ihrem Weg zu ihrer aktuellen Tätigkeit als Sales Development Managerin.

Wie sind Sie auf das duale Studium bei Kampmann aufmerksam geworden?

Siebert: Nach meinem Abitur wollte ich weder den rein theoretischen Weg in Form des klassischen Vollzeitstudiums gehen noch rein praktisch arbeiten, wie bei einer Berufsausbildung. Deshalb habe ich das duale Studium für mich in Betracht gezogen und mich bei großen Unternehmen der Region beworben, darunter auch Kampmann.

Was macht ein duales Studium bei Kampmann aus und wie hat sich das Konzept über die Jahre gewandelt?

Siebert: Das duale Studium ist geprägt von den wechselnden Praxis- und Theoriephasen in Betrieb und Hochschule. Das Schöne ist, dass dual Studierende der Betriebswirtschaft bei Kampmann in jeder Praxisphase einer neuen Abteilung zugeordnet werden. Ziel ist es, die verschiedenen Fachbereiche wie den Einkauf, den Vertrieb, das Controlling oder die Arbeitsvorbereitung kennenzulernen. 

Gewandelt hat sich in den letzten Jahren insbesondere der Stellenwert von den Praxistransferprojekten (PTPs), die ja ein zentraler Bestandteil im dualen Bachelorstudium sind. Inzwischen sind die PTPs für alle ein Begriff. Auch das Top-Management hat großes Interesse daran, dass die Erkenntnisse aus den Projekten im Unternehmen weitergetragen werden. Ich nehme auch an den Vorstellungen der PTPs teil, die mich in meiner Tätigkeit als Sales Development Managerin betreffen. Das ermöglicht nach meiner Meinung, nochmal eine andere Perspektive auf die Unternehmenstätigkeit.

Nach Ihrem Bachelorstudium haben Sie den Berufseinstieg im Vertriebsinnendienst erfolgreich gemeistert. Wie ist Ihnen das gelungen?

Siebert: Bei Kampmann haben wir einen großen Vertriebsbereich, der sich in einzelne Abteilungen unterteilt. Keiner kommt bei uns durch das duale Studium, ohne auch mal den Vertrieb gesehen zu haben. Ich habe schon während meines Einsatzes im dualen Studium festgestellt, dass ich unheimlich gerne mit den Kund*innen und Vertriebskolleg*innen zusammenarbeite und kommunikativ bin. Gleichzeitig sind die Entwicklungsperspektiven im Vertrieb sehr gut. Dementsprechend glücklich war ich, als ich im Vertriebsinnendienst speziell für das Exportgeschäft übernommen wurde. Für mich war es dabei besonders spannend mit Kund*innen anderer Kulturen zu arbeiten, zumal ich schon immer eine Affinität für Sprachen hatte.

Nach einem Jahr Berufstätigkeit haben Sie den dualen Master in Führung und Organisation angeschlossen. Was war die Motivation dahinter?

Siebert: Nach meinem Bachelor habe ich ein Jahr Pause gemacht, um mich im Vertriebsinnendienst umfassend einzuarbeiten. So konnte ich mich intensiv mit den Prozessen im Unternehmen auseinandersetzen und mir anschauen, welche Aufgaben in diesem Bereich relevant sind und welche anderen Unternehmensbereiche dort tangiert werden. Zudem habe ich in dieser Zeit ein Gespür dafür entwickeln können, welche Verbesserungspotenziale es in meinem Arbeitsfeld gibt. Für den Master in Führung und Organisation habe ich mich entschieden, weil ich mich beruflich und persönlich weiterbilden wollte. Ich hatte die Hoffnung, dass das Masterstudium ein Türöffner für neue Aufgaben und mehr Verantwortung ist und das war es auch.

War das der Türöffner für Ihre Position als Sales Development Managerin?

Siebert: Definitiv. Ohne das Masterstudium wäre ich beruflich nicht dort, wo ich jetzt bin. Im dualen Studium habe ich die Kompetenz entwickelt, Herausforderungen und Bedarfe im Betrieb zu erkennen und den eigenen Arbeitsplatz so zu entwickeln, dass auch ganz neue Aufgaben bewältigt werden können. So habe ich mich nach meinem Masterstudium auf die Position als Sales Development Managerin beworben, obwohl diese zu dem Zeitpunkt gar nicht existierte. Das Unternehmen hat meine Intention dahinter und den betrieblichen Nutzen erkannt und die Stelle für mich geschaffen. Das entspricht aus meiner Sicht auch der Vorgehensweise, zu der das IDS die Studierenden ermuntert: Mit offenen Augen durch das Unternehmen gehen, Potenziale zu erkennen und mit neuen Ideen zum Erfolg beizutragen.

Wie unterscheidet sich das duale Masterstudium vom Bachelor?

Siebert: Ich habe das Masterstudium als wissenschaftlich tiefer und deutlich praxisnäher empfunden als das Bachelorstudium. Im Rahmen der Reflexionsorientierten Transferstudien (RTS) haben wir Studierende nochmal ganz anders auf betriebliche Fragestellungen geschaut und sind analytisch viel stärker in die Thematik eingestiegen. Dementsprechend gehen die Studien auch mehr ins Detail und der Nutzen ist für die Unternehmen noch höher.

Welche Tipps möchten Sie abschließend den Studierenden für ihre Laufbahn mit auf den Weg geben?

Siebert: Wichtig ist es, meiner Meinung nach, die Vorteile des dualen Studiums zu erkennen. Dazu gehören:

  1. der Theorie-Praxis-Transfer,
  2. die finanzielle Unabhängigkeit und
  3. das Netzwerk, das man intern, aber auch extern aufbaut.

Vor allem die Praxiserfahrung, die man schon während der Ausbildungsphase sammeln kann, ist sehr wertvoll. Gleichzeitig ist es sehr hilfreich, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Es gibt teilweise ziemlich umständliche Prozesse in den Unternehmen, die gerade von dual Studierenden identifiziert werden können. Dabei reicht es manchmal auch, an kleinen Stellschrauben zu drehen, um Abhilfe zu schaffen. Dieser Einsatz kann sich, wie bei mir, wirklich lohnen. Diese Motivation möchte ich auch an die dualen Studierenden bei Kampmann weitergeben. Deshalb versuche ich sie immer mit einzubinden und ihnen mögliche Themen für wissenschaftliche Arbeiten vorzuschlagen.

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