Fachgruppe Sprachen: Chinesisch

Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Chinesisch

Gründe für das Chinesisch-Lernen

China ist seit 2010 die zweitgrößte Wirtschaft nach den USA und gemessen an der Kaufkraftparität ist China seit 2016 sogar die größte Volkswirtschaft der Welt. Chinesisch wird von rund einem Fünftel der Weltbevölkerung gesprochen. Die chinesische Sprache ist somit die meist gesprochene Muttersprache der Welt. Allerdings gilt Chinesisch für die meisten Deutschen noch als eine seltene Fremdsprache. Dies passt eindeutig nicht zur Tatsache, dass China der wichtigste Handelspartner Deutschlands ist und die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen beiden Ländern stetig steigen. So war China im Jahr 2020 zum fünften Mal in Folge Deutschlands größter Handelspartner. Nicht nur große deutsche Konzerne, sondern auch mittelständische deutsche Unternehmen nehmen China in den Blick. Umgekehrt nehmen chinesische Investitionen in Deutschland stark zu. In Zukunft werden Hochschulabsolventen vermehrt für Firmen arbeiten, die auf dem chinesischen Markt aktiv sind oder die von chinesischen Eigentümern geführt werden. Chinakompetenz einschließlich der Sprachkompetenz wird in vielen deutsch-chinesischen Wirtschaftskontexten entscheidend zur reibungslosen und effektiven Durchführung von Kooperationsprojekten und somit auch zur eigenen Karriereentwicklung beitragen. Mit fundierten Chinesisch-Sprachkenntnissen kann zudem auf Informationen in der Originalsprache zurückgegriffen werden, sodass z.B. Informationsdefizite und daraus resultierende Nachteile vermieden werden. Dies ist u.a. vor dem Hintergrund besonders wichtig, dass häufig z.B. in deutsch-chinesischen Kooperationsunternehmen deutlich mehr chinesische Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter mit sehr guten Deutsch-Sprachkenntnissen als ihre deutschen Kolleginnen/Kollegen mit Chinesisch-Kenntnissen zu beobachten sind. 

Chinesisch gilt bekanntlicherweise als eine schwere Sprache, weil es sich um eine tonale Sprache mit vielen aus verschiedenen Strichen bestehenden Schriftzeichen handelt. Allerdings ist es nicht zu übersehen, dass die chinesische Grammatik einfach strukturiert ist (keine Artikel, keine Deklination und keine Konjugation usw.) und es für die Schriftzeichen lateinische Umschrift, also das Pinyin-System gibt. Diese beiden Faktoren tragen erheblich dazu bei, dass sich die Lernwilligen schon in kurzer Zeit in Alltagssituationen auf Chinesisch verständigen können. Gerade die Beschäftigung mit dieser für die Westler systemfremden Sprache macht es möglich, dass dem Lernenden das Tor zur chinesischen Denkweise und Kultur öffnet. Man lernt mit der Sprache also auch eine andere Logik und andere Sichtweisen in der Kommunikation kennen, was für eine Aneignung der Chinakompetenz auf intuitive Weise hocheffektiv ist.

Chinesisch-Sprachenangebote an der Hochschule Osnabrück

Drei Chinesisch-Module

Zurzeit werden drei Chinesisch-Module über drei Niveaustufen an der Hochschule Osnabrück angeboten. Es handelt sich um die Module Chinesisch 1, Chinesisch 2 und Chinesisch 3. Alle Module sind als 4 SWS-Module konzipiert. Sie dienen in erster Linie dazu, Studierenden grundlegende Kenntnisse in chinesischer Aussprache, Schrift und Grammatik zu vermitteln. Gegenstand dieser Module ist Hochchinesisch mit vereinfachten Schriftzeichen, wobei in Chinesisch 1 und Chinesisch 2 das Pinyin-System (Lateinische Umschrift der chinesischen Schriftsprache) im Fokus steht und keine Schriftzeichenkenntnisse in der Prüfung geprüft werden. Die Einteilung der Niveaustufen orientiert sich an den offiziellen international anerkannten HSK-Prüfungen zur Feststellung des Chinesisch-Sprachniveaus von Nicht-Muttersprachlern. Alle Studierenden der Hochschule Osnabrück können diese Module belegen.

  • Chinesisch 1 richtet sich an Studierende, die keine bis nur geringe Vorkenntnisse haben. Nach diesem Modul beherrschen die Studierenden u.a. das Pinyin-System und können vertraute und ganz einfache Sätze aus dem Alltag verstehen und formulieren, z.B. sich und andere vorstellen, Zeit- und Ortsangaben machen, das Wetter beschreiben sowie Handlungen in der Gegenwarts- und Vergangenheitsform darstellen. Zudem werden in diesem Kurs die Struktur der chinesischen Schriftzeichen und ca. 150 Schriftzeichen vermittelt. Allerdings gehören die vermittelten Schriftzeichen nicht zum Prüfungsinhalt. In der ersten Semesterwoche findet immer eine Infoveranstaltung statt, auf der Details z.B. über den Kursablauf und Lerninhalt, die Lernmaterialien und Prüfung etc. besprochen wird. Der Termin der Infoveranstaltung wird über Osca bekanntgegeben.
     
  • Chinesisch 2 baut auf Chinesisch 1 auf. Während die Grammatik erweitert wird, lernen die Studierenden, sich mit komplizierteren und miteinander zusammenhängenden Sätzen in Alltagssituationen auszudrücken bzw. sich mit anderen über Informationen auszutauschen. In diesem Modul werden weitere ca. 150 Schriftzeichen vermittelt, die ebenfalls nicht zum Prüfungsinhalt gehören.
     
  • Chinesisch 3 baut auf Chinesisch 2 auf und ist das anspruchsvollste Modul, denn in diesem Modul werden zum Schluss u.a. ca. 660 Schriftzeichen geprüft. Nach diesem Modul beherrschen Studierende fast alle strukturellen Grammatikschwerpunkte in der chinesischen Sprache und können sich mit relativ komplizierten und zusammenhängenden Sätzen zu vertrauten alltäglichen Themen und persönlichen Interessensgebieten ausdrücken. Studierende, die Chinesisch 3 belegen möchten oder müssen, sollten sich deshalb schon ab Chinesisch 1 mit chinesischen Schriftzeichen auseinandersetzen.

Einstufungstest

Allgemeine Einstufungstests werden nicht angeboten. Studierende, die bereits Vorkenntnisse haben und gleich ein Modul mit einer höheren Niveaustufe belegen möchten, kontaktieren bitte vor oder zu Semesterbeginn Frau Ying Lackner (y.lackner@hs-osnabrueck.de), damit ein individueller Einstufungstest durchgeführt werden kann.

Tutorien

Als Unterstützung der Lehre werden zu jedem Modul Tutorien angeboten. So können Studierende in Kleingruppen u.a. Aussprache- und Schriftzeichenübungen machen.

Sprachentandem

Um das Gelernte anwenden zu können, bietet es sich an, eine Sprachtandempartnerin/einen Sprachtandempartner zu haben. Die Hochschule Osnabrück hat regelmäßig chinesische (Gast-)Studierende, die sich dafür interessieren. Möglichkeiten bestehen auch, dass Online-Sprachtandempartner/innen von Partnerhochschulen vermittelt werden. Bei Interesse sprechen Sie bitte im Kurs die Dozentin an.

China-Zertifikat

Die oben genannten Chinesisch-Sprachangebote sind nur ein Teil der gesamten Chinakompetenz-Angebote der Hochschule Osnabrück. Um Studierenden vertiefte Kenntnisse über China und eine solide Chinakompetenz zu vermitteln, können Studierende zusätzlich zu Ihrem Studium ein China-Zertifikat erwerben. Nähere Informationen finden Sie unter China-Kompetenz an der Hochschule Osnabrück.

Voraussetzungen fürs Chinesisch-Lernen

Chinesisch ist für die meisten Menschen aus westlichen Ländern eine exotische Sprache. Wenn man die Logik der chinesischen Sprache und insbesondere der chinesischen Schriftzeichen begriffen hat, wird man feststellen können, dass Chinesisch eine einfache Sprache ist und man schnell den Zugang zum Erlernen dieser Sprache findet. Damit dies gelingt, sollte man auf jeden Fall Neugier, Offenheit, Motivation und Fleiß mitbringen.

Summer University und Auslandssemester in China

Um Studierenden zu ermöglichen, China hautnah zu erleben und ihre Chinakompetenz erfahrungsbasierend zu erwerben, bietet die Hochschule Osnabrück nicht nur jedes Jahr etwa im September zwei Summer Universities an (DAAD-Projekt China) – Hefei und Haikou jeweils als der Hauptaufenthaltsort und verbunden mit Exkursionen in anderen chinesischen Städten –, sondern auch Auslandssemester an ausgewählten chinesischen Partnerhochschulen. Zurzeit können Studierende der WiSo-Fakultät an der Shanghai University for International Business and Economics, Shanghai Donhua University und Beijing Foreign Studies University ihr Auslandssemester absolvieren. Für das Auslandssemester in China sind Chinesisch-Sprachkenntnisse zwar nicht erforderlich, jedoch sehr empfehlenswert.  An der WiSo-Fakultät findet jedes Semester eine Infoveranstaltung zum Auslandssemester in China statt. Der Termin der Infoveranstaltung wird von IFO bekanntgegeben. Zudem haben Studierende im Studiengang International Management die Möglichkeit, sich für das von DAAD geförderte Double-Degree-Programm mit der chinesischen Hochschule Haikou University of Economics (DAAD-Projekt China) zu bewerben und so einen chinesischen Bachelor-Abschluss zu erwerben.